13. 06. 2020   Wahrhaft sein

  • von Katrin Wenk-Olschowsky
  • 14 Juni, 2020

Gesicht zeigen

Wer bin ich? Mit dieser Frage gehe ich gerade in Richtung Feensteig.

Mir begegnen in der Nähe des Campingplatzes „Am Tor zum Hainich“ eine Mann, eine Frau und ein mittelgroßer Hund.

Nach dem Wünschen eines „Guten Tages“ meinerseits, erwidert die Frau: "Guten Morgen schöne Frau." Ich habe ein Schmetterlings-T-Shirt an und bin in der Leichtigkeit von Kussmelda von Schmetterling.
Das ist mein Wesen. Hier bin ich frei - ohne Maske.

 

Das war nicht immer so.

Ich erinnere mich an meine Kindheit.

Mit fünf Jahren wurde ich aus diesem Ort, meiner Heimat Weberstedt, weggerissen und umgepflanzt, nach Wandersleben am Fuße der Drei Gleichen.

Gleichzeitig bekam ich eine Maske aufgesetzt. Immer, wenn ich in Wandersleben war, hatte ich ein zweites Gesicht. Ich durfte nicht mehr sagen, dass ich christlich erzogen werde, dass ich Westfernsehen schaue, einen Opa in Westberlin und eine Tante in der Bundesrepublik Deutschland habe.

Mein zweites Gesicht war das der sozialistischen Weltsicht. Das war notwendig, um dazuzugehören und in der Schule gute Noten zu bekommen, denn schließlich wollte ich studieren.

Mein anderes Gesicht habe ich nur noch in Weberstedt gezeigt. In meinem dortigen Freundes- und Familienkreis durfte ich ICH selbst sein - leicht - frei - lebendig.

Zehn Jahre lang habe ich so gelebt, mit zwei Gesichtern an zwei verschiedenen Orten. Ich habe sogar zweimal meinen Geburtstag gefeiert - einmal in Wandersleben und ein zweites Mal in Weberstedt.

Weberstedt blieb in den zehn Jahren immer die Heimat meines Herzens. An jedem möglichen Wochenende und in all meinen Ferien war ich hier in Weberstedt, in meinem wahren Zuhause.

Als ich 14 Jahre alt war, bin ich zurück nach Weberstedt zu meiner Oma gezogen. Damals konnte ich einen Teil meiner Maske, meines zweiten Gesichtes, fallen lassen. Doch in der Schule musste ich noch immer erzählen, was die sozialistische Gesellschaft für wahr hielt.

1990 kam die Wende. So nach und nach habe ich meine Wunden geheilt und bin wieder ICH - ohne Masken -frei.

30 Jahre nachdem ich es endlich geschafft hatte, alle Masken fallenzulassen, wird mir wieder ein Maske aufsetzen. Dieses Mal eine richtig deutlich sichtbare Gesichtsmaske, die mich schützen soll. Es fühlt sich für mich falsch an eine Maske zu tragen. Ich bin doch vollkommen gesund und falls ich mit irgendwelchen Bakterien und Viren in Kontakt komme, dann habe ich doch meine Körperabwehr, mein Immunsystem. Und wen soll ich infizieren, wenn ich doch gesund bin? Das Einzige, was bei mir ansteckend ist, ist mein Lächeln.  Soll ich mein wahres Gesicht wirklich wieder verbergen? Meine Seele weint leise und ich fühle wie mich diese Maske einengt. Dieses Mal bleibe ich mir selbst treu. Ich setze keine Maske auf solange ich gesund bin. Ich zeige Gesicht und lasse mich nie nie wieder einfach so maskieren. Niemals.

Ich bin frei - meine Energie ist die eines Schmetterlings.

Ich bin gerade fertig mit dem Schreiben dieses Textes an einen Freund. Ich sitze auf der Bank am Aufbruch. Da kommt eine Familie vorbeigelaufen. Der Vater sagt zu seiner Tochter: "Wie ist das auf dem Feensteig? Du hast drei Wünsche frei bei den Feen oder?." "Schau, da sitzt eine Fee" und er zeigt zu mir.

"Was wolltest du erleben? Schweben?" "Nein! Frohlocken," sagt die Tochter und schon laufen sie weiter, dem Feenlicht folgend.

Ein anderes Mädchen begegnet mir an der Station Loslassen. „Gehst du auch in den Feenwald?“, fragt sie mich. „Da gibt es auch den Knackwald mit hohen Bäumen und Sackgassen – ganz schön gruselig.“ Und schon läuft sie mit ihrer Oma weiter.

Und dann, etwas später auf der Brücke in den Wald, ist eine Familie mit kleinen Kindern unterwegs. Der Opa sagt: „Schau, da ist die Fee“ und er meint wieder mich.

Beschwingt und in Leichtigkeit laufe ich in den Wald hinein.

Wie war das mit den zwei Gesichtern? Der Preis zwei Gesichter zu zeigen, war in groß. Ich wurde gemobbt, weil ich nicht authentisch war, ich musste lügen und ich habe mich immer sehr zerrissen gefühlt. Ich habe meine Herzensweisheit, meine Wahrheit geleugnet, nur um dazuzugehören. Das war sehr schwer für mich. So war ich nie aufrichtig und wahrhaft mir selbst gegenüber. Heute weiß ich, dass die Anderen nur mein Spiegel waren, um zu erkennen wer ich bin. Und alle Erfahrungen waren wertvoll, um zu reifen und zu der Person zu werden, die ich heute bin.

Dadurch bin ich innerlich stark geworden. Ganz egal, was im Außen gerade ist. Ich höre jetzt auf mein Inneres, folge meiner Wahrheit und vertraue auf das Göttliche in ALLEM.

Jetzt bin ich angekommen. Am Ende des Weges steht der Spiegel. Darin erkenne ich mein wahres Selbst.

Das Lied von Peter Frank „Dasein“ erklingt in meinem Herzen.
„Fühl ich ohne meine Maske noch genug Geborgenheit?“ So heißt es im Text.

Ja – Hier & Jetzt bin ich frei. Ich erkenne mein wahres Wesen. Ich bin im Vertrauen – eins mit der Schöpfung.

Und ich bin mutig meine Wahrheit auch in die äußere Welt zu tragen, damit alle Masken fallen und Freiheit für alle Menschen lebbar ist.

Licht und Liebe – Wahrheit und Frieden, mögen sie einziehen – Hier & Jetzt in diese Welt.

 

Katrin

 

Auf meinem Weg begleiten mich heute wieder die verschiedensten Schmetterlinge - braune - weiße - blaue und orangefarbene - einfach die bunte Vielfalt des Lebens.

von Katrin Wenk-Olschowsky 11. Juni 2021

„Ich habe den Schlüssel gefunden. Es funktioniert aus der Quelle heraus, zum Wohle Aller mit Gottes Hilfe, weg vom Ego hin zum Alleinen Selbst.“

von Katrin Wenk-Olschowsky 10. Juni 2021

Ich sehe das Glück, dass wie ein Schmetterling in meinen Schoß fällt und sich vermehrt.

von Katrin Wenk-Olschowsky 10. Juni 2021

Hilflos -Viele Menschen fühlen sich im Moment hilflos.

Was hilft mir?

Ein Weg für mich ist es, mich im Herzen mit der göttlichen Quelle, der Liebe zu verbinden, zu fühlen, zu vertrauen ….

In dem Moment, in dem ich mich an das Gefühl erinnere als ich mit dieser Quelle im Kontakt war, es wieder fühle und ausdehne, ist immer alles gut.

Die Liebe ist die Quelle. Würde es uns gelingen dauerhaft in dieser Quelle zu baden, das Leben wäre ein wahres Paradies.

Wenn ich mit der Quelle in Verbindung bin, dann ist alles leicht.

Dann bin ich Eins mit Allem.

 

Katrin

von Katrin Wenk-Olschowsky 10. Juni 2021

Das Leben ist ein Wunder. Täglich öffnet sich etwas Neues.

Im Dialog:

„ Wieviele Räume des Seins gibt es? Wollen wir neue Räume des Seins erschließen oder nur in bekannten sein? Wo ist der Schlüssel?“

 

„Vielleicht findet ja der Schlüssel in das Schloss.“

 

„Vielleicht gibt es gar kein Schloss und die Tür ist offen.

Oder der Schlüssel findet in das Schloss und öffnet es.

Wer oder was ist der Schlüssel?

Wer oder was das Schloss?

 

Es gibt soviel mehr zu entdecken, zu erfüllen, zu erleben – da möchte ich gern tiefer forschen. Erfühlen meinte ich, allerdings ist auch erfüllen sinnvoll.“

„Ja, es gibt keinen Schlüssel und kein Schloss, alles ist offen, lädt uns zur Entdeckungsreise ein.“

Ich genieße die neuen Räume, die in meiner Welt entstehen, die Stille, die feine Atmosphäre in meiner Welt.

 

Einer der schönsten Schlüsselmomente war im Wald, als der kleine Vogel vor mir saß und aus Herzenslust gezwitschert hat. Das war so berührend. Ich wollte dieses Glück einfangen, mit einem Foto ablichten. Es ging nicht. Der Vogel flog davon. Wäre ich still geblieben, ganz im Gewahrsein und im Moment, dann wäre dieser Augenblick in einem größeren Zeitfenster manifestiert gewesen.

Katrin

von Katrin Wenk-Olschowsky 10. Juni 2021
von Katrin Wenk-Olschowsky 10. Juni 2021

Enge und Weite

 

Auf meinem Weg zum Feensteig fällt mir die Eberesche in den Blick. Sie trägt grüne Blätter, einige ganz eng und andere weit aufgefächert.

 

So fühle ich mich manchmal selbst und sehe es auch bei anderen Menschen. Mal ist das Herz zu und eng und dann wieder offen und ganz weit.

 

Es ist ein und derselbe Baum, an dem mir Enge und Weite begegnen. Das Weite fühlt sich für mich lebendiger und freier an.

 

Wie oft ist es in unserem Leben eng, wie oft wird es eng an Zeit. Was macht die Enge mit uns? Geben wir uns Raum und Zeit uns zu entfalten, so wie dieses Blatt?

 

Mögen unsere Herzen wie die sich öffnenden Blätter der Eberesche sein, weit, offen und einladend. Mögen wir unser ganzes Potenzial entfalten.

 

Katrin



von Katrin Wenk-Olschowsky 10. Juni 2021

Das Glück ist wie ein Schmetterling. Wir können es nicht jagen. Wenn wir uns ganz im Herzen, in der Ruhe niederlassen, fällt es in unseren Schoß.

 

Mit diesem Gedanken verweile ich auf dem Feensteig. Dieser Weg fühlt sich für mich an wie Gleis 9 3/4, eine Welt zwischen den Welten.

Ich bin hier mit viel Weite, Licht, Liebe und einem offenen Herzen für die Wahrheit und Liebe.

 

Ich sitze auf der Bank am verborgenen Schatz . Es vögelt um mich herum in den schönsten Tönen, ganz liebevoll. Ein kleiner Vogel sitzt auf dem Stamm der umgefallenen Eiche im Sonnenlicht. Er reckt seinen Schnabel in die Luft und trällert nur für mich, aus tiefstem Herzen, in den schönsten Tönen. Das ist sehr berührend.

 

Dieser Ton und die Melodie gehen tief in mein Herz, erfüllen mein Sein und ich spüre die Kostbarkeit des Augenblicks, ein Geschenk des Himmels. Ich fühle mich im Einklang mit der Schöpfung.  

 

Dieses Glück, das mir in meinem Innehalten in meinen Schoß fällt, kann ich nur im Herzen bewahren. Es ist flüchtig. In dem Moment als ich es in meiner Kamera festhalten, fliegt der Vogel davon. Das Erlebte jedoch schwingt intensiv in meinem Herzen nach.

 

Dieser Augenblick mit dem kleinen Vogel ist pures Glück, kostbar, ein Geschenk.

 

 

Ich gehe die Runde über den Feensteig und kehre noch einmal zur Bank zurück.

Ich schreibe an einen Freund.

„Ich muss nichts tun, um glücklich zu sein. Ich brauche nichts anderes als ein offenes, liebendes Herz. Es wirkt wie ein Magnet und zieht alles in mein Leben was in meiner Energie schwingt. So wird mein Herz jetzt das liebende Kraftfeld erzeugen, was heilsam für mich und Andere ist. Eine neue Zeit bricht an, eine neue Welt. Für mich und jeden, der in Liebe schwingt.“

 

 

Katrin

 



von Katrin Wenk-Olschowsky 8. Juni 2021
Ich bin bei mir, im Einklang mit der Schöpfung und in der Liebe.

Ich sehe es, weil die Schmetterlinge ganz nah bei mir mit ihrer Leichtigkeit sind.

Ich bin nicht das Abstellgleis. Ich bin das Leben selbst, das sich entfaltet in der Liebe von Allem was ist.

Selbst das dunkelste Dunkel wird im Licht der Liebe hell. Ich bleibe jetzt bei mir und dehne mein Licht aus und vervielfache die Liebe.

Ich bleibe bei mir, in meinem Herzen, in der Liebe und somit erzeuge ich ein Liebesfeld, was alles Gute und Schöne mit Gottes Hilfe erschafft.

Das ist der Weisheit letzter Schluss: bedingungslose Liebe ist die höchste Schwingung. Mit ihr und durch sie verschwindet alle Angst. Ich bin in der Quelle der Wahrheit, im Göttlichen, im Urvertrauen.

Katrin

von Katrin Wenk-Olschowsky 8. Juni 2021
von Katrin Wenk-Olschowsky 8. Juni 2021
Ich bin in der Morgensonne auf dem Feensteig unterwegs und tauche in die Frische des erwachenden sonnigen Sommertages ein.

Am Abend bin ich zu einem intensiven heilenden Abend. Die Liebe wandelt alles, bringt Heilung. Ich bin gerade sehr beseelt durch das Erlebte.
In Gedanken verweile ich für einen Moment an einem anderen Ort, wo mir schon einmal die Heilkraft der Liebe begegent ist.
Gemeinsam können wir die Liebe vervielfachen.
Heute sind wir in einem Kreis mit 42 Menschen versammelt, im vergangen Jahr waren wir zu Viert.

Wir sollten das öfter machen, heilsam füreinander und andere sein.

Wir begrenzen und nur selbst in unserer Gedankenwelt.

Alles ist möglich - weil alles Liebe ist. Gott ist die Liebe und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm. Diesen meinen Taufspruch verstehe ich erst jetzt in seiner ganzen Weite. Gott ist die Quelle. Die Quelle ist in mir, in meinem Herzen.
Sie läßt mich leben und atmen und lieben.


Katrin


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