04. 01. 2019 Loslassen, Vergänglichkeit
- von Katrin Wenk-Olschowsky
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- 04 Jan., 2019
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Was will ich hier auf diese Erde bringen?
4. Januar - die 11. Rauhnacht
Dieser Tag ist dem Thema Loslassen, Abschied nehmen, Beschäftigung mit dem Tod gewidmet.
Wenn
wir uns mit dem Tod und dem Sterben beschäftigen, dann erfahren wir, dass unser
Dasein hier auf der Erde zeitlich begrenzt ist. Ganz deutlich wird es hier an
der alten Eiche.
WErden und Vergehen gehören zum Kreislauf des Lebens dazu.
Vielleicht ist es Zeit einmal der Frage nachzuspüren:
Was will ich hier auf die Erde bringen?
Was gibt meinem Leben Sinn?
Was ist mein Lebensziel?
In der Kraft der Stille - vielleicht hier im Wald - finden wir Antworten auf diese Frage. Viele Menschen haben zu allen Zeiten ihre unsterbliche Energie in dieser Welt verankert. Dichter, Denker, Musiker, Forscher, Entdecker, Abenteurer ... wie zum Beispiel Goethe, Mozart, Luther ... Sie alle haben etwas bewegt, etwas hinterlassen, was ihren Tod überdauerte.
Wenn wir uns klar darüber sind, dass unsere Zeit hier in dieser Dimension begrenzt ist, dann kann uns das helfen unsere Leben neu zu ordnen, neu zu strukturieren. Es hilft uns den Fokus auf das zu lenken, was uns wirklich wichtig ist. Dann können wir die alten Zöpfe abschneiden - bereit und frei für Neues sein und unsere Energie schöpferisch wirken lassen.
Heute ist der Namenstag von Borbeth-Barbara. Der Name der Erdgöttin Beth steht für das Bett, in dem wir uns schlafen legen. Beten und Bitten.
Irgendwie erinnerte mich der umgefallene Stamm der Eiche, der weich geworden ist an ein Bett. Und Frau Holle schüttelte heute Nachmittag ihre Betten. Den weißen Schneezauber gab es nur im Stamm der alten Eiche, sonst nirgendwo auf dem Weg. Als ob Frau Holle selbst diese Eiche in ihr weißes Kleid weich einhüllt - mit den einzigartigen Schneesternen. Gerade durch Schnee, Wasser und die Verdunstung wird die Transformation sichtbar.
Auch Balthasar feiert heute seinen Namenstag. Der Name bedeutet "Gott schütze sein Leben." Er bringt die Myrrhe, die für den menschlichen Aspekt steht, der mit dem Tod vergeht. Im antiken Ägypten stand die Myrrhe für Transformation und den Übergang zur Unsterblichkeit. Räucherungen mit Myrrhe haben eine stark erdende Wirkung.
Der Tod ist nur etwas Vorübergehendes - Übergang zu etwas Neuem.
Hier im Hainich wird sichtbar wie aus scheinbar Totem etwas Neues entsteht. Das Symbol des Nationalparks Hainich macht dies deutlich sichtbar. Alles wandelt sich und mit jedem Sterben und Vergehen ist gleichzeitig Platz für Neues, das sich manifestiert.
Unsere
irdische Lebenszeit scheint begrenzt:-
Frage dich:
Wofür setze ich ab jetzt meine Lebensenergie ein?
Was soll am Ende meines Lebens über mich gesagt werden?
Was will ich unbedingt erleben?
Dann mache es! Gib deinen Träumen Raum und manifestiere sie hier. Heute ist der erste Tag vom Rest deines Lebens.
Katrin
Hilflos -Viele Menschen fühlen sich im Moment hilflos.
Was hilft mir?
Ein Weg für mich ist es, mich im Herzen mit der göttlichen Quelle, der Liebe zu verbinden, zu fühlen, zu vertrauen ….
In dem Moment, in dem ich mich an das Gefühl erinnere als ich mit dieser Quelle im Kontakt war, es wieder fühle und ausdehne, ist immer alles gut.
Die Liebe ist die Quelle. Würde es uns gelingen dauerhaft in dieser Quelle zu baden, das Leben wäre ein wahres Paradies.
Wenn ich mit der Quelle in Verbindung bin, dann ist alles leicht.
Dann
bin ich Eins mit Allem.
Katrin
Das Leben ist ein Wunder. Täglich öffnet sich etwas Neues.
Im Dialog:
„ Wieviele Räume des Seins gibt es? Wollen wir neue Räume des Seins erschließen oder nur in bekannten sein? Wo ist der Schlüssel?“
„Vielleicht findet ja der Schlüssel in das Schloss.“
„Vielleicht gibt es gar kein Schloss und die Tür ist offen.
Oder der Schlüssel findet in das Schloss und öffnet es.
Wer oder was ist der Schlüssel?
Wer oder was das Schloss?
Es gibt soviel mehr zu entdecken, zu erfüllen, zu erleben – da möchte ich gern tiefer forschen. Erfühlen meinte ich, allerdings ist auch erfüllen sinnvoll.“
„Ja, es gibt keinen Schlüssel und kein Schloss, alles ist offen, lädt uns zur Entdeckungsreise ein.“
Ich genieße die neuen Räume, die in meiner Welt entstehen, die Stille, die feine Atmosphäre in meiner Welt.
Einer der schönsten Schlüsselmomente war im Wald, als der kleine Vogel vor mir saß und aus Herzenslust gezwitschert hat. Das war so berührend. Ich wollte dieses Glück einfangen, mit einem Foto ablichten. Es ging nicht. Der Vogel flog davon. Wäre ich still geblieben, ganz im Gewahrsein und im Moment, dann wäre dieser Augenblick in einem größeren Zeitfenster manifestiert gewesen.
Katrin
Enge und Weite
Auf meinem Weg zum Feensteig fällt mir die Eberesche in den Blick. Sie trägt grüne Blätter, einige ganz eng und andere weit aufgefächert.
So fühle ich mich manchmal selbst und sehe es auch bei anderen Menschen. Mal ist das Herz zu und eng und dann wieder offen und ganz weit.
Es ist ein und derselbe Baum, an dem mir Enge und Weite begegnen. Das Weite fühlt sich für mich lebendiger und freier an.
Wie oft ist es in unserem Leben eng, wie oft wird es eng an Zeit. Was macht die Enge mit uns? Geben wir uns Raum und Zeit uns zu entfalten, so wie dieses Blatt?
Mögen unsere Herzen wie die sich öffnenden Blätter der Eberesche sein, weit, offen und einladend. Mögen wir unser ganzes Potenzial entfalten.
Katrin
Das Glück ist wie ein Schmetterling. Wir können es nicht jagen. Wenn wir uns ganz im Herzen, in der Ruhe niederlassen, fällt es in unseren Schoß.
Mit diesem Gedanken verweile ich auf dem Feensteig. Dieser Weg fühlt sich für mich an wie Gleis 9 3/4, eine Welt zwischen den Welten.
Ich bin hier mit viel Weite, Licht, Liebe und einem offenen Herzen für die Wahrheit und Liebe.
Ich sitze auf der Bank am verborgenen Schatz . Es vögelt um mich herum in den schönsten Tönen, ganz liebevoll. Ein kleiner Vogel sitzt auf dem Stamm der umgefallenen Eiche im Sonnenlicht. Er reckt seinen Schnabel in die Luft und trällert nur für mich, aus tiefstem Herzen, in den schönsten Tönen. Das ist sehr berührend.
Dieser Ton und die Melodie gehen tief in mein Herz, erfüllen mein Sein und ich spüre die Kostbarkeit des Augenblicks, ein Geschenk des Himmels. Ich fühle mich im Einklang mit der Schöpfung.
Dieses Glück, das mir in meinem Innehalten in meinen Schoß fällt, kann ich nur im Herzen bewahren. Es ist flüchtig. In dem Moment als ich es in meiner Kamera festhalten, fliegt der Vogel davon. Das Erlebte jedoch schwingt intensiv in meinem Herzen nach.
Dieser Augenblick mit dem kleinen Vogel ist pures Glück, kostbar, ein Geschenk.
Ich gehe die Runde über den Feensteig und kehre noch einmal zur Bank zurück.
Ich schreibe an einen Freund.
„Ich muss nichts tun, um glücklich zu sein. Ich brauche nichts anderes als ein offenes, liebendes Herz. Es wirkt wie ein Magnet und zieht alles in mein Leben was in meiner Energie schwingt. So wird mein Herz jetzt das liebende Kraftfeld erzeugen, was heilsam für mich und Andere ist. Eine neue Zeit bricht an, eine neue Welt. Für mich und jeden, der in Liebe schwingt.“
Katrin
Sie läßt mich leben und atmen und lieben.