16. 07. 2019 Stürme des Lebens
und das Wunder Neuen Lebens
Ich laufe am frühen Morgen über den Feensteig. Der Tag ist noch sehr trüb. Die Sonne versteckt sich hinter den Wolken. Auf dem Weg fallen mir die wilden Kamillen auf. Die Mitte der Blüte leuchtet gelb wie die Sonne und ihre weißen Blütenblätter recken sich wie Licht-Strahlen in die Welt.
Die Wegwarte hat noch ihre Blüten geschlossen. Sie warte auf das Licht des neuen Morgens, um sich zu entfalten.
Mir gehen die Erlebnisse der letzten Tage durch den Kopf. Gestern habe ich eine gelbe Kerze angezündet. Sie hat den Abend hell gemacht. Mein Blick fiel gestern Abend auf unsere Haselnussbäume. Dort lagen Zweige. Diese wollte ich wegräumen. Doch was sah ich? Da hatte jemand einen ganzen Ast abgeschnitten. Die Teile lagen noch da, wild, chaotisch. Ich war sehr wütend. Wer hat das nur gemacht. Ich dachte erst, es wäre mein Vater gewesen. Es war für mich nicht verständlich, dass er so achtlos diesen Baum beschnitten hat. Er hat alle meine Beitrage gelesen und versteht was mir die Natur bedeutet. Und jetzt ... einfach abgeschnitten. Mein Haselbaum, der Baum meiner Kindheit. Ich bin dort als Kind geklettert, habe Bücher gelesen, habe mich wie Robin Hood gefühlt, frei. Wut und Trauer - diese beiden Emotionen stiegen in mir hoch. Da meine Eltern im Moment zur Kur sind und ich sie telefonisch nicht erreichen konnte, habe ich per WhatsApp den Kontakt gesucht.
Alles hat sich aufgeklärt. Am Samstag war Sturm gewesen. Der große Ast war abgebrochen und lag auf dem Zaun zu unserem Nachbarn. Unser Nachbar hatte angeboten, dass er es in Ordnung bringen wollte. Das hat er auch getan. Er hat den Ast abgesägt und soweit zurückgeschnitten wie er es für richtig hielt. Der Sturm war die rohe Gewalt. Ich habe für den Baum und meinen Seelenfrieden die gelbe Kerze angezündet. Jetzt ist es wieder gut. Mein Papa hat heute Morgen geschrieben: „Der Baum ist ein Lebewesen, der kriegt das wieder hin." Darüber habe ich mich sehr gefreut. Wir sind doch in unseren Familienwurzeln miteinander verbunden und sprechen eine Sprache.
So ist das im Leben, der Sturm wütet immer mal wieder, zerrt, zerbricht, doch dann geht das Leben weiter.
Diese Erlebnisse von gestern waren mir heute auf dem Weg präsent. Ich hielt an der alten Eiche an, auch dort hatte der Sturm im Dezember gewütet. Der alte Eichenmann "Robur" liegt jetzt am Boden. Es ist Platz für Neues. Mein Blick fällt auf einen abgebrochenen Ast. Was ist denn das?
Da wächst doch neben dem Totholz eine kleine neue Eiche. Ein zarter Baum reckt seine Blätter dem Licht entgegen. Das berührt mich gerade sehr. Gestern habe ich etwas zum Eichelhäher nachgelesen. Er ist der Hüter des Waldes. Ein wundervoller Vogel, der Eicheln vergräbt, dann vergisst wo sie alle vergraben sind, und dadurch dazu beiträgt, dass im Wald neue Eichen wachsen. Vielleicht hat der Eichelhäher im Winter dort eine Eichel vergraben und jetzt entsteht hier neue Hoffnung - neues Leben.
Mögen uns die Stürme des Lebens stark machen und möge immer wieder neues Leben im Licht entstehen.
Ich
habe gerade Post bekommen. Eine handgeschriebene Karte von einem lieben Freund.
Er schreibt:
„Liebe Katrin,
meinem angesprochenen Impuls folgend, sende ich dir das Reisemagazin der DB und
den Monatsbrief von Joyce Meyer, weil ich den Absatz i-wie passend finde. Ich
danke Dir für deine tiefen, herzlichen Gedanken, Impulse und Meinungen. Habe
nebenbei das Passwort für das Leben erfahren: HUMOR ... soviel zum Thema
Leichtigkeit im Leben. Liebe Grüße Andreas“
„ Das Leben genießen, weil du weißt, du bist geliebt.“ Joyce Meyer
In dem Artikel geht es darum, dass Gott immer auf unserer Seite steht und uns liebt. Wir dürfen unser Leben genießen, weil wir von Gott geliebt sind. Gott ist immer treu! Wir sind seine Werke, seine Meisterstücke.
„Du bist Gottes Meisterwerk. Er hat eine einzigartige Bestimmung für dich, niemand kann deinen Platz einnehmen.“ Joyce Meyer
Das Magazin der Deutschen Bahn liegt bei. Auf Seite 11 steht ein Hinweis, dass man zeigen kann, wo Deutschland am Schönsten ist. Die Abbildung zeigt Deutschland als weiße Fläche. Darin, in der Mitte, ist ein Herz ausgestanzt. Ich schreibe Andreas. „Schau mal, dass Herz ist genau dort, wo ich bin.“
So werde ich diesem Impuls folgen und meinen Lieblingsort vorstellen. Der schönste Platz auf der Welt ist für mich der „Feensteig.“ Ich bin gespannt, ob die Fotos in einem der nächsten Magazine erscheinen. Das wäre eine wirklich wundervolle Reise für den Feensteig. Mit der Bahn quer durchs Land.
Katrin