13.12. 2019 Gefühle 13. Türchen
Loslassen - ich bin frei
Heute gehe ich noch einmal mit den Tüten und den Karten der Stationen über den Feensteig. Ich möchte nachspüren, welche verschiedenen Gefühle mir begegnen. In der Nacht hat es geschneit. Der Weg ist weiß gezuckert. Frau Holle hat ihre Betten geschüttelt und gefrorenes weißes Licht auf die Erde, wie ein Segen, fallen lassen.
An der Station Aufbruch halte ich zuerst an. Ich schließe meine Augen und spüre, was mir begegnet. Ich höre rechts die alltägliche Welt mit ihren Motorengeräuschen und Autos. Es hört sich nach Chaos an. Links dringt liebliches Vogelzwitschern an mein Ohr. Dort ist Harmonie. Dort ist der Wald und dort möchte ich jetzt sein. Dorthin zieht es mich. Das fühlt sich gut an.
Ich laufe jetzt los in Richtung Wald hinein. An der Station Loslassen , schließe ich ebenfalls die Augen und spüre. Es fühlt sich frei an. Ich bin frei. Ich bin ewig frei. Ich spüre Leichtigkeit.
Am Tor zum Hainich, der Station Öffnung, bleibe ich erneut stehen. Mein Herz wird ganz weit und warm und öffnet sich voller Freude. Jetzt kommen ein Mann und eine Frau auf mich zu. Wir begegnen uns ganz herzlich und offen. Nach ein paar Worten bemerken wir, dass wir uns vor drei Jahren schon einmal zu einem Seminar in Franken begegnet sind. Hier in der "Öffnung" tauschen wir viele Impulse aus. Mit Ellen und Thomas verwurzele ich mich fast im Wald. Durch dieses Stehenbleiben wird mir kalt. Die Schatztruhe an der alten Eiche ist heute reich mit Waldschätzen gefüllt. Wurzeln, bunte Blätter und goldene Holzstücke der Eiche liegen darin. Ich fühle das Werden und Vergehen, den Wandel.
Doch jetzt ist mir richtig kalt. Die nächsten Stationen laufe ich schneller ab und spüre nur noch einmal an der Station Zauberspiegel intensiver nach. Hier ist der Spiegel heute beschlagen. Sobald die Sommertagebücher angekommen sind, nehme ich sie mit auf den Weg und gebe noch einmal an allen Stationen meinen Gefühlen Raum.
Heute, am 13. Dezember, ist Luciafest. Der Name Lucia bedeutet „die Leuchtende, das Licht“. Am Nachmittag fahre ich nach Weimar zum einem „Lichtseminar“, um das Jahr 2019 noch einmal zu beleuchten, all das Schöne wahrzunehmen und das Dunkle in einem friedlichen, milden Licht zu wandeln.
Das Licht leuchtet in Allem. Jede Zelle und jedes Atom ist schwingendes Licht. Mögen wir unser inneres Licht hell in der Welt erstrahlen lassen.
Katrin