20. 04. 2019 Der Feensteig - Einer der schönsten Wege zum Selbst
- von Katrin Wenk-Olschowsky
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- 20 Apr., 2019
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Sich Selbst und anderen begegnen
Ostersamstag - Traumhaftes Wetter. Ich gehe heute schon am frühen Morgen auf den Feensteig. Es ist wunderschön heute Morgen. Ich nehme mir Zeit, setze mich auf einen Baumstamm. Die Vögel singen - ein Specht klopft - das Licht dringt durch das zarte Grün der Blätter und spiegelt sich in einem leichten silbernen Licht auf den grünen Blättern des Waldbodens. Ich bin allein und gleichzeitig eingetaucht in die Schöpfung - bin ein Teil von Allem. Hier ist pure Liebe spürbar - Fülle -Frieden. Es ist wunderschön. Eine Biene summt zum Takt des Spechtes, fliegt von Blüte zu Blüte - kostet den süßen Nektar - die Welt ist vollkommen. Sie braucht uns nicht - wir dürfen lernen stille Beobachter zu sein. Achtsam jeden kostbaren Augenblick präsent zu sein.
Eingetaucht in das Paradies - hier ist die göttliche Liebe allgegenwärtig. Hier ist alles heil. Im heiligen Hain. Der Feensteig ist einer der schönsten Wege zum Selbst.
Den Feensteig bin ich heute zweimal gegangen - erst gegen den Uhrzeigersinn bis zum Spiegel und dann noch einmal vom Spiegel in Uhrzeigerrichtung. Wie unterschiedlich der gleiche Weg aus diesen beiden Perspektiven wirkt.
Ich bin mit einem Gedanken auf den zweiten Weg gegangen und hatte gehofft darauf eine Antwort zu finden. Ich habe meine Antwort gefunden in Form von wundervollen Begegnungen:
- einem Eichhörnchen an der Station Wünschen
- einem weißen Schmetterling mit orangefarbenen Flügeln
- einem grünen Moosherz auf einem Baumstamm
- den ersten Bärlauchknospen
- Begegnungen mit Kindern und Erwachsenen - sie sagten: " Da ist sie die Fee" und meinten mich.
Ich bin einem Impuls gefolgt und habe einen kleinen Abstecher zu einer interessanten Baumformation gemacht. Das Foto vom Sommer ist im Buch "Feensteig im Hier & Jetzt" im Kapitel "Aufbruch" sichtbar. Doch was ich heute dort entdeckt habe, das hat mich sehr verblüfft. Ich habe Grußkarten mit diesem Foto gestaltet. "Aufbruch". Jetzt ist es wirklich aufgebrochen. Dort sind Bäume umgefallen und haben das Bild verändert. Das typische Fotomotiv - es ist Vergangenheit - jetzt ist es aufgebrochen.
Etwas später auf dem Weg ist mir an der Station "Loslassen" ein Ehepaar begegnet. "Da ist sie ja" haben sie freudig gerufen. Ich dachte zunächst, ich würde die beiden kennen. Doch nein ich kannte sie nicht. Sie haben in der vergangenen Woche mein Buch "Feensteig im Hier & Jetzt" auf dem Baumkronenpfad gekauft und sich in das Buch und den Weg verliebt. Gestern sind die Beiden mit dem Wohnmobil aus Franken angereist, um heute den Feensteig zu entdecken. Mein Buch diente ihnen als Kompass für den Weg und sie haben sich riesig gefreut, mir zu begegnen. Es war ein intensives Begegnen heute Morgen auf dem Weg.
Das Leben ist wundervoll und was wir mit und aus Liebe gestalten, das wird immer gut.
Katrin

Hilflos -Viele Menschen fühlen sich im Moment hilflos.
Was hilft mir?
Ein Weg für mich ist es, mich im Herzen mit der göttlichen Quelle, der Liebe zu verbinden, zu fühlen, zu vertrauen ….
In dem Moment, in dem ich mich an das Gefühl erinnere als ich mit dieser Quelle im Kontakt war, es wieder fühle und ausdehne, ist immer alles gut.
Die Liebe ist die Quelle. Würde es uns gelingen dauerhaft in dieser Quelle zu baden, das Leben wäre ein wahres Paradies.
Wenn ich mit der Quelle in Verbindung bin, dann ist alles leicht.
Dann
bin ich Eins mit Allem.
Katrin
Das Leben ist ein Wunder. Täglich öffnet sich etwas Neues.
Im Dialog:
„ Wieviele Räume des Seins gibt es? Wollen wir neue Räume des Seins erschließen oder nur in bekannten sein? Wo ist der Schlüssel?“
„Vielleicht findet ja der Schlüssel in das Schloss.“
„Vielleicht gibt es gar kein Schloss und die Tür ist offen.
Oder der Schlüssel findet in das Schloss und öffnet es.
Wer oder was ist der Schlüssel?
Wer oder was das Schloss?
Es gibt soviel mehr zu entdecken, zu erfüllen, zu erleben – da möchte ich gern tiefer forschen. Erfühlen meinte ich, allerdings ist auch erfüllen sinnvoll.“
„Ja, es gibt keinen Schlüssel und kein Schloss, alles ist offen, lädt uns zur Entdeckungsreise ein.“
Ich genieße die neuen Räume, die in meiner Welt entstehen, die Stille, die feine Atmosphäre in meiner Welt.
Einer der schönsten Schlüsselmomente war im Wald, als der kleine Vogel vor mir saß und aus Herzenslust gezwitschert hat. Das war so berührend. Ich wollte dieses Glück einfangen, mit einem Foto ablichten. Es ging nicht. Der Vogel flog davon. Wäre ich still geblieben, ganz im Gewahrsein und im Moment, dann wäre dieser Augenblick in einem größeren Zeitfenster manifestiert gewesen.
Katrin
Enge und Weite
Auf meinem Weg zum Feensteig fällt mir die Eberesche in den Blick. Sie trägt grüne Blätter, einige ganz eng und andere weit aufgefächert.
So fühle ich mich manchmal selbst und sehe es auch bei anderen Menschen. Mal ist das Herz zu und eng und dann wieder offen und ganz weit.
Es ist ein und derselbe Baum, an dem mir Enge und Weite begegnen. Das Weite fühlt sich für mich lebendiger und freier an.
Wie oft ist es in unserem Leben eng, wie oft wird es eng an Zeit. Was macht die Enge mit uns? Geben wir uns Raum und Zeit uns zu entfalten, so wie dieses Blatt?
Mögen unsere Herzen wie die sich öffnenden Blätter der Eberesche sein, weit, offen und einladend. Mögen wir unser ganzes Potenzial entfalten.
Katrin
Das Glück ist wie ein Schmetterling. Wir können es nicht jagen. Wenn wir uns ganz im Herzen, in der Ruhe niederlassen, fällt es in unseren Schoß.
Mit diesem Gedanken verweile ich auf dem Feensteig. Dieser Weg fühlt sich für mich an wie Gleis 9 3/4, eine Welt zwischen den Welten.
Ich bin hier mit viel Weite, Licht, Liebe und einem offenen Herzen für die Wahrheit und Liebe.
Ich sitze auf der Bank am verborgenen Schatz . Es vögelt um mich herum in den schönsten Tönen, ganz liebevoll. Ein kleiner Vogel sitzt auf dem Stamm der umgefallenen Eiche im Sonnenlicht. Er reckt seinen Schnabel in die Luft und trällert nur für mich, aus tiefstem Herzen, in den schönsten Tönen. Das ist sehr berührend.
Dieser Ton und die Melodie gehen tief in mein Herz, erfüllen mein Sein und ich spüre die Kostbarkeit des Augenblicks, ein Geschenk des Himmels. Ich fühle mich im Einklang mit der Schöpfung.
Dieses Glück, das mir in meinem Innehalten in meinen Schoß fällt, kann ich nur im Herzen bewahren. Es ist flüchtig. In dem Moment als ich es in meiner Kamera festhalten, fliegt der Vogel davon. Das Erlebte jedoch schwingt intensiv in meinem Herzen nach.
Dieser Augenblick mit dem kleinen Vogel ist pures Glück, kostbar, ein Geschenk.
Ich gehe die Runde über den Feensteig und kehre noch einmal zur Bank zurück.
Ich schreibe an einen Freund.
„Ich muss nichts tun, um glücklich zu sein. Ich brauche nichts anderes als ein offenes, liebendes Herz. Es wirkt wie ein Magnet und zieht alles in mein Leben was in meiner Energie schwingt. So wird mein Herz jetzt das liebende Kraftfeld erzeugen, was heilsam für mich und Andere ist. Eine neue Zeit bricht an, eine neue Welt. Für mich und jeden, der in Liebe schwingt.“
Katrin
Sie läßt mich leben und atmen und lieben.