17. 11. 2019 Zeit
ist relativ
Ich schaue mir heute Morgen noch einmal das Sommertagebuch zur Endkorrektur an. Wir haben fast alle das Gefühl, dass die Zeit rennt und ein Jahr wie im Fug vergeht. Doch Zeit ist relativ. Wenn ich bewusst und achtsam schaue, dann sehe ich die Wunder in Allem und die Fülle. Ich erkenne wie intensiv und wertvoll das Leben ist. Durch den Tod selbst, durch diese zeitliche Begrenztheit wird das Leben so kostbar. Mein Sommer war voller Schmetterlinge und Leichtigkeit.
An diesem trüben Novembertag ziehe ich mir meine Regenjacke an und laufe trotz des neblig kalten Wetters voller Freude über den Feensteig. Ich atme die klare Luft tief ein, genieße den "Regenwald" und bin glücklich, dass ich dies erlebe. Die Bäume sind fast alle kahl. Sie zeigen sich nackt. Nur die Eichen tragen noch ihr Laub hoch in ihren Kronen. Die kleinen Baumkinder, die Buchenkinder, sie haben noch ihre gelbgoldenen Kleider an und zaubern die leuchtenden frischen Goldtöne in mein Herz.
Ich kann meinen Blick auf trübe graue Nebelschwaden lenken oder sehe das leuchtende Gold. Alles ist eine Frage der Perspektive. Will ich heute traurig oder glücklich sein?
Ich allein entscheide wie ich mich fühle und ich entscheide mich für das Glücklich-Sein.
Katrin