24. 05. 2020 Der siebte Pfad
- von Katrin Wenk-Olschowsky
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- 24 Mai, 2020
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Vertrauen ins Licht

Vertrauen -
Menschlich sein, das ist dem Anderen zu VERTRAUEN,
ihm zu begegnen, ihn zu berühren, ihn zu umarmen. Katrin
Erleben - Reflektieren - Schreiben
... das scheint meine wahre Begabung zu sein. Gestern Abend habe ich bis Mitternacht die Erlebnisse der letzten Tage aufgeschrieben. Heute Morgen erreichen mich Britts Worte:
„Ich war zu neugierig, wollte erst Mittags lesen, weil ich dann viel Zeit habe, aber jetzt habe ich schon angefangen. Ich bin verzaubert (wieder einmal) und glücklich, dass du dich gestern nicht fürs Grillen entschieden hast! Du warst so sehr in deinem Vertrauen und wurdest mit den schönsten Schätzen aus deinem Inneren belohnt. Liebe Grüße Britt"
„Liebe Britt, danke für deine Zeilen. Ohne diese Erfahrung und das Erleben,
wäre die fünfte Jahreszeit nicht entstanden. Weißt du welches Märchen am Besten
in dieses Buch der Maskerade passt? - Des Kaisers neue Kleider von Hans
Christian Andersen.
Herrlich wahr.
Vergangene Woche habe ich einen vierjährigen Jungen mit seinem Papa
getroffen. Auf meine Frage, ob er denn wieder in den Kindergarten geht,
antwortete er: "Nein, wir Kinder übertragen doch das Virus" und ein
paar Sekunden später "Weißt du, und wir brauchen keine Masken zu
tragen."
In diesem Moment habe ich mich sofort an die letzten Worte aus dem Märchenbuch
erinnert:
"Aber er hat ja gar nichts
an.", sagte endlich ein kleines Kind.
Ich musste schmunzeln, in welchem Märchen wir gerade gelandet sind.
Jedenfalls habe ich das Gefühl, dass ich gerade eine wichtige Rolle in einem
Märchen spiele. Wie wird das wohl ausgehen, dieses Märchen? Und welche Rolle
spiele ich darin? Die gute Fee?"
Britt: „Dann bist du im Prinzip ein Prisma, ein geschliffener Diamant, mit dessen Hilfe man das weiße Licht in seiner purpurnen Farbigkeit wahrnehmen kann.
Und mit dem intensiven Erleben der vier Jahreszeiten kannst du nun eine fünfte Jahreszeit (die Summe aller) visualisieren und erlebbar machen ... Liebe Grüße Britt" Am Ende ihrer Nachricht erscheint ein farbiger Regenbogen.
Ich nehme mein altes Märchenbuch aus dem Regal und lese noch einmal das Märchen von Hans Christian Andersen "Des Kaisers neue Kleider". Im Regal fällt mit ein weiteres Buch in die Hand. "Wo der Regenbogen endet". Ich kann mich gut an dieses Märchenbuch meiner Kindertage erinnern. Märchen gaben mir Kraft, Fantasie, Mut und den Glauben, dass das Gute am Ende gewinnt.
Im Umschlag zu dem Buch steht folgender Text: In der Vorstellung der Völker nimmt der Himmel - mit Sonne, Mond und Sternen, Wind und Wetter - einen wichtigen Raum ein. Von diesen, sehr unterschiedlichen Vorstellungen wird in der Überlieferung der Mythen, Sagen und Märchen erzählt. Die schönsten Märchen und Mythen über den weit entfernten und den nahen Himmel sind in diesem Themenband unserer MÄRCHEN DER WELT zusammengetragen. Auf dem hinteren Einband entdecke ich ein Märchen: Die fünfte Sonne.
Mit diesen Gedanken und dem Regenbogen im Herzen laufe ich nach dem Mittag über den Feensteig.
Auf der Bank an der Station Vertrauen bleibe ich stehen, setze mich dann, genieße die Zeit und schreibe den folgenden Text an einen Freund:
"Ich sitze an der Station Vertrauen. Vergangene Woche sind die 14 Herbsttagebücher vom „Feensteig im Hier & Jetzt“ auf die Reise gegangen. Ein kleines Mädchen hat mir den goldenen Schlüssel für das Vertrauen in die Hand gelegt.
Wenn ich zurückblicke, dann habe ich tief im Inneren meinem Weg vertraut. Ich habe die vier Jahreszeiten aufgeschrieben und dachte, dass wäre rund - ein rundes Jahr, ein Kreislauf des Lebens, doch jetzt schreibe ich weiter, an der 5. Jahreszeit, der mit den Masken.
Hinter der Station Vertrauen beginnt der Irrgarten. Du und ich wir sind ein Stück des Lebensweges gemeinsam gegangen, für mich endete der Weg in einer Sackgasse. Es war nicht mein Weg, sondern dein Weg. Doch auf dem Weg sind mir wundervolle Dinge begegnet, Menschen, die heute noch einen besonderen Platz in meinem Leben haben - mir fallen bestimmt 14 ein. Ich wünsche dir, dass sich auch dein Weg des Herzens weiter entfaltet.
Aus der Not-Wendigkeit ein Buch zu schreiben, habe ich entdeckt, dass ich durch das freie Schreiben ganz viele Menschen berühren kann. Jetzt entsteht das 5. Tagebuch.
Der Feensteig war schon immer mein Weg des Fühlens, Sehens, Staunens.
Durch das Schreiben beschenke ich mich selbst und andere Menschen. Manchmal habe ich das Gefühl, dass etwas durch mich hindurchschreibt - ganz einfach.
Die fünfte Jahreszeit – „Das Märchen vom Kaisers neuen Kleidern“, das passt in diese Zeit und in das neue Tagebuch.
Vorhin habe ich mein altes Märchenbuch von Hans Christian Andersen gesucht und bin auf das Buch "Wo der Regenbogen endet" gestoßen.
Ich weiß nicht, wo er endet - doch ich fühle der Lichtbogen beginnt hier und fächert sich auf in alle Farben des Lebens.
Ich wünsche dir eine gesegnete Zeit. Der Wald ist die wahre Kathedrale Gottes. Die steinerne Kirche mit ihren Würdenträgern sehe ich gerade nicht als Ort der Seelsorge - auch dort ist Vielerorts die Liebe der Angst gewichen - wie sonst soll ich mir Masken und Kontaktverbot erklären. Selbst in der DDR waren die Gotteshäuser Zufluchtsort für Menschen mit Kerzen, Gebeten und freiem Geist. Jetzt ist der Wald der letzte Zufluchtsort des freien Seins ohne Masken und inniger Umarmungen des Lebens.
Sofern es Gott gibt - und darauf vertraue ich - führt uns die Liebe durch alles Dunkle hindurch - und so vertraue ich hier auf dem Weg - dem Feensteig, dass ich nach all den Irrungen und Wirrungen der Jetztzeit am Ende des Weges das Licht sehe.
Das Licht, dass es sich in das farbige Spektrum paradiesischer Lebendigkeit
auffächert
- ein weißes weises Licht.“
Dann stehe ich auf und setze meinen Weg fort. Ich gehe jetzt ganz bewusst in jede Sackgasse des Weges und schaue, was mir begegnet. In einer Sackgasse sehe ich den Tod in Form eines skelettierten Beckens und gegenüber wächst das ewige Leben - symbolisiert durch eine kleine weiße blühende wilde Erdbeerpflanze.
Im Irrgarten zähle ich sechs Sackgassen, bevor ich den 7. Pfad zum Licht finde.
An einen anderen Freund schreibe ich:
"Bin gerade im Vertrauen - habe auf dem Feensteig heute jede Sackgasse bewusst genommen - es sind sechs Irr-pfade und ich hab schon einen schönen Text für heute aufgeschrieben. Mein Impulsgeber war der Zeitgeist, mein Empfänger ein wertvoller Mensch."
Ich glaube gerade in der jetzigen Zeit, dürfen wir auf die göttliche Ordnung
vertrauen, damit der Weg durch das Dunkle, durch die Irrgärten dieser Welt, uns
am Ende erkennen lässt:
Ich bin ein Licht. Jeder Mensch, der guten Herzens und in der Liebe ist, ist
ein Licht in dieser Welt.
Je mehr Menschen erkennen, dass sie selbst Licht-voll sind, desto heller wird
es in dieser Welt.
... und so führt der siebte Pfad am Ende ins Licht und die Liebe.
Katrin
„Wir vergeben solange wir lieben.“ François de La Rochefoucauld
Das ist der Spruch im Herbsttagebuch, den ich vergangene Woche intuitiv an der Station Vertrauen aufgeschlagen habe.
Beide Fotos sind von Britt im Vertrauen aufgenommen.
Hilflos -Viele Menschen fühlen sich im Moment hilflos.
Was hilft mir?
Ein Weg für mich ist es, mich im Herzen mit der göttlichen Quelle, der Liebe zu verbinden, zu fühlen, zu vertrauen ….
In dem Moment, in dem ich mich an das Gefühl erinnere als ich mit dieser Quelle im Kontakt war, es wieder fühle und ausdehne, ist immer alles gut.
Die Liebe ist die Quelle. Würde es uns gelingen dauerhaft in dieser Quelle zu baden, das Leben wäre ein wahres Paradies.
Wenn ich mit der Quelle in Verbindung bin, dann ist alles leicht.
Dann
bin ich Eins mit Allem.
Katrin
Das Leben ist ein Wunder. Täglich öffnet sich etwas Neues.
Im Dialog:
„ Wieviele Räume des Seins gibt es? Wollen wir neue Räume des Seins erschließen oder nur in bekannten sein? Wo ist der Schlüssel?“
„Vielleicht findet ja der Schlüssel in das Schloss.“
„Vielleicht gibt es gar kein Schloss und die Tür ist offen.
Oder der Schlüssel findet in das Schloss und öffnet es.
Wer oder was ist der Schlüssel?
Wer oder was das Schloss?
Es gibt soviel mehr zu entdecken, zu erfüllen, zu erleben – da möchte ich gern tiefer forschen. Erfühlen meinte ich, allerdings ist auch erfüllen sinnvoll.“
„Ja, es gibt keinen Schlüssel und kein Schloss, alles ist offen, lädt uns zur Entdeckungsreise ein.“
Ich genieße die neuen Räume, die in meiner Welt entstehen, die Stille, die feine Atmosphäre in meiner Welt.
Einer der schönsten Schlüsselmomente war im Wald, als der kleine Vogel vor mir saß und aus Herzenslust gezwitschert hat. Das war so berührend. Ich wollte dieses Glück einfangen, mit einem Foto ablichten. Es ging nicht. Der Vogel flog davon. Wäre ich still geblieben, ganz im Gewahrsein und im Moment, dann wäre dieser Augenblick in einem größeren Zeitfenster manifestiert gewesen.
Katrin
Enge und Weite
Auf meinem Weg zum Feensteig fällt mir die Eberesche in den Blick. Sie trägt grüne Blätter, einige ganz eng und andere weit aufgefächert.
So fühle ich mich manchmal selbst und sehe es auch bei anderen Menschen. Mal ist das Herz zu und eng und dann wieder offen und ganz weit.
Es ist ein und derselbe Baum, an dem mir Enge und Weite begegnen. Das Weite fühlt sich für mich lebendiger und freier an.
Wie oft ist es in unserem Leben eng, wie oft wird es eng an Zeit. Was macht die Enge mit uns? Geben wir uns Raum und Zeit uns zu entfalten, so wie dieses Blatt?
Mögen unsere Herzen wie die sich öffnenden Blätter der Eberesche sein, weit, offen und einladend. Mögen wir unser ganzes Potenzial entfalten.
Katrin
Das Glück ist wie ein Schmetterling. Wir können es nicht jagen. Wenn wir uns ganz im Herzen, in der Ruhe niederlassen, fällt es in unseren Schoß.
Mit diesem Gedanken verweile ich auf dem Feensteig. Dieser Weg fühlt sich für mich an wie Gleis 9 3/4, eine Welt zwischen den Welten.
Ich bin hier mit viel Weite, Licht, Liebe und einem offenen Herzen für die Wahrheit und Liebe.
Ich sitze auf der Bank am verborgenen Schatz . Es vögelt um mich herum in den schönsten Tönen, ganz liebevoll. Ein kleiner Vogel sitzt auf dem Stamm der umgefallenen Eiche im Sonnenlicht. Er reckt seinen Schnabel in die Luft und trällert nur für mich, aus tiefstem Herzen, in den schönsten Tönen. Das ist sehr berührend.
Dieser Ton und die Melodie gehen tief in mein Herz, erfüllen mein Sein und ich spüre die Kostbarkeit des Augenblicks, ein Geschenk des Himmels. Ich fühle mich im Einklang mit der Schöpfung.
Dieses Glück, das mir in meinem Innehalten in meinen Schoß fällt, kann ich nur im Herzen bewahren. Es ist flüchtig. In dem Moment als ich es in meiner Kamera festhalten, fliegt der Vogel davon. Das Erlebte jedoch schwingt intensiv in meinem Herzen nach.
Dieser Augenblick mit dem kleinen Vogel ist pures Glück, kostbar, ein Geschenk.
Ich gehe die Runde über den Feensteig und kehre noch einmal zur Bank zurück.
Ich schreibe an einen Freund.
„Ich muss nichts tun, um glücklich zu sein. Ich brauche nichts anderes als ein offenes, liebendes Herz. Es wirkt wie ein Magnet und zieht alles in mein Leben was in meiner Energie schwingt. So wird mein Herz jetzt das liebende Kraftfeld erzeugen, was heilsam für mich und Andere ist. Eine neue Zeit bricht an, eine neue Welt. Für mich und jeden, der in Liebe schwingt.“
Katrin
Sie läßt mich leben und atmen und lieben.