08. 08. 2020 Geborgen sein
- von Katrin Wenk-Olschowsky
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- 09 Aug., 2020
Beten
Heute auf dem Weg.
Bin ich schuldig, wenn jemand krank wird, weil ich keine Maske trage, weil ich es nicht ertrage, wenn mir die Luft zum Atmen genommen wird, weil es ungesund für mich ist? Bin ich Schuld, weil ich in der Liebe bin und nicht in der Angst?
Gedanken beeinflussen meine Welt und ich erschaffe mir Realität.
Ich bin mit diesem Gedanken „Schuld" und dem Gedanken "Orientierung" auf dem Weg.
Ich habe das Gefühl, dass wir Deutschen uns noch immer schuldig fühlen, für das Vergangene und das seit fast 100 Jahren.
Ich fühle mich nicht schuldig, ich fühle mich lebendig und frei und voller Liebe.
Vielleicht hatte ich in den letzten Tagen den Wunsch, jemand nimmt mich einfach in den Arm, hält mich, taucht mit mir in die Energie ein, wo ich fühle, dass immer alles gut ist. So wie früher, als die Märchen gut ausgingen oder meine Eltern mir das Gefühl bedingungsloser Liebe gegeben haben – ganz am Anfang meines Lebens.
Jetzt bin ich groß und erwachsen. Niemand kann mir sagen ob alles gut wird.
In mir selbst muss ich diesen Glauben an das Göttliche stärken und dann fühle ich, ich bin nie allein. Ich bin getragen vom Geist der Liebe und geborgen in dieser Quelle.
Und ich erinnere mich, was mir als Kind, wenn ich mich allein gefühlt habe und unsicher war, immer geholfen hat: Beten.
Ich bete für Freiheit, Frieden und Lebensfreude. Ich bete, dass die Wahrheit ans Licht kommt und eine neue Welt zum Wohle Aller entsteht – eine Welt, in der das Leben dem leben dient.
Katrin
„Sehr bewegende Gedanken, eine liebevolle Einladung zum Reflektieren. Die Frage nach der Schuld ist schwer zu tragen, von Anderen gestellt, wird sie zu oft als Machtmittel gebraucht. Stell ich mir die Frage aber selbst, geh ich mit mir selber in den Dialog und hinterfrage mein Handeln. Wie handle ich? Wie möchte ich handeln? Und dann natürlich, wie behandle ich und möchte behandelt werden. Hierzu fallen mir Kant und Schopenhauer ein ... „Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könnte.“ Die Liebe als allumfassendes Gesetz, das wär doch mal was ... Britt“
Hilflos -Viele Menschen fühlen sich im Moment hilflos.
Was hilft mir?
Ein Weg für mich ist es, mich im Herzen mit der göttlichen Quelle, der Liebe zu verbinden, zu fühlen, zu vertrauen ….
In dem Moment, in dem ich mich an das Gefühl erinnere als ich mit dieser Quelle im Kontakt war, es wieder fühle und ausdehne, ist immer alles gut.
Die Liebe ist die Quelle. Würde es uns gelingen dauerhaft in dieser Quelle zu baden, das Leben wäre ein wahres Paradies.
Wenn ich mit der Quelle in Verbindung bin, dann ist alles leicht.
Dann
bin ich Eins mit Allem.
Katrin
Das Leben ist ein Wunder. Täglich öffnet sich etwas Neues.
Im Dialog:
„ Wieviele Räume des Seins gibt es? Wollen wir neue Räume des Seins erschließen oder nur in bekannten sein? Wo ist der Schlüssel?“
„Vielleicht findet ja der Schlüssel in das Schloss.“
„Vielleicht gibt es gar kein Schloss und die Tür ist offen.
Oder der Schlüssel findet in das Schloss und öffnet es.
Wer oder was ist der Schlüssel?
Wer oder was das Schloss?
Es gibt soviel mehr zu entdecken, zu erfüllen, zu erleben – da möchte ich gern tiefer forschen. Erfühlen meinte ich, allerdings ist auch erfüllen sinnvoll.“
„Ja, es gibt keinen Schlüssel und kein Schloss, alles ist offen, lädt uns zur Entdeckungsreise ein.“
Ich genieße die neuen Räume, die in meiner Welt entstehen, die Stille, die feine Atmosphäre in meiner Welt.
Einer der schönsten Schlüsselmomente war im Wald, als der kleine Vogel vor mir saß und aus Herzenslust gezwitschert hat. Das war so berührend. Ich wollte dieses Glück einfangen, mit einem Foto ablichten. Es ging nicht. Der Vogel flog davon. Wäre ich still geblieben, ganz im Gewahrsein und im Moment, dann wäre dieser Augenblick in einem größeren Zeitfenster manifestiert gewesen.
Katrin
Enge und Weite
Auf meinem Weg zum Feensteig fällt mir die Eberesche in den Blick. Sie trägt grüne Blätter, einige ganz eng und andere weit aufgefächert.
So fühle ich mich manchmal selbst und sehe es auch bei anderen Menschen. Mal ist das Herz zu und eng und dann wieder offen und ganz weit.
Es ist ein und derselbe Baum, an dem mir Enge und Weite begegnen. Das Weite fühlt sich für mich lebendiger und freier an.
Wie oft ist es in unserem Leben eng, wie oft wird es eng an Zeit. Was macht die Enge mit uns? Geben wir uns Raum und Zeit uns zu entfalten, so wie dieses Blatt?
Mögen unsere Herzen wie die sich öffnenden Blätter der Eberesche sein, weit, offen und einladend. Mögen wir unser ganzes Potenzial entfalten.
Katrin
Das Glück ist wie ein Schmetterling. Wir können es nicht jagen. Wenn wir uns ganz im Herzen, in der Ruhe niederlassen, fällt es in unseren Schoß.
Mit diesem Gedanken verweile ich auf dem Feensteig. Dieser Weg fühlt sich für mich an wie Gleis 9 3/4, eine Welt zwischen den Welten.
Ich bin hier mit viel Weite, Licht, Liebe und einem offenen Herzen für die Wahrheit und Liebe.
Ich sitze auf der Bank am verborgenen Schatz . Es vögelt um mich herum in den schönsten Tönen, ganz liebevoll. Ein kleiner Vogel sitzt auf dem Stamm der umgefallenen Eiche im Sonnenlicht. Er reckt seinen Schnabel in die Luft und trällert nur für mich, aus tiefstem Herzen, in den schönsten Tönen. Das ist sehr berührend.
Dieser Ton und die Melodie gehen tief in mein Herz, erfüllen mein Sein und ich spüre die Kostbarkeit des Augenblicks, ein Geschenk des Himmels. Ich fühle mich im Einklang mit der Schöpfung.
Dieses Glück, das mir in meinem Innehalten in meinen Schoß fällt, kann ich nur im Herzen bewahren. Es ist flüchtig. In dem Moment als ich es in meiner Kamera festhalten, fliegt der Vogel davon. Das Erlebte jedoch schwingt intensiv in meinem Herzen nach.
Dieser Augenblick mit dem kleinen Vogel ist pures Glück, kostbar, ein Geschenk.
Ich gehe die Runde über den Feensteig und kehre noch einmal zur Bank zurück.
Ich schreibe an einen Freund.
„Ich muss nichts tun, um glücklich zu sein. Ich brauche nichts anderes als ein offenes, liebendes Herz. Es wirkt wie ein Magnet und zieht alles in mein Leben was in meiner Energie schwingt. So wird mein Herz jetzt das liebende Kraftfeld erzeugen, was heilsam für mich und Andere ist. Eine neue Zeit bricht an, eine neue Welt. Für mich und jeden, der in Liebe schwingt.“
Katrin
Sie läßt mich leben und atmen und lieben.