06. 01. 2020 Heilige Drei Könige, Frau Holle Tag
Erscheinung des Herrn, Raunächte und kreative Schreibpause
Heute ist der Tag der Heiligen Drei Könige, der Abschluss der Rauhnächte. An diesem Tag wird der heiligen drei Könige, der Taufe Jesu im Jordan sowie der Hochzeit zu Kanaa gedacht, bei der er sein erstes Wunder wirkte. Es ist ein Tag, an dem uns Gott erscheint. Auch mir ist heute Wundersames begegnet. Ist es vielleicht eine Botschaft Gottes?
365 Tage lang war ich Tag für Tag physisch oder emotional auf meinem Herzensweg, dem Feensteig im Nationalpark Hainich unterwegs. Ich bin gegangen, habe gesehen, gelauscht, gefühlt, genossen und dann geschrieben.
In der Zeit der Rauhnächte war ich täglich im Wald und habe mich inspirieren lassen. Die Zeit zwischen den Jahren habe ich Hier & Jetzt, für eine kreative Schreib-Pause genutzt. Jetzt ist diese Zeit vorbei. Frau Holle hat das Schicksal gewogen, bemessen und zeigt deutlich, wie es weitergeht. So endet in der Nacht auf den 6. Januar die „Wilde Jagd“. Ein neues Leuchten durchzieht die Welt.
Das, was mir heute jedoch begegnet, ist schon sehr merk-würdig.
Die folgende Geschichte handelt von meinem Ausflug in die Kernzone des Nationalparks, das heilige Herz des Waldes und vom vergessenen Tag.
Am Samstag, dem 04. Januar 2020 habe ich Folgendes an Britt geschrieben:"Liebe Britt, heute war ich mit meinem Mann und einem Ranger in der Kernzone des Nationalpark Hainich, im sogenannten Weberstedter Holz, einer Zone, die nicht durch Wanderwege erschlossen ist. Dort soll der Wald gemäß dem Motto des Nationalparks „Natur Natur sein lassen!" seinem eigenen Rhythmus folgen. In diesem Gebiet stehen die mächtigsten Rotbuchen, seit mehr als 50 Jahren unberührte Natur, das wahre Herz des Welterbes.
In der Kernzone des Ur-Waldes war es interessant - nicht wild, romantisch, ursprünglich sondern, da wo wir mit dem Ranger waren, wird alles gemessen, katalogisiert, etikettiert. Jeder Baum trägt eine silbrig blinkende Metallplakette. Ein großer über 40 Meter hoher Metallturm steht im Wald und zeichnet Messwerte auf, sehr wissenschaftlich, sehr rational.
Obwohl mir mein Verstand verschiedene Argumente anbietet, es gut zu finden, fühlt es sich in meinem Herzen falsch für mich an. Was machen wir Menschen nur? Müssen wir wirklich alles kontrollieren? Können wir nicht still das Wunder des Lebens sehen? Einfach nur staunen und fühlen?
Während ich dir dies schreibe, sitze ich hier zu Hause bei Kerzenschein und erfreue mich an weißen Tulpen und Freesien. Beim bloßen Betrachten spüre ich die Liebe. Ich hoffe, dass wir Menschen einfach wieder mit offenem Herzen das Wunder schauen. Liebe Grüße Katrin“
Heute ist der 06. Januar 2020. Ich sortiere die Fotos meiner Winter-, Frühlings-, Sommer-, und Herbsttagebücher vom Feensteig. Ich schaue in den Dateien nach, welche der wunderbaren Fotos im Buch gelandet sind und markiere mir diese. Tag für Tag blättere ich die Tagebücher durch. Welche Fülle und Schönheit dieser Weg doch immer wieder offenbart. Jetzt erlebe ich noch einmal den Frühling 2019. Plötzlich halte ich inne. Was ist das? Da scheint ein Tag zu fehlen. Obwohl Britt und ich ganz perfektionistisch alles kontrolliert und durchgesehen haben, mein Mann Korrektur gelesen und das Frühlingstagebuch mittlerweile seinen Weg angetreten hat und durch viele Hände gegangen ist: Da fehlt tatsächlich ein Tag.
Der 25. April 2019 fehlt im Buch. Es springt vom 24. April auf den 26. April.
Jetzt bin ich sehr gespannt, auch im Skript fehlt dieser Tag. Ich öffne das Internet und schaue im Blog nach, ob ich diesen Tag dort ebenfalls vergessen habe.
Nein. Er ist dort sichtbar.
Ich schreibe an Britt:
„Guten Morgen liebe Britt, kennst du den verlorenen Tag?
Es ist der 25. April. Dieser Tag fehlt im Frühlingstagebuch. Im Blog ist er sichtbar.
Dort steht: 25.04. 2019 Wald-Zeit ist Seelen-Zeit. ...
Der 25. April ist der Tag des Baumes. Bäume sind Heiligtümer. Sie lehren uns die alten Gesetze des Lebens. Das habe ich am 25.4. geschrieben.
Wieso fehlt ein Tag? Wieso gerade dieser? Das ist mehr als ZUFALL!
Dieser vergessene Tag ragt jetzt aus allen anderen Tagen des Jahres jetzt heraus. Vielleicht ist der Tag des Baumes der wichtigste Tag überhaupt und ich wiederhole diesen Text vom 25.4. jetzt immer wieder, wie ein Mantra, nur mit neuen Fotos, bis es jeder Mensch wieder fühlt und sieht:
Bäume sind Heiligtümer.
Der Wald schenkt uns die reine Luft zum Atmen. Er spendet uns Schatten, sorgt für ein gesundes Klima, nährt unsere Seele und schenkt uns Leben. Bäume können ohne uns leben, doch wir können nur durch die Bäume leben. Lieben, achten und schätzen wir diese heiligen Haine wieder."
Britt: „Eine großartige Antwort auf deine gestrige Frage, ob man so in das System Wald eingreifen darf. Ich bin absolut beeindruckt! Genau das, was du an diesem Tag bereits wahrgenommen hattest, liefert dir jetzt die Antwort: Bäume sind Heiligtümer, nur wer auf sie hört, kann die Wahrheit erfahren! Liebe Katrin, magischer geht es ja gar nicht."
Die Welt schenkt mir auf wundersame
Weise dieses ERLEBEN.
Und so wird aus dem 25.4., dem verlorenen Tag des Frühlingstagebuches, jetzt die
wichtigste Botschaft für jeden Tag des Jahres 2020.
Bäume sind Heiligtümer.
In Liebe Katrin