25. 03. 2019 ALL EIN SEIN
- von Katrin Wenk-Olschowsky
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- 25 März, 2019
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Verbundensein fühlen
Das Wetter ist heute sehr durchwachsen. Sonnenschein und Regenschauer wechseln sich ab. Auf meinem Weg heute Morgen war mir die Sonne hold und tauchte den Feensteig in strahlendes Licht ein. Die kleinen Wassertropfen auf Blättern, Moosen, Netzen glitzerten wie tausende Diamanten. Wunderschön - für diesen Augenblick.
Mein Weg führte mich etwas in den Wald hinein. Ich war allein. Ganz allein. Ich habe mich in diesem Moment als Teil des Großen und Ganzen gefühlt. ALL EIN SEIN - nicht einsam, sondern verbunden mit allem - als Teil der Natur in der Natur.
Hier im Wald, im Hainich, fühle ich mich sehr verbunden. Im Wald kann ich vollständig in das Bild was ich sehe eintauchen. Ich fühle den Boden unter meinen Füßen, kann mich barfuß verwurzeln, atme tief ein und aus - bemerke, wie die Waldluft durch mich hindurchströmt. Das warme Sonnenlicht berührt meine Haut, das Licht durchwirkt das frische Grün mit einem besonderen Glanz. Es ist, als ob der ganze Wald, die ganze Welt zu leuchten beginnt. Ich lausche dem Rauschen der Zweige im Wind. Wie eine Meeresbrise hört es sich an.
Meine Gedanken schweifen ab, Richtung Meer und Strand. Was ist der Unterschied zum Meer? In mein Waldbild kann ich tief eintauchen, frei atmen, Teil des Ganzen sein. Ich kann mich im Bild frei bewegen. An einem Strand bin ich mehr Beobachter im Außen. Mir gelingt es nicht vollständig einzutauchen und eins zu werden. Das ist für mich der Unterschied, weshalb ich dieses vollständige EinsSein mit der Natur so nur im Wald erlebe. Hier auf dem Feensteig - nur wenige Meter abseits - siehst und fühlst du diesen ursprünglichen wilden Wald, mit knorrigen Bäumen, grünen Teppichen, Vogelklängen so wie der Wald vielleicht vor Tausenden von Jahren war. Grün, wild, vollkommen - HEIL.
Katrin
Hilflos -Viele Menschen fühlen sich im Moment hilflos.
Was hilft mir?
Ein Weg für mich ist es, mich im Herzen mit der göttlichen Quelle, der Liebe zu verbinden, zu fühlen, zu vertrauen ….
In dem Moment, in dem ich mich an das Gefühl erinnere als ich mit dieser Quelle im Kontakt war, es wieder fühle und ausdehne, ist immer alles gut.
Die Liebe ist die Quelle. Würde es uns gelingen dauerhaft in dieser Quelle zu baden, das Leben wäre ein wahres Paradies.
Wenn ich mit der Quelle in Verbindung bin, dann ist alles leicht.
Dann
bin ich Eins mit Allem.
Katrin
Das Leben ist ein Wunder. Täglich öffnet sich etwas Neues.
Im Dialog:
„ Wieviele Räume des Seins gibt es? Wollen wir neue Räume des Seins erschließen oder nur in bekannten sein? Wo ist der Schlüssel?“
„Vielleicht findet ja der Schlüssel in das Schloss.“
„Vielleicht gibt es gar kein Schloss und die Tür ist offen.
Oder der Schlüssel findet in das Schloss und öffnet es.
Wer oder was ist der Schlüssel?
Wer oder was das Schloss?
Es gibt soviel mehr zu entdecken, zu erfüllen, zu erleben – da möchte ich gern tiefer forschen. Erfühlen meinte ich, allerdings ist auch erfüllen sinnvoll.“
„Ja, es gibt keinen Schlüssel und kein Schloss, alles ist offen, lädt uns zur Entdeckungsreise ein.“
Ich genieße die neuen Räume, die in meiner Welt entstehen, die Stille, die feine Atmosphäre in meiner Welt.
Einer der schönsten Schlüsselmomente war im Wald, als der kleine Vogel vor mir saß und aus Herzenslust gezwitschert hat. Das war so berührend. Ich wollte dieses Glück einfangen, mit einem Foto ablichten. Es ging nicht. Der Vogel flog davon. Wäre ich still geblieben, ganz im Gewahrsein und im Moment, dann wäre dieser Augenblick in einem größeren Zeitfenster manifestiert gewesen.
Katrin
Enge und Weite
Auf meinem Weg zum Feensteig fällt mir die Eberesche in den Blick. Sie trägt grüne Blätter, einige ganz eng und andere weit aufgefächert.
So fühle ich mich manchmal selbst und sehe es auch bei anderen Menschen. Mal ist das Herz zu und eng und dann wieder offen und ganz weit.
Es ist ein und derselbe Baum, an dem mir Enge und Weite begegnen. Das Weite fühlt sich für mich lebendiger und freier an.
Wie oft ist es in unserem Leben eng, wie oft wird es eng an Zeit. Was macht die Enge mit uns? Geben wir uns Raum und Zeit uns zu entfalten, so wie dieses Blatt?
Mögen unsere Herzen wie die sich öffnenden Blätter der Eberesche sein, weit, offen und einladend. Mögen wir unser ganzes Potenzial entfalten.
Katrin
Das Glück ist wie ein Schmetterling. Wir können es nicht jagen. Wenn wir uns ganz im Herzen, in der Ruhe niederlassen, fällt es in unseren Schoß.
Mit diesem Gedanken verweile ich auf dem Feensteig. Dieser Weg fühlt sich für mich an wie Gleis 9 3/4, eine Welt zwischen den Welten.
Ich bin hier mit viel Weite, Licht, Liebe und einem offenen Herzen für die Wahrheit und Liebe.
Ich sitze auf der Bank am verborgenen Schatz . Es vögelt um mich herum in den schönsten Tönen, ganz liebevoll. Ein kleiner Vogel sitzt auf dem Stamm der umgefallenen Eiche im Sonnenlicht. Er reckt seinen Schnabel in die Luft und trällert nur für mich, aus tiefstem Herzen, in den schönsten Tönen. Das ist sehr berührend.
Dieser Ton und die Melodie gehen tief in mein Herz, erfüllen mein Sein und ich spüre die Kostbarkeit des Augenblicks, ein Geschenk des Himmels. Ich fühle mich im Einklang mit der Schöpfung.
Dieses Glück, das mir in meinem Innehalten in meinen Schoß fällt, kann ich nur im Herzen bewahren. Es ist flüchtig. In dem Moment als ich es in meiner Kamera festhalten, fliegt der Vogel davon. Das Erlebte jedoch schwingt intensiv in meinem Herzen nach.
Dieser Augenblick mit dem kleinen Vogel ist pures Glück, kostbar, ein Geschenk.
Ich gehe die Runde über den Feensteig und kehre noch einmal zur Bank zurück.
Ich schreibe an einen Freund.
„Ich muss nichts tun, um glücklich zu sein. Ich brauche nichts anderes als ein offenes, liebendes Herz. Es wirkt wie ein Magnet und zieht alles in mein Leben was in meiner Energie schwingt. So wird mein Herz jetzt das liebende Kraftfeld erzeugen, was heilsam für mich und Andere ist. Eine neue Zeit bricht an, eine neue Welt. Für mich und jeden, der in Liebe schwingt.“
Katrin
Sie läßt mich leben und atmen und lieben.