24. 08. 2020 Baden im Licht
Eintauchen in eine volle Welt
Teichbad - Waldbad - Sonnenbad und am Abend Sternenbad im Mondschein - pures Licht.
Das ist Leben.
Natürliche Töne, strahlende Farben und bunte Blütenwiesen mit Schmetterlingen.
Ich schreibe an einen Freund:
"Ich bin unterm sternenklaren Himmel im Wasser eingetaucht. Waren die Sterne immer so zum Greifen nah? Es ist so klar hier, so mild und sanft.
Obwohl die äußere sichtbare Welt verirrt scheint, ist es in mir ruhig. Ich fühle mich voller Kraft, bin im Vertrauen auf meinem Weg und, dass alles geführt ist und gut wird.
Ich fühle mich sehr verbunden mit Allem, hier mit diesem Ort, diesem Wald und gleichsam mit dir und allen Menschen in der großen, weiten Welt.“
Ich gehe am späten Vormittag zum Feensteig.
„Liebe Britt, am Loslassen sind wieder Gräser angeknotet. Ich habe den Weißdorn wohl zum Hundertsten Male be-freit und gesegnet.
Dann nach dem Lauschen höre ich Stimmen und sehe an der Furchtlosigkeit eine große Menschenmenge, passend zur Anzahl der Knoten. Ich höre das Wort Angst und habe den Impuls diesen gebahnten Weg zu verlassen. Ich mag nicht der Angst der Anderen folgen.
So wie die Angst auch in der jetzigen Welt allgegenwärtig ist.
Ich verlasse den Weg und gehe der Angst quasi aus dem Weg. Ich vertraue lieber einem ungebahnten Weg durch den wilden Wald als dem gewohnten Pfad.
Es ist interessant was mir begegnet. Als es lichter wird, steht vor mir ein kleiner rotbrauner Teller, gefüllt mit Blättern.
Wir können der Angst der Anderen ausweichen und unserem eigenen Weg des Herzens im Vertrauen folgen. Wir werden immer den gedeckten Tisch der Natur finden, reichlich gefüllt. Ich treffe den Weg nach der Imagination wieder und habe mit Abstand die Angst mutig umwandert.
So geht es auch im Alltag. Bleib auf deinem Weg. Labe dich an der Schönheit und du bist geführt.
Sei achtsam in und mit der Natur, sie wird es dir danken.“
Während meines Be-Wegens auf dem Weg entstand folgender Dialog.
„Ich bin am Weißdorn. Liebe Grüße vom Weißdorn.
Er bedankt sich, bei mir, dass ich ihn zum gefühlt Hundertsten Male von Knoten
und Gräsern befreit habe. Vielleicht gelingt es ja eine andere Form zu finden.
Loslassen ist Loslassen.
Das wünschen wir beide uns von Herzen. Liebe
Grüße Katrin und der Weißdorn. Und danke im Voraus für die Freiheit.“
Auf meinem Handy erscheinen folgende Worte.
„Es ist doch ein schönes Ritual und die Gräser fallen ab und werden von Mutter Erde aufgenommen.“
„Naja, für mich sieht es hässlich aus, wenn die Gräser so angeknotet sind. Du siehst es nur nicht mehr, weil ich sie abmache. Dann bin ich wohl Mutter Erde. Grashalme werfen geht, nur Festknoten nicht.“
„Wenn ich zurücklaufe mit der Gruppe, lasse ich
sie alle nochmal schauen, was sie abgegeben haben. In Verbindung mit dem
Jungbrunnen und den Haselnüssen ist das wirklich rund für mich.
Wenn du die Mutter Erde sein kannst, fände ich
das wunderschön.“
„Man muss zurückschauen was man abgegeben hat?
Oder ist es einfacher es da zu lassen –
in der Vergangenheit.
Gut, dann bin ich gern Mutter Erde.
Die Gruppe, die jetzt gerade unterwegs ist, wird
erstaunt sein, dass Mutter Erde alles weggenommen hat.
Wir Menschen sind schon komische Wesen. Wir laden unsere Lasten Anderen auf und dann schauen wir auch noch einmal zurück und betrachten das Schwere, statt es dort zu lassen wo es hingehört – in die Vergangenheit.
Das meine ich jetzt im Allgemeinen. Es gilt für mich genauso. Wie oft holen wir alte Verletzungen hoch und frischen sie auf. Wenn sie dadurch heilen, ist es ja gut. Wenn die Wunden nur immer wieder aufreißen, dann eben nicht. Viele Menschen reißen sie immer nur wieder neu auf, ihre Wunden.“
Loslassen heißt für mich sich wirklich frei machen von altem Ballast sowohl physisch als auch emotional.Jedes Mal wenn ich etwas loslasse, merke ich wie sich meine Flügel etwas mehr entfalten und ich leichter werde.
Vielleicht ist Beides richtig, das Sichtbarmachen der Knoten, der Verknotungen im Leben und des Ballastes und dann das Lösen der Knoten und das wahre Befreien.
So diene ich diesem Weg in Leichtigkeit als Los-Lasserin.
Katrin