09. 04. 2019 Loslassen - Transzentrieren
- von Katrin Wenk-Olschowsky
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- 09 Apr., 2019
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Aus Wut wird Mut
Ich bin heute auf den Feensteig gegangen, um etwas zu erkennen. Mir ist eine Situation begegnet, die mich traurig gemacht hat. Doch es war nicht die Traurigkeit sondern es war meine Wut. Dieser Wut hatte ich keinen Raum gegeben. So bin ich heute auf den Feensteig gegangen, um mich mit dieser Wut zu beschäftigen. Beim Losgehen stapfte ich ganz fest auf dem Boden auf. Das tat mir irgendwie gut. Diese feste Erde zu spüren. Die Wut darüber in die Erde abgeben zu können. Etwas später am Weißdorn bekam meine Wut neue Nahrung. Am Weißdorn waren wieder Grashalme festgebunden. Indem ich etwas Festbinde lasse ich nicht los. Ich habe den Weißdorn befreit, ihm seine Natürlichkeit wiedergegeben. Meine Wut wollte ich hier loslassen. Ich bin in dieses Gefühl gegangen, habe ihm Raum gegeben. Es mit all seinen Facetten wahrgenommen. Mein Blick fiel auf einen Weißdornzweig auf der anderen Seite des Weges. Da hing doch wirklich ein einzelner Tropfen dran.
Wie eine Träne. Alles war trocken, nur diese Träne hing zerbrechlich an diesem Zweig.
Tränen - sie bringen Emotionen zum Fließen und wir lassen mit den Tränen Gefühlsenergien los, die in uns aufgestiegen sind.
Das war sehr interessant zu beobachten - eine Träne am Weißdorn. Vielleicht hat der Weißdorn sie vergossen, weil wir Menschen immer noch nicht verstehen?!
Der Weißdorn ist ein Baum, der als Herzensöffner dient. So transzentrierte sich meine Wut durch diese Energie. Mit wurde ganz leicht ums Herz und ich verspürte eine Freude in mir und hüpfte ganz leicht den Weg entlang bis zur dicken Eiche.
Am Tor zum Hainich flog ein Buchfink an mir vorbei. Der Buchfink erinnert daran niemals die Freiheit um der Sicherheit willen aufzugeben. Er bringt frischen Wind in Projekte und Vorhaben.
Der Wald war wundervoll im zarten Grün. Alles schimmerte in einem freudigen Aufbruch - in strahlenden Farben.
An der Station "Teufel" blieb ich stehen. Die alte Buche lag hier und es sah sehr wild aus. Irgendwie wie eine Erinnerung daran, dass wir mit unserem "teuflischen Treiben" wider die Natur endlich aufhören müssen, sonst zerbricht alles und stirbt.
Der Jungbrunnen war heute ohne Wasser. Himmelschlüssel, Lärchensporn und Buschwindröschen standen hier in Fülle.
Auf meinem Weg durch das Kiefernwäldchen begegnete mir die Leichtigkeit in Form einer weißen Feder wieder. Das ist meine Energie – leicht - weiß - manchmal schwebend. Und es braucht Mut genauso zu sein in dieser Zeit der "Schwere".
Am Wunschbaum steckte heute ein Kiefernzweig mit Kiefer. "Was soll den dass?" Die Kiefer mit ihrer männlichen Energie bei den Wünschen? Das fühlte sich für mich so an, als ob mit aller Macht diese patriarchale Kraft manifest bleiben soll.
Die männliche Art ist durch die Dominanz des rationalen Verstandes, des Denkens, des Tun und Handelns, des Kontrollierens , der Zahlen, Daten, Fakten gekennzeichnet.
Die
Leichtigkeit, die Liebe, das Entspannen, Träumen, Genießen, Vertrauen ist das
weibliche Prinzip. Aus meiner Sicht bekommt es noch immer zu wenig Raum und Wertschätzung.
Es bedarf einer guten Balance beider Energien. Wir alle haben beide Aspekte in uns.
Blühende
Schwarzdornsträucher fielen mir auf meinem weiteren Weg auf.
Der Schwarzdorn - die Schlehe kann als Schutzbaum und Mutmacher fungieren. Der
Baum unterstützt Themen wie Durchsetzung, Befreiung, Erdung, Abgrenzung und
innere Stärke.
Wie passend für den heutigen Tag. Aus Wut Mut zu generieren.
Möge es uns gelingen mutig in Freiheit und vollkommender Liebe zu sein.
Katrin
Hilflos -Viele Menschen fühlen sich im Moment hilflos.
Was hilft mir?
Ein Weg für mich ist es, mich im Herzen mit der göttlichen Quelle, der Liebe zu verbinden, zu fühlen, zu vertrauen ….
In dem Moment, in dem ich mich an das Gefühl erinnere als ich mit dieser Quelle im Kontakt war, es wieder fühle und ausdehne, ist immer alles gut.
Die Liebe ist die Quelle. Würde es uns gelingen dauerhaft in dieser Quelle zu baden, das Leben wäre ein wahres Paradies.
Wenn ich mit der Quelle in Verbindung bin, dann ist alles leicht.
Dann
bin ich Eins mit Allem.
Katrin
Das Leben ist ein Wunder. Täglich öffnet sich etwas Neues.
Im Dialog:
„ Wieviele Räume des Seins gibt es? Wollen wir neue Räume des Seins erschließen oder nur in bekannten sein? Wo ist der Schlüssel?“
„Vielleicht findet ja der Schlüssel in das Schloss.“
„Vielleicht gibt es gar kein Schloss und die Tür ist offen.
Oder der Schlüssel findet in das Schloss und öffnet es.
Wer oder was ist der Schlüssel?
Wer oder was das Schloss?
Es gibt soviel mehr zu entdecken, zu erfüllen, zu erleben – da möchte ich gern tiefer forschen. Erfühlen meinte ich, allerdings ist auch erfüllen sinnvoll.“
„Ja, es gibt keinen Schlüssel und kein Schloss, alles ist offen, lädt uns zur Entdeckungsreise ein.“
Ich genieße die neuen Räume, die in meiner Welt entstehen, die Stille, die feine Atmosphäre in meiner Welt.
Einer der schönsten Schlüsselmomente war im Wald, als der kleine Vogel vor mir saß und aus Herzenslust gezwitschert hat. Das war so berührend. Ich wollte dieses Glück einfangen, mit einem Foto ablichten. Es ging nicht. Der Vogel flog davon. Wäre ich still geblieben, ganz im Gewahrsein und im Moment, dann wäre dieser Augenblick in einem größeren Zeitfenster manifestiert gewesen.
Katrin
Enge und Weite
Auf meinem Weg zum Feensteig fällt mir die Eberesche in den Blick. Sie trägt grüne Blätter, einige ganz eng und andere weit aufgefächert.
So fühle ich mich manchmal selbst und sehe es auch bei anderen Menschen. Mal ist das Herz zu und eng und dann wieder offen und ganz weit.
Es ist ein und derselbe Baum, an dem mir Enge und Weite begegnen. Das Weite fühlt sich für mich lebendiger und freier an.
Wie oft ist es in unserem Leben eng, wie oft wird es eng an Zeit. Was macht die Enge mit uns? Geben wir uns Raum und Zeit uns zu entfalten, so wie dieses Blatt?
Mögen unsere Herzen wie die sich öffnenden Blätter der Eberesche sein, weit, offen und einladend. Mögen wir unser ganzes Potenzial entfalten.
Katrin
Das Glück ist wie ein Schmetterling. Wir können es nicht jagen. Wenn wir uns ganz im Herzen, in der Ruhe niederlassen, fällt es in unseren Schoß.
Mit diesem Gedanken verweile ich auf dem Feensteig. Dieser Weg fühlt sich für mich an wie Gleis 9 3/4, eine Welt zwischen den Welten.
Ich bin hier mit viel Weite, Licht, Liebe und einem offenen Herzen für die Wahrheit und Liebe.
Ich sitze auf der Bank am verborgenen Schatz . Es vögelt um mich herum in den schönsten Tönen, ganz liebevoll. Ein kleiner Vogel sitzt auf dem Stamm der umgefallenen Eiche im Sonnenlicht. Er reckt seinen Schnabel in die Luft und trällert nur für mich, aus tiefstem Herzen, in den schönsten Tönen. Das ist sehr berührend.
Dieser Ton und die Melodie gehen tief in mein Herz, erfüllen mein Sein und ich spüre die Kostbarkeit des Augenblicks, ein Geschenk des Himmels. Ich fühle mich im Einklang mit der Schöpfung.
Dieses Glück, das mir in meinem Innehalten in meinen Schoß fällt, kann ich nur im Herzen bewahren. Es ist flüchtig. In dem Moment als ich es in meiner Kamera festhalten, fliegt der Vogel davon. Das Erlebte jedoch schwingt intensiv in meinem Herzen nach.
Dieser Augenblick mit dem kleinen Vogel ist pures Glück, kostbar, ein Geschenk.
Ich gehe die Runde über den Feensteig und kehre noch einmal zur Bank zurück.
Ich schreibe an einen Freund.
„Ich muss nichts tun, um glücklich zu sein. Ich brauche nichts anderes als ein offenes, liebendes Herz. Es wirkt wie ein Magnet und zieht alles in mein Leben was in meiner Energie schwingt. So wird mein Herz jetzt das liebende Kraftfeld erzeugen, was heilsam für mich und Andere ist. Eine neue Zeit bricht an, eine neue Welt. Für mich und jeden, der in Liebe schwingt.“
Katrin
Sie läßt mich leben und atmen und lieben.