11. 11. 2019 Schätze
- von Katrin Wenk-Olschowsky
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- 11 Nov., 2019
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Messbar - Märchenhaft - Mystisch
Die Sonne geht auf. Das Licht des neuen Morgens bringt alles zum Strahlen. Der Raureif der Nacht glitzert wie Diamanten. An manchen Gräsern hängen die glasklaren Wassertropfen und spiegeln eine ganze Mini-Natur Welt.
Die frische reine Morgenluft erfrischt meine Lungen und durchflutet mein ganzes Sein.
Es ist das Geschenk eines neuen Morgens - eines neuen Tages. Welche Schätze hält er heute für mich bereit?
Der
erste Schatz ist MESSBAR.
Ich
laufe etwas abseits des Weges zu meinem neuen Brautpaar, den beiden Eichen,
deren Namen noch nicht hörbar sind. Ihre Kraft und Stärke ist erst schätzbar und dann messbar. So nehme
ich mein Maßband aus der Tasche und messe ihren Umfang in ca. 130 Zentimeter
Höhe. Die Braut ist rank und schlank und ca. 180 cm im Umfang, bei dem
Bräutigam messe ich ungefähr 185 Zentimeter.
Die zwei Eichenstämme sind fast gleich stark und sehr geradlinig. Mein Blick schweift nach oben zu ihren Kronen. Der Bräutigam umschließt seine Braut ganz fürsorglich, umfängt sie mit seinen Ästen. Ich sehe dieses stattliche kräftige Eichen-Paar, die neue Baumliebe auf dem Feensteig, voller Freude.
Der
zweite Schatz ist MÄRCHENHAFT.
In
der kleinen hölzernen Schatztruhe an der alten Eiche steht heute ganz verborgen,
unter dem Deckel, der Geist aus dem Glas.
Woran glauben wir? Glauben wir an die Kraft des Geistes, unseres Geistes und an die Kraft unseres Herzens, an die Liebe, die alles durchwirkt und alles wandelt?
Wünschen wir uns doch fast alle eine Wunderlampe oder eine Zaubernuss oder
einen dienstbaren Flaschengeist, etwas, das unsere Wünsche erfüllt. Vielleicht ist sie ja
tief in uns verborgen, die Kraft des Geistes und wenn wir unseren Geist
befreien, unsere spirituelle Kraft entfesseln, unserem liebenden Herzen und unserer Intuition Raum geben, dann
werden Träume wahr und Herzenswünsche gehen in Erfüllung.
Der
dritte Schatz ist MYSTISCH.
In
der Nähe der Station Lauschen
begegnet mit etwas sehr Seltsames. In ca. 1,30 Metern Höhe ist ein Relikt aus alten Zeiten fest mit dem Baum verwachsen. Es ist falsch, dass dieses Fremde hier in der Natur, in einem Baum, angebracht wurde und jetzt eingewachsen ist. Es gehört hier nicht hin. Der Baum darf wieder frei davon sein und heilen. Der wahre Schatz ist es, frei zu sein - FREI von destruktiven Symbolen.
Es sind die Schätze der Vergangenheit, das Erkennen, die Schätze im Hier & Jetzt, die zu Schätzen in unserer Zukunft werden.
Katrin
Hilflos -Viele Menschen fühlen sich im Moment hilflos.
Was hilft mir?
Ein Weg für mich ist es, mich im Herzen mit der göttlichen Quelle, der Liebe zu verbinden, zu fühlen, zu vertrauen ….
In dem Moment, in dem ich mich an das Gefühl erinnere als ich mit dieser Quelle im Kontakt war, es wieder fühle und ausdehne, ist immer alles gut.
Die Liebe ist die Quelle. Würde es uns gelingen dauerhaft in dieser Quelle zu baden, das Leben wäre ein wahres Paradies.
Wenn ich mit der Quelle in Verbindung bin, dann ist alles leicht.
Dann
bin ich Eins mit Allem.
Katrin
Das Leben ist ein Wunder. Täglich öffnet sich etwas Neues.
Im Dialog:
„ Wieviele Räume des Seins gibt es? Wollen wir neue Räume des Seins erschließen oder nur in bekannten sein? Wo ist der Schlüssel?“
„Vielleicht findet ja der Schlüssel in das Schloss.“
„Vielleicht gibt es gar kein Schloss und die Tür ist offen.
Oder der Schlüssel findet in das Schloss und öffnet es.
Wer oder was ist der Schlüssel?
Wer oder was das Schloss?
Es gibt soviel mehr zu entdecken, zu erfüllen, zu erleben – da möchte ich gern tiefer forschen. Erfühlen meinte ich, allerdings ist auch erfüllen sinnvoll.“
„Ja, es gibt keinen Schlüssel und kein Schloss, alles ist offen, lädt uns zur Entdeckungsreise ein.“
Ich genieße die neuen Räume, die in meiner Welt entstehen, die Stille, die feine Atmosphäre in meiner Welt.
Einer der schönsten Schlüsselmomente war im Wald, als der kleine Vogel vor mir saß und aus Herzenslust gezwitschert hat. Das war so berührend. Ich wollte dieses Glück einfangen, mit einem Foto ablichten. Es ging nicht. Der Vogel flog davon. Wäre ich still geblieben, ganz im Gewahrsein und im Moment, dann wäre dieser Augenblick in einem größeren Zeitfenster manifestiert gewesen.
Katrin
Enge und Weite
Auf meinem Weg zum Feensteig fällt mir die Eberesche in den Blick. Sie trägt grüne Blätter, einige ganz eng und andere weit aufgefächert.
So fühle ich mich manchmal selbst und sehe es auch bei anderen Menschen. Mal ist das Herz zu und eng und dann wieder offen und ganz weit.
Es ist ein und derselbe Baum, an dem mir Enge und Weite begegnen. Das Weite fühlt sich für mich lebendiger und freier an.
Wie oft ist es in unserem Leben eng, wie oft wird es eng an Zeit. Was macht die Enge mit uns? Geben wir uns Raum und Zeit uns zu entfalten, so wie dieses Blatt?
Mögen unsere Herzen wie die sich öffnenden Blätter der Eberesche sein, weit, offen und einladend. Mögen wir unser ganzes Potenzial entfalten.
Katrin
Das Glück ist wie ein Schmetterling. Wir können es nicht jagen. Wenn wir uns ganz im Herzen, in der Ruhe niederlassen, fällt es in unseren Schoß.
Mit diesem Gedanken verweile ich auf dem Feensteig. Dieser Weg fühlt sich für mich an wie Gleis 9 3/4, eine Welt zwischen den Welten.
Ich bin hier mit viel Weite, Licht, Liebe und einem offenen Herzen für die Wahrheit und Liebe.
Ich sitze auf der Bank am verborgenen Schatz . Es vögelt um mich herum in den schönsten Tönen, ganz liebevoll. Ein kleiner Vogel sitzt auf dem Stamm der umgefallenen Eiche im Sonnenlicht. Er reckt seinen Schnabel in die Luft und trällert nur für mich, aus tiefstem Herzen, in den schönsten Tönen. Das ist sehr berührend.
Dieser Ton und die Melodie gehen tief in mein Herz, erfüllen mein Sein und ich spüre die Kostbarkeit des Augenblicks, ein Geschenk des Himmels. Ich fühle mich im Einklang mit der Schöpfung.
Dieses Glück, das mir in meinem Innehalten in meinen Schoß fällt, kann ich nur im Herzen bewahren. Es ist flüchtig. In dem Moment als ich es in meiner Kamera festhalten, fliegt der Vogel davon. Das Erlebte jedoch schwingt intensiv in meinem Herzen nach.
Dieser Augenblick mit dem kleinen Vogel ist pures Glück, kostbar, ein Geschenk.
Ich gehe die Runde über den Feensteig und kehre noch einmal zur Bank zurück.
Ich schreibe an einen Freund.
„Ich muss nichts tun, um glücklich zu sein. Ich brauche nichts anderes als ein offenes, liebendes Herz. Es wirkt wie ein Magnet und zieht alles in mein Leben was in meiner Energie schwingt. So wird mein Herz jetzt das liebende Kraftfeld erzeugen, was heilsam für mich und Andere ist. Eine neue Zeit bricht an, eine neue Welt. Für mich und jeden, der in Liebe schwingt.“
Katrin
Sie läßt mich leben und atmen und lieben.