17. 09. 2019 Die Königin des Sommers
und das Krafttier Meise
Das Wetter ist heute sehr wechselhaft. Sonnenschein und kleine Regenschauer wechseln sich ab. Mein Weg führt mich am späten Nachmittag in Richtung Feensteig. Die Wolken ziehen dunkel am Himmel auf. Der Wind weht Blätter von den Bäumen. Eberesche, Ahorn und Pappel färben ihre grünen Blätter gelb und orange.
Blumen blühen und Früchte hängen reif an den Bäumen und Sträuchern: Violette Zwetschgen, dunkelblaue Schlehen, hellblaue Wegwarten, grüne Äpfel, gelbe Birnen, orangefarbene Hagebutten und roter Weißdorn - das ganze Spektrum des Regenbogens ist hier sichtbar. In vier Tagen beginnt der Herbst. Der Vorgeschmack ist heute schon spürbar.
Am Tor zum Hainich sitzen drei Blaumeisen im Busch. Die Meise als Krafttier ist ein neugieriger Glücksbringer. In der keltischen Mythologie stand sie mit den Barden und der Kunst in Verbindung. Die Meise soll den Dichtern geholfen haben, dass sie die richtigen Worte fanden oder sie haben ihnen interessante Geschichten und Neuigkeiten zugetragen.Die Meise versprüht Lebensfreude. Sie weckt die Neugier. Die Meise als Krafttier will das innere Kind wecken und uns wieder mehr zu körperlicher und geistiger Bewegung animieren. Eine Meise verheißt bevorstehendes Glück und Erfolg.
Dann bin ich jetzt gespannt, welche Worte mir die Meisen zuflüstern. Ich befreie mein inneres Kind, lache, tanze, spiele und freue mich über diesen, meinen eigenen Lebensweg.
Am
Jungbrunnen liegt eine weiße Feder zwischen den bunten Blättern. Sie erinnert
mich an die Leichtigkeit des Sommers. Dieser Sommer war wunderschön und ich
freue mich schon jetzt auf das Sommertagebuch vom Feensteig. Ich habe so viele
wunderbare Fotos hier in der Natur geschenkt bekommen und viele besondere
Begegnungen. Das Buch wird prall und
voll sein, von der Fülle dieses Sommers.
Auf meinem Rückweg erblicke ich an der Straße große leuchtende Sonnenblumen. Sie recken ihre Köpfe der Sonne entgegen. Die dunklen Samen sind im Inneren sichtbar. Sie nähren uns im Winter und versorgen uns mit Energie und Vitaminen.
Die Sonnenblume hat ihre Wurzeln in Nord- und Südamerika. Ihre gelben Blüten und das runde Blütenrad erinnern uns an den Sommer und die Sonne. Die gelbe Sonnenblume steht als Symbol für Fröhlichkeit, Wärme, Zuversicht und für die Liebe.
Eine Erzählung besagt, dass sich eine Nymphe in den Sonnengott Apollo verliebte, der ihre Liebe jedoch nicht erwiderte. Sie starb an gebrochenem Herzen und verwandelte sich in eine Sonnenblume. Ihre Blüte richtet sie immer nach oben, in Richtung Sonne, aus.
Die Sonnenblume als Symbol der Liebe war ein beliebtes Sinnbild der Hippies und verkörperte ihr Bestreben nach Einigkeit, Frieden und Nächstenliebe. Eine Sonnenblume zu verschenken, ist eine schöne Geste. Sie drückt aus: "Ich mag dich! Durch dich geht die Sonne auf." Auf spiritueller Ebene steht die Sonnenblume für bedingungsloses Vertrauen.
Mir sind heute viele Sonnenblumen begegnet. Während ich dies aufschreibe, bemerke ich wie sich Lebensfreude und Fröhlichkeit in mir ausbreiten. Ein paar traurige Gedanken, die ich vorhin kurz hatte, lösen sich in Luft auf und die Liebe zieht in mein Herz ein.
Die sommerliche Wärme und Energie bewahre ich mir durch das Jahr hindurch. So nähren mich die Sonnenblumenkerne im Winter und erinnern mich an die Königin des Sommers.
Katrin