18. 04. 2020 Das Paradies auf Erden
- von Katrin Wenk-Olschowsky
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- 18 Apr., 2020
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voll Licht
Der Tag beginnt klar, sonnig, warm. Ich laufe in den Wald hinein und erfreue mich am Gesang der Vögel, an den bunten Blütenteppichen und an den zarten, grünen, sprießenden Blättern der Bäume und Sträucher. Innerhalb weniger Tage hat der Wald sein altes Winterkleid abgelegt und steht in neuen strahlenden zartgrünen Gewändern da.
Vor ein paar Tagen fielen mir noch die frischen Weißdornblätter auf, die überall den Wald grün einfärbten. Jetzt sprießen die zarten Buchenblätter. Am Jungbrunnen ist ein grüner dichter Bärlauchteppich ausgerollt, der köstlich duftet. Hummeln summen, Vögel singen und ab und zu segelt ein Schmetterling durch diese paradiesische Welt.
Die Sonne strahlt kräftig vom blauen Himmel durch die noch relativ kahlen Kronen der großen Bäume. Auf dem Waldboden bilden sich bizarre Schatten.
An einer Stelle bleibe ich stehen und denke daran, dass wir gerade jetzt sehr mutig sein müssen, unserer inneren Wahrheit, unserem Herzenskompass weiter zu folgen.
Da gilt es Zivilcourage zu zeigen und über seinen eigenen Schatten zu springen.
Doch geht das? Ich versuche es, ich versuche über meinen Schatten zu springen.
Aus meiner Sicht gibt es nur zwei Möglichkeiten mit seinem eigenen Schatten fertig zu werden.
Die erste Möglichkeit ist, dass ich mich ausschließlich dem Licht zuwende. Dann ist mein Blich auf das Licht gerichtet und ich sehe den Schatten hinter mir nicht. Ich sehe nur das Licht und bewege mich auf das lichtvolle, strahlende zu.
Die zweite Möglichkeit ist, dass ich mir bewusst werde, dass ich selbst Licht bin. Wenn ich die Quelle des Lichtes in mir selbst finde, dann leuchte ich so stark, dass ich keine Schatten mehr bilden kann.
Darauf sollten wir gerade jetzt unsere Aufmerksamkeit richten, auf das Lichtvolle. Wenn wir unsere Aufmerksamkeit auf Licht und Liebe und Frieden lenken, dann nähren wir diese Energie und gehen einer lichtvollen freudigen Zukunft in Freiheit entgegen.
Es ist unser Licht, dass die Welt wandelt. Jedes einzelne Licht.
Und so schreibe ich noch einmal die Worte von Christina von Dreien auf:
"Es wird ein großes Licht geben, und dieses Licht bist du.
Es wird große Heilung geben, und diese Heilung bist du.
Es wird eine Wende zur Liebe geben, und diese Wende zur Liebe bist du.
Liebe wird dann die Währung eines jeden Landes sein, und die Vision des
Guten wird das Zukunftsgesetz eines jeden Landes sein."
Ich sehe das Bild einer freien, gesunden, friedlichen, lichtvollen Welt vor mir, in der die Macht der Liebe das Paradies auf Erden erschafft.
Katrin
Hilflos -Viele Menschen fühlen sich im Moment hilflos.
Was hilft mir?
Ein Weg für mich ist es, mich im Herzen mit der göttlichen Quelle, der Liebe zu verbinden, zu fühlen, zu vertrauen ….
In dem Moment, in dem ich mich an das Gefühl erinnere als ich mit dieser Quelle im Kontakt war, es wieder fühle und ausdehne, ist immer alles gut.
Die Liebe ist die Quelle. Würde es uns gelingen dauerhaft in dieser Quelle zu baden, das Leben wäre ein wahres Paradies.
Wenn ich mit der Quelle in Verbindung bin, dann ist alles leicht.
Dann
bin ich Eins mit Allem.
Katrin
Das Leben ist ein Wunder. Täglich öffnet sich etwas Neues.
Im Dialog:
„ Wieviele Räume des Seins gibt es? Wollen wir neue Räume des Seins erschließen oder nur in bekannten sein? Wo ist der Schlüssel?“
„Vielleicht findet ja der Schlüssel in das Schloss.“
„Vielleicht gibt es gar kein Schloss und die Tür ist offen.
Oder der Schlüssel findet in das Schloss und öffnet es.
Wer oder was ist der Schlüssel?
Wer oder was das Schloss?
Es gibt soviel mehr zu entdecken, zu erfüllen, zu erleben – da möchte ich gern tiefer forschen. Erfühlen meinte ich, allerdings ist auch erfüllen sinnvoll.“
„Ja, es gibt keinen Schlüssel und kein Schloss, alles ist offen, lädt uns zur Entdeckungsreise ein.“
Ich genieße die neuen Räume, die in meiner Welt entstehen, die Stille, die feine Atmosphäre in meiner Welt.
Einer der schönsten Schlüsselmomente war im Wald, als der kleine Vogel vor mir saß und aus Herzenslust gezwitschert hat. Das war so berührend. Ich wollte dieses Glück einfangen, mit einem Foto ablichten. Es ging nicht. Der Vogel flog davon. Wäre ich still geblieben, ganz im Gewahrsein und im Moment, dann wäre dieser Augenblick in einem größeren Zeitfenster manifestiert gewesen.
Katrin
Enge und Weite
Auf meinem Weg zum Feensteig fällt mir die Eberesche in den Blick. Sie trägt grüne Blätter, einige ganz eng und andere weit aufgefächert.
So fühle ich mich manchmal selbst und sehe es auch bei anderen Menschen. Mal ist das Herz zu und eng und dann wieder offen und ganz weit.
Es ist ein und derselbe Baum, an dem mir Enge und Weite begegnen. Das Weite fühlt sich für mich lebendiger und freier an.
Wie oft ist es in unserem Leben eng, wie oft wird es eng an Zeit. Was macht die Enge mit uns? Geben wir uns Raum und Zeit uns zu entfalten, so wie dieses Blatt?
Mögen unsere Herzen wie die sich öffnenden Blätter der Eberesche sein, weit, offen und einladend. Mögen wir unser ganzes Potenzial entfalten.
Katrin
Das Glück ist wie ein Schmetterling. Wir können es nicht jagen. Wenn wir uns ganz im Herzen, in der Ruhe niederlassen, fällt es in unseren Schoß.
Mit diesem Gedanken verweile ich auf dem Feensteig. Dieser Weg fühlt sich für mich an wie Gleis 9 3/4, eine Welt zwischen den Welten.
Ich bin hier mit viel Weite, Licht, Liebe und einem offenen Herzen für die Wahrheit und Liebe.
Ich sitze auf der Bank am verborgenen Schatz . Es vögelt um mich herum in den schönsten Tönen, ganz liebevoll. Ein kleiner Vogel sitzt auf dem Stamm der umgefallenen Eiche im Sonnenlicht. Er reckt seinen Schnabel in die Luft und trällert nur für mich, aus tiefstem Herzen, in den schönsten Tönen. Das ist sehr berührend.
Dieser Ton und die Melodie gehen tief in mein Herz, erfüllen mein Sein und ich spüre die Kostbarkeit des Augenblicks, ein Geschenk des Himmels. Ich fühle mich im Einklang mit der Schöpfung.
Dieses Glück, das mir in meinem Innehalten in meinen Schoß fällt, kann ich nur im Herzen bewahren. Es ist flüchtig. In dem Moment als ich es in meiner Kamera festhalten, fliegt der Vogel davon. Das Erlebte jedoch schwingt intensiv in meinem Herzen nach.
Dieser Augenblick mit dem kleinen Vogel ist pures Glück, kostbar, ein Geschenk.
Ich gehe die Runde über den Feensteig und kehre noch einmal zur Bank zurück.
Ich schreibe an einen Freund.
„Ich muss nichts tun, um glücklich zu sein. Ich brauche nichts anderes als ein offenes, liebendes Herz. Es wirkt wie ein Magnet und zieht alles in mein Leben was in meiner Energie schwingt. So wird mein Herz jetzt das liebende Kraftfeld erzeugen, was heilsam für mich und Andere ist. Eine neue Zeit bricht an, eine neue Welt. Für mich und jeden, der in Liebe schwingt.“
Katrin
Sie läßt mich leben und atmen und lieben.