10. 01. 2019 Wege
Meine Spuren im ...
Wege entstehen dadurch, dass man geht.
Heute war ich gegen Mittag auf dem Feensteig unterwegs. Es war ein winterlicher Tag mit Temperaturen um den Gefrierpunkt. Während der Süden Deutschlands im Schnee versinkt, sind hier im Hainich nur leichte Schneesterne sichtbar. Am Anfang des Feensteiges lenkte ich meine Aufmerksamkeit auf den Weg unter meinen Füßen. Die kleinen Kieselsteine waren durch die Sohle spürbar.
Wie ist das mit den Wegen? Es gibt Wege, die breit sind wie Autobahnen. Diese Wege werden ständig genutzt. Dann gibt es Wege, die sich schmal durch die Landschaft schlängeln, die kaum jemand geht. Und dann gibt es Wege, die noch vollkommen unbegangen sind. Wege, die erst entstehen indem man geht. Das ging mir durch den Kopf. Es gibt natürliche Wege und künstliche angelegte Wege.
Auf
meinem Weg über den Feensteig blieb ich mit meiner Präsenz bei meinen
Schritten. Langsam Schritt für Schritt ging ich diesen vertrauten Weg heute
ganz bewusst mit Blick und Gespür auf den Untergrund gerichtet.
Was begegnete mir?
- Kieselsteine unter den Füßen
- matschige Stellen
- weiß gefrorene Holzbrücken
- braune Laubteppiche mit roten Eicheln
- braune Kiefernadeln
- grünbemooste Baumstämme
Einfach nur VIELFALT:)
Das bewusste Gehen lies mich die unterschiedlichen Strukturen unter den Sohlen erahnen.
An der umgefallenen Eiche, mit ihrem weißen Schneezauber im morschen Stamm, folgte ich meinem Impuls einen Weg zu gehen, den noch niemand gegangen ist. Ich trat raus aus den alten Schuhen, streifte meine Strümpfe ab und stand mit nackten Füßen bei winterlichen Temperaturen im Wald. Schritt für Schritt ging ich diesen kleinen Weg in der Eiche - barfuß. Das Holz fühlte sich unter meinen Füßen weich und warm an. Irgendwie vertraut. Nach ein paar Minuten barfuß-SEIN im Wald kroch die Kälte in meine Füße. Ich zog mir die Strümpfe und Schuhe wieder an. Wie angenehm das war! Diese Kälte zu spüren und gleichzeitig kam ein wohliges Prickeln dazu. Ein wunderbares Erlebnis für mich - mich ganz zu "Erden" und das Holz und den Boden zu fühlen.
Eine natürliche Frischzellenkur für heute. Es hat mir Spaß gemacht - barfuß den Waldboden zu erkunden und die Lebendigkeit des SEINS zu spüren.
Ein Weg, den noch niemand vor mir gegangen ist. Barfuß - achtsam -im Stamm dieser alten Eiche.
So gehe ich auch im Leben und Beruf meinen eigenen Weg. Das Ziel des Weges spüre ich in meinem Herzen. Wie genau der Weg aussieht, welche Berge und Täler ich durchschreiten werde, in welche Sackgassen ich wieder einmal laufe, das wird sich mir zeigen. Indem ich achtsam auf die Zeichen am Wegesrand schaue, werde ich ihn finden – meinen Herzens-Weg. Stück für Stück.
Ich mach MEIN Ding - und DU? Wie ist es mit DIR? Gehst Du Deinen Weg - Deinen ganz eigenen Weg?
Katrin