12. 04. 2020 Ostersamstag
Hoffnungsglück
Osterspaziergang auf dem Feensteig
Im Feenland scheint die Sonne und das Licht ist hell. Ich bin im Tale, im blühenden Hoffnungsglück.
Gothe und Schiller, zwei weise Dichter und Denker, sie begleiten mich durch Raum und Zeit.
Gestern schrieb mir mein Vater 1291 trifft immer noch zu. Zunächst konnte ich es nicht zuordnen, doch er meinte den Rütlischwur.
"Wir wollen sein ein einig Volk von Brüdern in keiner Not uns trennen und Gefahr.
Wir wollen frei sein, wie die Väter waren.
Eher den Tod, als in der Knechtschaft leben.
Wir wollen Trauen auf den höchsten Gott und uns nicht fürchten vor der
Macht der Menschen."
Friedrich Schiller aus Wilhelm Tell.
Diese Gedanken schreibe ich an einen Freund, der momentan in der Schweiz lebt.
Mit meinem Mann bin ich heute auf Nebenwegen unterwegs. Wir folgen der alten Schießbahn in Richtung Wald. Es knackt immer wieder im Gehölz und grunzt. Wilde Schweine begegnen uns in der Stille des Waldes.
Am Nachmittag gehe ich noch einmal allein über den Feensteig. Der Wald ist farbig von blühenden Blumen und bunten Menschen mit lächelnden Gesichtern. In dieser Welt ist alles wie immer.
Am Abend schaue ich mir den "Schatz im Silbersee" mit Winnetou an. Die Landschaft ist traumhaft. Die Plitvicer Seen sind eine wundervolle Kulisse für den Film. Ich war einmal selbst dort und bin in die Energie dieser Welt eingetaucht.
Winnetou war der Held - die Liebe - meiner Kindertage. Ich habe Pierre Brice 2004 dann live in Erfurt zu einer Buchlesung erlebt und eine Widmung von ihm bekommen. "Für Katrin Pierre Brice" steht in meinem Buch.
Es ist schon ein eigenartiges Gefühl gerade so im Außen wieder eingesperrt zu sein, so wie in der DDR, nur dieses Mal noch enger und selbst Kirchen sind gesperrt und friedliche fröhliche Feste verboten.
Im Inneren bin ich frei, so wie damals. In meiner Fantasie kann ich überall hin.
Jetzt wo die Kirchen gesperrt sind, ist der Wald meine letzte Zuflucht für freies Sein.
Der heilige Hain, der Wald, ist jetzt die wahre Kathedrale des
Göttlichen für mich.
Und diese Kathedrale ist offen und frei und voller Licht.
So wünsche ich euch Allen ein ganz lichtvolles verbundenes Sein.
Mögen wir diese Welt zu einem neuen Paradies wandeln - die Zeit ist reif – für das Licht der Neuen Welt.
Alles strebt dem Licht und dem Leben zu – frohe österliche Auferstehung.
Katrin