01. 05. 2020 Die Feensteig - BeWEGung
- von Katrin Wenk-Olschowsky
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- 03 Mai, 2020
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Be-Weg-t Sein
Der erste Mai ist ein freier Tag, ein Feiertag.
Das Wetter ist heute sehr wechselhaft, Sonne und Regen wechseln sich ab.
Ich bin mit meinem Mann auf dem Weg über den Feensteig zum Baumkronenpfad.
Heute sind sehr viele Menschen auf dem Weg unterwegs. Am Parkplatz begegne
ich einem Mann aus Erfurt, dem ich im vergangenen Jahr das Buch „Feensteig im
Hier & Jetzt“ für seine Smoothiebar geschenkt hatte. Wir freuen uns sehr,
dass wir uns hier begegnen. Er ist das erste Mal hier auf dem Feensteig. Das
Buch hat ihn inspiriert: er hat sich mit Freunden von der Energie des Weges leiten
lassen.
Das ist immer ein besonderer Moment für mich, wenn ich sehe wie viele Menschen
dem Ruf des Weges folgen und sich inspirieren lassen.
Wir tauschen Gedanken aus: In unserer kleinen Gruppe entsteht eine wunderbare Energie. Zuerst berühren uns nur die Worte und dann sind wir selbst berührt und umarmen das Leben und die Lebendigkeit in Freude.
An der Station Jungbrunnen begegnet mir ein weiterer Mann. Nachdem er seine dunkle Brille abgenommen hat, erkennen wir uns erst richtig wieder. Es gibt ein großes „Hallo“. Er sagt: "Ach ihr seid es." Ich erwidere: "Ach du bist es." Wir tauschen Gedanken zur aktuellen Zeitqualität und zur Freiheit aus. Er sagt, er fühlt sich immer frei. Ich selbst fühle mich hier im Wald, auf dem Feensteig, wahrhaft frei.
Ich berichte ihm, dass ich vor zwei Tagen in einem Wach-Traum an ihn
gedacht habe und seitdem ein Bild in meinem Kopf ist, was ich sehr gern als Realität
manifestiert hätte. Ich erzähle ihm meinen Gedanken. Diese gefallen ihm richtig
gut und er sieht und fühlt das gleiche Bild in sich entstehen.
Fünf Bücher trage ich heute über den Weg. Eines der Bücher schenke ich ihm. Es
ist für die Kinder, die er in der Diakonie, sozialpädagogisch betreut. Er freut
sich sehr über das Geschenk und wir verabreden uns, dass wir gemeinsam mit den
Kindern im Herbst über den Feensteig gehen.
Dann trennen sich unsere Wege. Mein Mann und ich laufen zum Baumkronenpfad, er geht Richtung Weberstedt.
Auf dem Rückweg kreuzen sich unsere Wege erneut. Er sagt, diese Geschichte, die ich ihm erzählt habe, sie wirkt nach. Er hat die Geste schon geübt, nur die Worte, die fehlen noch und vor allem der richtige Zeitpunkt.
Ich bin sehr berührt von den beWEGten Begegnungen im Feenland. Das fühlt
sich an als ob alles zusammengeführt wird - Hier & Jetzt.
Ich denke an etwas und es manifestiert sich. Meine Gedanken haben Kraft. Ich bin Schöpfer meiner Realität.
Katrin
Hilflos -Viele Menschen fühlen sich im Moment hilflos.
Was hilft mir?
Ein Weg für mich ist es, mich im Herzen mit der göttlichen Quelle, der Liebe zu verbinden, zu fühlen, zu vertrauen ….
In dem Moment, in dem ich mich an das Gefühl erinnere als ich mit dieser Quelle im Kontakt war, es wieder fühle und ausdehne, ist immer alles gut.
Die Liebe ist die Quelle. Würde es uns gelingen dauerhaft in dieser Quelle zu baden, das Leben wäre ein wahres Paradies.
Wenn ich mit der Quelle in Verbindung bin, dann ist alles leicht.
Dann
bin ich Eins mit Allem.
Katrin
Das Leben ist ein Wunder. Täglich öffnet sich etwas Neues.
Im Dialog:
„ Wieviele Räume des Seins gibt es? Wollen wir neue Räume des Seins erschließen oder nur in bekannten sein? Wo ist der Schlüssel?“
„Vielleicht findet ja der Schlüssel in das Schloss.“
„Vielleicht gibt es gar kein Schloss und die Tür ist offen.
Oder der Schlüssel findet in das Schloss und öffnet es.
Wer oder was ist der Schlüssel?
Wer oder was das Schloss?
Es gibt soviel mehr zu entdecken, zu erfüllen, zu erleben – da möchte ich gern tiefer forschen. Erfühlen meinte ich, allerdings ist auch erfüllen sinnvoll.“
„Ja, es gibt keinen Schlüssel und kein Schloss, alles ist offen, lädt uns zur Entdeckungsreise ein.“
Ich genieße die neuen Räume, die in meiner Welt entstehen, die Stille, die feine Atmosphäre in meiner Welt.
Einer der schönsten Schlüsselmomente war im Wald, als der kleine Vogel vor mir saß und aus Herzenslust gezwitschert hat. Das war so berührend. Ich wollte dieses Glück einfangen, mit einem Foto ablichten. Es ging nicht. Der Vogel flog davon. Wäre ich still geblieben, ganz im Gewahrsein und im Moment, dann wäre dieser Augenblick in einem größeren Zeitfenster manifestiert gewesen.
Katrin
Enge und Weite
Auf meinem Weg zum Feensteig fällt mir die Eberesche in den Blick. Sie trägt grüne Blätter, einige ganz eng und andere weit aufgefächert.
So fühle ich mich manchmal selbst und sehe es auch bei anderen Menschen. Mal ist das Herz zu und eng und dann wieder offen und ganz weit.
Es ist ein und derselbe Baum, an dem mir Enge und Weite begegnen. Das Weite fühlt sich für mich lebendiger und freier an.
Wie oft ist es in unserem Leben eng, wie oft wird es eng an Zeit. Was macht die Enge mit uns? Geben wir uns Raum und Zeit uns zu entfalten, so wie dieses Blatt?
Mögen unsere Herzen wie die sich öffnenden Blätter der Eberesche sein, weit, offen und einladend. Mögen wir unser ganzes Potenzial entfalten.
Katrin
Das Glück ist wie ein Schmetterling. Wir können es nicht jagen. Wenn wir uns ganz im Herzen, in der Ruhe niederlassen, fällt es in unseren Schoß.
Mit diesem Gedanken verweile ich auf dem Feensteig. Dieser Weg fühlt sich für mich an wie Gleis 9 3/4, eine Welt zwischen den Welten.
Ich bin hier mit viel Weite, Licht, Liebe und einem offenen Herzen für die Wahrheit und Liebe.
Ich sitze auf der Bank am verborgenen Schatz . Es vögelt um mich herum in den schönsten Tönen, ganz liebevoll. Ein kleiner Vogel sitzt auf dem Stamm der umgefallenen Eiche im Sonnenlicht. Er reckt seinen Schnabel in die Luft und trällert nur für mich, aus tiefstem Herzen, in den schönsten Tönen. Das ist sehr berührend.
Dieser Ton und die Melodie gehen tief in mein Herz, erfüllen mein Sein und ich spüre die Kostbarkeit des Augenblicks, ein Geschenk des Himmels. Ich fühle mich im Einklang mit der Schöpfung.
Dieses Glück, das mir in meinem Innehalten in meinen Schoß fällt, kann ich nur im Herzen bewahren. Es ist flüchtig. In dem Moment als ich es in meiner Kamera festhalten, fliegt der Vogel davon. Das Erlebte jedoch schwingt intensiv in meinem Herzen nach.
Dieser Augenblick mit dem kleinen Vogel ist pures Glück, kostbar, ein Geschenk.
Ich gehe die Runde über den Feensteig und kehre noch einmal zur Bank zurück.
Ich schreibe an einen Freund.
„Ich muss nichts tun, um glücklich zu sein. Ich brauche nichts anderes als ein offenes, liebendes Herz. Es wirkt wie ein Magnet und zieht alles in mein Leben was in meiner Energie schwingt. So wird mein Herz jetzt das liebende Kraftfeld erzeugen, was heilsam für mich und Andere ist. Eine neue Zeit bricht an, eine neue Welt. Für mich und jeden, der in Liebe schwingt.“
Katrin
Sie läßt mich leben und atmen und lieben.