06. 01. 2020 Heilige Drei Könige, Frau Holle Tag
- von Katrin Wenk-Olschowsky
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- 08 Jan., 2020
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Erscheinung des Herrn, Raunächte und kreative Schreibpause
Heute ist der Tag der Heiligen Drei Könige, der Abschluss der Rauhnächte. An diesem Tag wird der heiligen drei Könige, der Taufe Jesu im Jordan sowie der Hochzeit zu Kanaa gedacht, bei der er sein erstes Wunder wirkte. Es ist ein Tag, an dem uns Gott erscheint. Auch mir ist heute Wundersames begegnet. Ist es vielleicht eine Botschaft Gottes?
365 Tage lang war ich Tag für Tag physisch oder emotional auf meinem Herzensweg, dem Feensteig im Nationalpark Hainich unterwegs. Ich bin gegangen, habe gesehen, gelauscht, gefühlt, genossen und dann geschrieben.
In der Zeit der Rauhnächte war ich täglich im Wald und habe mich inspirieren lassen. Die Zeit zwischen den Jahren habe ich Hier & Jetzt, für eine kreative Schreib-Pause genutzt. Jetzt ist diese Zeit vorbei. Frau Holle hat das Schicksal gewogen, bemessen und zeigt deutlich, wie es weitergeht. So endet in der Nacht auf den 6. Januar die „Wilde Jagd“. Ein neues Leuchten durchzieht die Welt.
Das, was mir heute jedoch begegnet, ist schon sehr merk-würdig.
Die folgende Geschichte handelt von meinem Ausflug in die Kernzone des Nationalparks, das heilige Herz des Waldes und vom vergessenen Tag.
Am Samstag, dem 04. Januar 2020 habe ich Folgendes an Britt geschrieben:"Liebe Britt, heute war ich mit meinem Mann und einem Ranger in der Kernzone des Nationalpark Hainich, im sogenannten Weberstedter Holz, einer Zone, die nicht durch Wanderwege erschlossen ist. Dort soll der Wald gemäß dem Motto des Nationalparks „Natur Natur sein lassen!" seinem eigenen Rhythmus folgen. In diesem Gebiet stehen die mächtigsten Rotbuchen, seit mehr als 50 Jahren unberührte Natur, das wahre Herz des Welterbes.
In der Kernzone des Ur-Waldes war es interessant - nicht wild, romantisch, ursprünglich sondern, da wo wir mit dem Ranger waren, wird alles gemessen, katalogisiert, etikettiert. Jeder Baum trägt eine silbrig blinkende Metallplakette. Ein großer über 40 Meter hoher Metallturm steht im Wald und zeichnet Messwerte auf, sehr wissenschaftlich, sehr rational.
Obwohl mir mein Verstand verschiedene Argumente anbietet, es gut zu finden, fühlt es sich in meinem Herzen falsch für mich an. Was machen wir Menschen nur? Müssen wir wirklich alles kontrollieren? Können wir nicht still das Wunder des Lebens sehen? Einfach nur staunen und fühlen?
Während ich dir dies schreibe, sitze ich hier zu Hause bei Kerzenschein und erfreue mich an weißen Tulpen und Freesien. Beim bloßen Betrachten spüre ich die Liebe. Ich hoffe, dass wir Menschen einfach wieder mit offenem Herzen das Wunder schauen. Liebe Grüße Katrin“
Heute ist der 06. Januar 2020. Ich sortiere die Fotos meiner Winter-, Frühlings-, Sommer-, und Herbsttagebücher vom Feensteig. Ich schaue in den Dateien nach, welche der wunderbaren Fotos im Buch gelandet sind und markiere mir diese. Tag für Tag blättere ich die Tagebücher durch. Welche Fülle und Schönheit dieser Weg doch immer wieder offenbart. Jetzt erlebe ich noch einmal den Frühling 2019. Plötzlich halte ich inne. Was ist das? Da scheint ein Tag zu fehlen. Obwohl Britt und ich ganz perfektionistisch alles kontrolliert und durchgesehen haben, mein Mann Korrektur gelesen und das Frühlingstagebuch mittlerweile seinen Weg angetreten hat und durch viele Hände gegangen ist: Da fehlt tatsächlich ein Tag.
Der 25. April 2019 fehlt im Buch. Es springt vom 24. April auf den 26. April.
Jetzt bin ich sehr gespannt, auch im Skript fehlt dieser Tag. Ich öffne das Internet und schaue im Blog nach, ob ich diesen Tag dort ebenfalls vergessen habe.
Nein. Er ist dort sichtbar.
Ich schreibe an Britt:
„Guten Morgen liebe Britt, kennst du den verlorenen Tag?
Es ist der 25. April. Dieser Tag fehlt im Frühlingstagebuch. Im Blog ist er sichtbar.
Dort steht: 25.04. 2019 Wald-Zeit ist Seelen-Zeit. ...
Der 25. April ist der Tag des Baumes. Bäume sind Heiligtümer. Sie lehren uns die alten Gesetze des Lebens. Das habe ich am 25.4. geschrieben.
Wieso fehlt ein Tag? Wieso gerade dieser? Das ist mehr als ZUFALL!
Dieser vergessene Tag ragt jetzt aus allen anderen Tagen des Jahres jetzt heraus. Vielleicht ist der Tag des Baumes der wichtigste Tag überhaupt und ich wiederhole diesen Text vom 25.4. jetzt immer wieder, wie ein Mantra, nur mit neuen Fotos, bis es jeder Mensch wieder fühlt und sieht:
Bäume sind Heiligtümer.
Der Wald schenkt uns die reine Luft zum Atmen. Er spendet uns Schatten, sorgt für ein gesundes Klima, nährt unsere Seele und schenkt uns Leben. Bäume können ohne uns leben, doch wir können nur durch die Bäume leben. Lieben, achten und schätzen wir diese heiligen Haine wieder."
Britt: „Eine großartige Antwort auf deine gestrige Frage, ob man so in das System Wald eingreifen darf. Ich bin absolut beeindruckt! Genau das, was du an diesem Tag bereits wahrgenommen hattest, liefert dir jetzt die Antwort: Bäume sind Heiligtümer, nur wer auf sie hört, kann die Wahrheit erfahren! Liebe Katrin, magischer geht es ja gar nicht."
Die Welt schenkt mir auf wundersame
Weise dieses ERLEBEN.
Und so wird aus dem 25.4., dem verlorenen Tag des Frühlingstagebuches, jetzt die
wichtigste Botschaft für jeden Tag des Jahres 2020.
Bäume sind Heiligtümer.
In Liebe Katrin
Hilflos -Viele Menschen fühlen sich im Moment hilflos.
Was hilft mir?
Ein Weg für mich ist es, mich im Herzen mit der göttlichen Quelle, der Liebe zu verbinden, zu fühlen, zu vertrauen ….
In dem Moment, in dem ich mich an das Gefühl erinnere als ich mit dieser Quelle im Kontakt war, es wieder fühle und ausdehne, ist immer alles gut.
Die Liebe ist die Quelle. Würde es uns gelingen dauerhaft in dieser Quelle zu baden, das Leben wäre ein wahres Paradies.
Wenn ich mit der Quelle in Verbindung bin, dann ist alles leicht.
Dann
bin ich Eins mit Allem.
Katrin
Das Leben ist ein Wunder. Täglich öffnet sich etwas Neues.
Im Dialog:
„ Wieviele Räume des Seins gibt es? Wollen wir neue Räume des Seins erschließen oder nur in bekannten sein? Wo ist der Schlüssel?“
„Vielleicht findet ja der Schlüssel in das Schloss.“
„Vielleicht gibt es gar kein Schloss und die Tür ist offen.
Oder der Schlüssel findet in das Schloss und öffnet es.
Wer oder was ist der Schlüssel?
Wer oder was das Schloss?
Es gibt soviel mehr zu entdecken, zu erfüllen, zu erleben – da möchte ich gern tiefer forschen. Erfühlen meinte ich, allerdings ist auch erfüllen sinnvoll.“
„Ja, es gibt keinen Schlüssel und kein Schloss, alles ist offen, lädt uns zur Entdeckungsreise ein.“
Ich genieße die neuen Räume, die in meiner Welt entstehen, die Stille, die feine Atmosphäre in meiner Welt.
Einer der schönsten Schlüsselmomente war im Wald, als der kleine Vogel vor mir saß und aus Herzenslust gezwitschert hat. Das war so berührend. Ich wollte dieses Glück einfangen, mit einem Foto ablichten. Es ging nicht. Der Vogel flog davon. Wäre ich still geblieben, ganz im Gewahrsein und im Moment, dann wäre dieser Augenblick in einem größeren Zeitfenster manifestiert gewesen.
Katrin
Enge und Weite
Auf meinem Weg zum Feensteig fällt mir die Eberesche in den Blick. Sie trägt grüne Blätter, einige ganz eng und andere weit aufgefächert.
So fühle ich mich manchmal selbst und sehe es auch bei anderen Menschen. Mal ist das Herz zu und eng und dann wieder offen und ganz weit.
Es ist ein und derselbe Baum, an dem mir Enge und Weite begegnen. Das Weite fühlt sich für mich lebendiger und freier an.
Wie oft ist es in unserem Leben eng, wie oft wird es eng an Zeit. Was macht die Enge mit uns? Geben wir uns Raum und Zeit uns zu entfalten, so wie dieses Blatt?
Mögen unsere Herzen wie die sich öffnenden Blätter der Eberesche sein, weit, offen und einladend. Mögen wir unser ganzes Potenzial entfalten.
Katrin
Das Glück ist wie ein Schmetterling. Wir können es nicht jagen. Wenn wir uns ganz im Herzen, in der Ruhe niederlassen, fällt es in unseren Schoß.
Mit diesem Gedanken verweile ich auf dem Feensteig. Dieser Weg fühlt sich für mich an wie Gleis 9 3/4, eine Welt zwischen den Welten.
Ich bin hier mit viel Weite, Licht, Liebe und einem offenen Herzen für die Wahrheit und Liebe.
Ich sitze auf der Bank am verborgenen Schatz . Es vögelt um mich herum in den schönsten Tönen, ganz liebevoll. Ein kleiner Vogel sitzt auf dem Stamm der umgefallenen Eiche im Sonnenlicht. Er reckt seinen Schnabel in die Luft und trällert nur für mich, aus tiefstem Herzen, in den schönsten Tönen. Das ist sehr berührend.
Dieser Ton und die Melodie gehen tief in mein Herz, erfüllen mein Sein und ich spüre die Kostbarkeit des Augenblicks, ein Geschenk des Himmels. Ich fühle mich im Einklang mit der Schöpfung.
Dieses Glück, das mir in meinem Innehalten in meinen Schoß fällt, kann ich nur im Herzen bewahren. Es ist flüchtig. In dem Moment als ich es in meiner Kamera festhalten, fliegt der Vogel davon. Das Erlebte jedoch schwingt intensiv in meinem Herzen nach.
Dieser Augenblick mit dem kleinen Vogel ist pures Glück, kostbar, ein Geschenk.
Ich gehe die Runde über den Feensteig und kehre noch einmal zur Bank zurück.
Ich schreibe an einen Freund.
„Ich muss nichts tun, um glücklich zu sein. Ich brauche nichts anderes als ein offenes, liebendes Herz. Es wirkt wie ein Magnet und zieht alles in mein Leben was in meiner Energie schwingt. So wird mein Herz jetzt das liebende Kraftfeld erzeugen, was heilsam für mich und Andere ist. Eine neue Zeit bricht an, eine neue Welt. Für mich und jeden, der in Liebe schwingt.“
Katrin
Sie läßt mich leben und atmen und lieben.