05. 12. 2020 Winterwelten 5. Türchen
Melodie des Herzens
„Der Geist ist wie ein Kristall, der reflektiert, was sich in unserem Innern befindet.“ Dalai Lama
Heute bin ich nur in Gedanken auf dem Weg. Ein Lied der Söhne Mannheims klingt noch in meinen Ohren. Ich habe es gestern mit einem Freund gehört. „Und wenn ein Lied meine Lippen verlässt ...“ Ich habe mir den Videoclip dazu angeschaut. Es berührt mich sehr in diesem Kontext, viel Tiefe – Rosenduft, ein Flügel und Kerzen. Es ist ein Abschiedslied im Krankenhaus. Sterben wir vielleicht diesen kleinen Tod jedes Mal, wenn wir uns von lieben Menschen verabschieden oder unsere Augen am Abend schließen? „Alles bleibt unser gedanklicher Besitz und eine bleibende Erinnerung.“ Viele Menschen hinterlassen in mir goldene Erinnerungen. Ich hoffe, dass in meiner Sanduhr noch viele Körner sind. „Damit du keine Ängste mehr kennst.“ Es ist erst ein paar Jahre her, dass ich durch eine Begegnung all meine Ängste abgestreift habe. Jetzt bin ich ganz oft im Vertrauen in das Leben selbst, im Ur-Vertrauen.
Die Zeit vergeht wie im Flug und ich möchte dir noch soviel erzählen, was an Chaotischem und Wunderbaren sich fügt. Ich hätte gern mehr Zeit und dir erzählt vom kleinen Laden der Liebe mit seinen Lebensmitteln in den ich jetzt nur noch gehe. Was es dort nicht gibt, brauche ich erst mal nicht mehr. Ich hätte dir gern mehr erzählt von den Fügungen heute, vom Chaos und der daraus resultierenden neuen Ordnung. Eigentlich vom Wunder des Lebens und, dass ich in jedem Moment erfahre, dass Gedanken und Gefühle Realität erschaffen. Das ist eine Herausforderung, die Energie darauf zu legen, was ich in meiner Welt erschaffen möchte. Wir sind Schöpferwesen – ganz sicher.
Ich bin wie der Flügel mit schwarzen und weißen Tasten, eine ganze Klaviatur der Töne. Mal berührt das Leben die Tasten sanft und zart, mal leidenschaftlich wild. Als meine Saiten noch verstimmt waren, gab es jemanden, der genau die verstimmten Tasten gefunden und angetriggert hat, bis ich mich von meinem Ego gelöst habe und meine Seele sich wieder auf die feinen Schwingungen justiert hat. Vielleicht kann ich jetzt sogar singen, weil mein Resonanzkörper immer mehr in der göttlichen Tonart der Liebe vibriert.
Heute ist der Vorabend des Nikolaustages. Früher lebten die Menschen im Einklang mit der Natur. Sie nahmen nicht nur von der Natur, sondern gaben ihr etwas zurück. Früher wurden Äpfel, Körner und Nüsse für die Naturgeister und Tiere vor die Tür gestellt. Die Menschen teilten mit ihnen ihre Nüsse und Früchte, damit auch die Naturwesen in der kalten Jahreszeit etwas zu essen hatten. Hasel- und Walnüsse stehen mit den Ahnen in Verbindung. Sie helfen bei der Wunscherfüllung. So sind an der Station Wünschen auf dem Feensteig der Haselstrauch und das Märchen Aschenputtel präsent. Äpfel sind die Früchte der Liebe. Sie stehen mit dem Feenreich in Verbindung. Die Feen bestimmen schon seit alten Zeiten unser Schicksal. Mögen wir sie gütig stimmen, damit sie unser Schicksal zum Glück lenken. Früher bat man die Ahnen, die Feen und die alte Göttin, um Rat und Segen und brachte ihnen Äpfel und Nüsse.
Katrin