24. 08. 2020 Baden im Licht
- von Katrin Wenk-Olschowsky
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- 24 Aug., 2020
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Eintauchen in eine volle Welt
Teichbad - Waldbad - Sonnenbad und am Abend Sternenbad im Mondschein - pures Licht.
Das ist Leben.
Natürliche Töne, strahlende Farben und bunte Blütenwiesen mit Schmetterlingen.
Ich schreibe an einen Freund:
"Ich bin unterm sternenklaren Himmel im Wasser eingetaucht. Waren die Sterne immer so zum Greifen nah? Es ist so klar hier, so mild und sanft.
Obwohl die äußere sichtbare Welt verirrt scheint, ist es in mir ruhig. Ich fühle mich voller Kraft, bin im Vertrauen auf meinem Weg und, dass alles geführt ist und gut wird.
Ich fühle mich sehr verbunden mit Allem, hier mit diesem Ort, diesem Wald und gleichsam mit dir und allen Menschen in der großen, weiten Welt.“
Ich gehe am späten Vormittag zum Feensteig.
„Liebe Britt, am Loslassen sind wieder Gräser angeknotet. Ich habe den Weißdorn wohl zum Hundertsten Male be-freit und gesegnet.
Dann nach dem Lauschen höre ich Stimmen und sehe an der Furchtlosigkeit eine große Menschenmenge, passend zur Anzahl der Knoten. Ich höre das Wort Angst und habe den Impuls diesen gebahnten Weg zu verlassen. Ich mag nicht der Angst der Anderen folgen.
So wie die Angst auch in der jetzigen Welt allgegenwärtig ist.
Ich verlasse den Weg und gehe der Angst quasi aus dem Weg. Ich vertraue lieber einem ungebahnten Weg durch den wilden Wald als dem gewohnten Pfad.
Es ist interessant was mir begegnet. Als es lichter wird, steht vor mir ein kleiner rotbrauner Teller, gefüllt mit Blättern.
Wir können der Angst der Anderen ausweichen und unserem eigenen Weg des Herzens im Vertrauen folgen. Wir werden immer den gedeckten Tisch der Natur finden, reichlich gefüllt. Ich treffe den Weg nach der Imagination wieder und habe mit Abstand die Angst mutig umwandert.
So geht es auch im Alltag. Bleib auf deinem Weg. Labe dich an der Schönheit und du bist geführt.
Sei achtsam in und mit der Natur, sie wird es dir danken.“
Während meines Be-Wegens auf dem Weg entstand folgender Dialog.
„Ich bin am Weißdorn. Liebe Grüße vom Weißdorn.
Er bedankt sich, bei mir, dass ich ihn zum gefühlt Hundertsten Male von Knoten
und Gräsern befreit habe. Vielleicht gelingt es ja eine andere Form zu finden.
Loslassen ist Loslassen.
Das wünschen wir beide uns von Herzen. Liebe
Grüße Katrin und der Weißdorn. Und danke im Voraus für die Freiheit.“
Auf meinem Handy erscheinen folgende Worte.
„Es ist doch ein schönes Ritual und die Gräser fallen ab und werden von Mutter Erde aufgenommen.“
„Naja, für mich sieht es hässlich aus, wenn die Gräser so angeknotet sind. Du siehst es nur nicht mehr, weil ich sie abmache. Dann bin ich wohl Mutter Erde. Grashalme werfen geht, nur Festknoten nicht.“
„Wenn ich zurücklaufe mit der Gruppe, lasse ich
sie alle nochmal schauen, was sie abgegeben haben. In Verbindung mit dem
Jungbrunnen und den Haselnüssen ist das wirklich rund für mich.
Wenn du die Mutter Erde sein kannst, fände ich
das wunderschön.“
„Man muss zurückschauen was man abgegeben hat?
Oder ist es einfacher es da zu lassen –
in der Vergangenheit.
Gut, dann bin ich gern Mutter Erde.
Die Gruppe, die jetzt gerade unterwegs ist, wird
erstaunt sein, dass Mutter Erde alles weggenommen hat.
Wir Menschen sind schon komische Wesen. Wir laden unsere Lasten Anderen auf und dann schauen wir auch noch einmal zurück und betrachten das Schwere, statt es dort zu lassen wo es hingehört – in die Vergangenheit.
Das meine ich jetzt im Allgemeinen. Es gilt für mich genauso. Wie oft holen wir alte Verletzungen hoch und frischen sie auf. Wenn sie dadurch heilen, ist es ja gut. Wenn die Wunden nur immer wieder aufreißen, dann eben nicht. Viele Menschen reißen sie immer nur wieder neu auf, ihre Wunden.“
Loslassen heißt für mich sich wirklich frei machen von altem Ballast sowohl physisch als auch emotional.Jedes Mal wenn ich etwas loslasse, merke ich wie sich meine Flügel etwas mehr entfalten und ich leichter werde.
Vielleicht ist Beides richtig, das Sichtbarmachen der Knoten, der Verknotungen im Leben und des Ballastes und dann das Lösen der Knoten und das wahre Befreien.
So diene ich diesem Weg in Leichtigkeit als Los-Lasserin.
Katrin
Hilflos -Viele Menschen fühlen sich im Moment hilflos.
Was hilft mir?
Ein Weg für mich ist es, mich im Herzen mit der göttlichen Quelle, der Liebe zu verbinden, zu fühlen, zu vertrauen ….
In dem Moment, in dem ich mich an das Gefühl erinnere als ich mit dieser Quelle im Kontakt war, es wieder fühle und ausdehne, ist immer alles gut.
Die Liebe ist die Quelle. Würde es uns gelingen dauerhaft in dieser Quelle zu baden, das Leben wäre ein wahres Paradies.
Wenn ich mit der Quelle in Verbindung bin, dann ist alles leicht.
Dann
bin ich Eins mit Allem.
Katrin
Das Leben ist ein Wunder. Täglich öffnet sich etwas Neues.
Im Dialog:
„ Wieviele Räume des Seins gibt es? Wollen wir neue Räume des Seins erschließen oder nur in bekannten sein? Wo ist der Schlüssel?“
„Vielleicht findet ja der Schlüssel in das Schloss.“
„Vielleicht gibt es gar kein Schloss und die Tür ist offen.
Oder der Schlüssel findet in das Schloss und öffnet es.
Wer oder was ist der Schlüssel?
Wer oder was das Schloss?
Es gibt soviel mehr zu entdecken, zu erfüllen, zu erleben – da möchte ich gern tiefer forschen. Erfühlen meinte ich, allerdings ist auch erfüllen sinnvoll.“
„Ja, es gibt keinen Schlüssel und kein Schloss, alles ist offen, lädt uns zur Entdeckungsreise ein.“
Ich genieße die neuen Räume, die in meiner Welt entstehen, die Stille, die feine Atmosphäre in meiner Welt.
Einer der schönsten Schlüsselmomente war im Wald, als der kleine Vogel vor mir saß und aus Herzenslust gezwitschert hat. Das war so berührend. Ich wollte dieses Glück einfangen, mit einem Foto ablichten. Es ging nicht. Der Vogel flog davon. Wäre ich still geblieben, ganz im Gewahrsein und im Moment, dann wäre dieser Augenblick in einem größeren Zeitfenster manifestiert gewesen.
Katrin
Enge und Weite
Auf meinem Weg zum Feensteig fällt mir die Eberesche in den Blick. Sie trägt grüne Blätter, einige ganz eng und andere weit aufgefächert.
So fühle ich mich manchmal selbst und sehe es auch bei anderen Menschen. Mal ist das Herz zu und eng und dann wieder offen und ganz weit.
Es ist ein und derselbe Baum, an dem mir Enge und Weite begegnen. Das Weite fühlt sich für mich lebendiger und freier an.
Wie oft ist es in unserem Leben eng, wie oft wird es eng an Zeit. Was macht die Enge mit uns? Geben wir uns Raum und Zeit uns zu entfalten, so wie dieses Blatt?
Mögen unsere Herzen wie die sich öffnenden Blätter der Eberesche sein, weit, offen und einladend. Mögen wir unser ganzes Potenzial entfalten.
Katrin
Das Glück ist wie ein Schmetterling. Wir können es nicht jagen. Wenn wir uns ganz im Herzen, in der Ruhe niederlassen, fällt es in unseren Schoß.
Mit diesem Gedanken verweile ich auf dem Feensteig. Dieser Weg fühlt sich für mich an wie Gleis 9 3/4, eine Welt zwischen den Welten.
Ich bin hier mit viel Weite, Licht, Liebe und einem offenen Herzen für die Wahrheit und Liebe.
Ich sitze auf der Bank am verborgenen Schatz . Es vögelt um mich herum in den schönsten Tönen, ganz liebevoll. Ein kleiner Vogel sitzt auf dem Stamm der umgefallenen Eiche im Sonnenlicht. Er reckt seinen Schnabel in die Luft und trällert nur für mich, aus tiefstem Herzen, in den schönsten Tönen. Das ist sehr berührend.
Dieser Ton und die Melodie gehen tief in mein Herz, erfüllen mein Sein und ich spüre die Kostbarkeit des Augenblicks, ein Geschenk des Himmels. Ich fühle mich im Einklang mit der Schöpfung.
Dieses Glück, das mir in meinem Innehalten in meinen Schoß fällt, kann ich nur im Herzen bewahren. Es ist flüchtig. In dem Moment als ich es in meiner Kamera festhalten, fliegt der Vogel davon. Das Erlebte jedoch schwingt intensiv in meinem Herzen nach.
Dieser Augenblick mit dem kleinen Vogel ist pures Glück, kostbar, ein Geschenk.
Ich gehe die Runde über den Feensteig und kehre noch einmal zur Bank zurück.
Ich schreibe an einen Freund.
„Ich muss nichts tun, um glücklich zu sein. Ich brauche nichts anderes als ein offenes, liebendes Herz. Es wirkt wie ein Magnet und zieht alles in mein Leben was in meiner Energie schwingt. So wird mein Herz jetzt das liebende Kraftfeld erzeugen, was heilsam für mich und Andere ist. Eine neue Zeit bricht an, eine neue Welt. Für mich und jeden, der in Liebe schwingt.“
Katrin
Sie läßt mich leben und atmen und lieben.