02. 11. 2020 Blumen
Pure Seelennahrung
Ich war heute Morgen im Blumenladen. Heute habe ich wohl das letzte Mal auf unbestimmte Zeit Blumen gekauft.
Trotz Attest darf ich seit heute nicht mehr ohne Maske rein. Blumen sind nicht lebensnotwendig, sagte die Verkäuferin.
Für mich sind Blumen in ihrer natürlichen Schönheit der Inbegriff von Liebe und Freude.
Wieso ist das nicht lebenswichtig?
Freude?
Liebe?
Schönheit?
Ich verstehe es nicht. Jedoch gehe ich jetzt in den Wald, wo die Blumen frei wachsen und mein Herz erfreuen. Vielleicht sollten wir aufhören sie abzuschneiden?!
Eine Freundin schreibt mir:
„Blumen sind das Lächeln Gottes für die Seele und die Verkäuferin sollte den Beruf wechseln.“
Jetzt laufe ich los zum Feensteig.
Am Aufbruch schreibe ich an einen Freund:
„ Aufbruch – Umbruch
Was kommt?
Ich bemerke heute eine Schwere und Traurigkeit in mir. Mein Attest zählt nicht für Blumen, weil sie nicht lebensnotwendig sind.
Wer sagt das?
Für mich sind Blumen Seelennahrung und wichtiger als feste Speisen.
Ohne Schönheit, ohne Blumen, ohne Natur, ohne Freude, ohne Liebe – kann und
will ich nicht sein.
Ich gehe jetzt los in den Wald und schaue, was ich loslassen kann.
Werden wir wirklich gerade reduziert auf:
Arbeit – Essen - Isolation?
Wann hört der Spuk auf?“
Tränen laufen mir über mein Gesicht und ich spüre dieser Traurigkeit und gefühlten Ohnmacht nach. Ich fühle einen Teil des Weltenschmerzes in mir.
Es pingt und „Kopf hoch“ erscheint auf meinem Display.
Ich hebe den Kopf.
„Da ist der Himmel mit zartrosa Schäfchenwolken.“
Am Loslassen lese ich die Textstelle vom Sterntaler.
„... weil es so von aller Welt verlassen war .. im Vertrauen auf den lieben Gott. ...“
„Das ist es wohl, was wir lernen müssen – Vertrauen auf das Licht der Welt und Gott.“
Gestern habe ich auf der Webseite von Christina von Dreien gelesen, dass die Erde sich für die Liebe entschieden hat. Wir stecken gerade im Geburtskanal fest. Möge er sich weiten, dass wir lebendig in die Freiheit neu geboren werden – in die wahre Freiheit des Seins.
Der warme Wind streicht jetzt über meine Lippen, zerzaust mein Haar. Das Laub raschelt unter meinen Füßen. Es riecht nach nährender Erde und schmeckt nach Liebe, ich lausche dem zwitschernden Klang der Freiheit, sobald ich durch die Öffnung in das goldene Licht des Feensteiges eintauche.
Ich bade in der Energie des Jungbrunnens und bin im Vertrauen . Die Bäume knarren und ächzen hier besonders laut. Am Zauberspiegel hoppelt ein wilder Hase durch meine Welt.
Ich bin wieder angekommen, angekommen in der Leichtigkeit des Seins.
Das blaue Licht der Wegwarten leuchtet am Wegesrand. Wegwarten sind Blumen, die am Weg warten. Sie lassen sich nicht brechen, sondern leuchten jeden Tag neu, entfalten ihr lebendiges Licht im puren Sein des Augenblickes.
Katrin