28. 07. 2020 Liebe und Freiheit
Kostbarkeiten menschlichen Seins
„Andere Menschen können uns nicht mehr geben, als wir anzunehmen bereit sind.“ Ernst Ferstl
Ich schreibe an einen Freund:„Heute habe ich etwas in einem Buch gelesen. Wie war das doch? Den weiblichen Anteil in sich entwickeln – die Liebe und den männlichen Anteil – die Freiheit.
Für mich ist gerade jeder Moment, wo ich authentisch sein kann und das mache, was sich richtig anfühlt, ein Sieg meiner Freiheit.
Liebe und Freiheit schwingen gerade sehr stark in mir und wandeln meine Welt in ein freies Paradies.
Ich habe absolute Freude daran, diese sinnlosen Vorschriften, die sich falsch anfühlen zu brechen – aufzubrechen und zu wandeln. In Liebe leben, frei und mutig sein.
Du hast mir eine Nachricht geschickt. Gestern Mittag, als ich entspannt am Strand saß, fühlte sich dein Satz nach verbundenem Sein an. Jetzt wirkt er anders auf mich.
Die gleichen Worte – in meiner unterschiedlichen Wahrnehmung – erzeugen verschiedene Realitäten.
Was ist wahr? Oder ist Beides wahr – Verbundenes Sein und Abgrenzung? Liebe Grüße Katrin“
„Liebe Katrin, auf der ICH Ebene fühlen wir uns getrennt, in der Nondualität löst sich alles auf. So ist Beides wahr, da wir gleichzeitig auf der Persönlichkeitsebene und in der universellen Ebene leben.“
„Gestern am Strand war ich im Herzen und verbunden mit Allem, gestern Abend im Verstand und ICH Modus. Mein ICH hat nach einer Reaktion geschaut und zum Schluss das getrennte Sein erschaffen.
Ähnlich ist es, wenn ich mir die gegenwärtige Welt betrachte – im Herzen fühle ich was wahr ist.
Wenn ich meinen Verstand jedoch mit Zahlen, Daten, Fakten und Bildern füttere und mir noch die Brille der Angst aufsetze, sehe ich eine andere Realität. Je nachdem, ob ich die Brille der Angst oder der Liebe im Gesicht habe und die Welt betrachte, wirkt diese Corona Zeit unterschiedlich auf mich.
So wirkt Corona und unser Jetzt mit der medialen Angstbrille gefährlich auf mich und als Krise, setze ich mir jedoch die Liebesbrille auf, dann erkenne ich die Chance zum Wandel und sehe in Allem auch das Schöne.
Im Herzen sehe ich sowieso - alles ist immer gut, weil alles Liebe ist. Heute nehme ich nur die Liebesbrille mit in meinen Tag Liebe Grüße Katrin.“
Jetzt gehe ich mit meinem Mann zum Frühstück im Garten das Hotels. Was dann folgt, ist eine unglaubliche Geschichte der Jetzt-Zeit.
„Liebe Britt, das habe ich jetzt gerade sehr gebraucht: ganz viel LIEBE.
Da wir keinen Mundschutz aus medizinischen Gründen aufsetzen, wollten sie uns heute einfach aus dem Hotel schmeißen. Wolfram hat sein ärztliches Attest dem Direktor vorgezeigt und er hat daraufhin wörtlich gesagt: „ Ich mache von meinem Hausrecht Gebrauch – verlassen Sie bis 12:00 Uhr das Hotel.“
Was sagst du dazu? Ist das Reise Charme?“
„Liebe Katrin, Wie? Wie ging es weiter? Was passiert gerade?
Wie wunderschön sich dein erlebter Tanzaugenblick gelesen hat ... ach ... Spielverderber gibt es überall, früher waren sie nur bedeutend alter als wir ... hm.
Der eine ist mutiger, der andere ängstlicher, aber dennoch sollten wir Wege finden, zusammen zu tanzen und zu leben – sich gegenseitig zu berühren. Liebe Grüße Britt“
„Liebe Britt, ich hab es in Liebe gewandelt. Ich bin noch einmal zum Direktor gegangen, habe ihn vorher gesegnet, dass wir eine gute Lösung zum Wohle aller finden und ihn daran erinnert, dass ich vorab eine mail geschickt hatte, wo ich darauf aufmerksam gemacht habe, dass wir keinen Mundschutz aufsetzen.
Das Hotel wusste es vorab und hat nicht re-agiert.
Der Konsens: Wir bekommen das Frühstück auf dem Zimmer serviert – haben also nur Büffet-Verbot. Sie öffnen den Notausgang für uns, der in unserer Zimmernähe ist. Aus dem Notausgang wird jetzt ein Not-Eingang. Jetzt können wir ungesehen ein- und ausgehen. Im Park dürfen wir weiterhin ohne Maske sein.
Jedenfalls habe ich das Gespräch vorher gesegnet zum Wohle aller und damit gewandelt.
Ich glaube, Wolfram hatte die Kämpferbrille auf, weil er sich im Recht fühlt. Ich habe die Liebesbrille genommen und gemeinsam nach einer guten Lösung gesucht.
Wenn wir das Ganze jedoch betrachten, dann sind Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen keine Maske aufsetzen jetzt diskriminiert und sogar vom Urlaub an der Ostsee ausgeschlossen. Der Direktor sagte noch, dass in Mecklenburg-Vorpommern der Mindestabstand von 1,50 Metern jetzt das neue Heiligtum ist.
Wie verdreht ist die Welt doch geworden.
Übrigens hat der Direktor mit mir hinter seiner Maske dann doch noch gelächelt. Die Frage bleibt für diese Gesellschaft – Wir haben nichts Falsches oder Rechtswidriges gemacht und doch sind wir mit einmal Geächtete. Ich bin eine Persona non grata, ein unerwünschter Gast, ein Problem, das man einfach entfernt. In was für einer Gesellschaft leben wir, wenn Unrecht zur neuen Normalität wird?!
Ich hoffe aus tiefstem Herzen, dass der Tag der Freiheit nah ist. Liebe Grüße Katrin“
Am Abend sind wir an der Uferpromenade wieder unterwegs. Wir kehren erneut in das Hotel mit der live-life Musik, der lebendigen Musik, ein.
Der Sänger versprüht Lebensfreude und
Hoffnung. Da noch immer Tanzverbot auf der Terrasse herrscht, animiert er uns,
zum folgenden Lied aufzustehen und auf der Promenade zu tanzen.
Er sagt: „ Ich spiele jetzt eine Hymne. Was macht man bei dem Erklingen einer
Hymne? Aufstehen!“
Es ist mehr als ein Lied, eine Hymne. Für mich ist es eine Botschaft. Das Lied ist für mich eine Ode an die Freiheit.
„Über den Wolken ... erklingt. Wir singen alle mit, bewegen uns im Rhythmus der Musik und sind vereint in dem einen Gedanken: FREIHEIT.
Danke an den Sänger für das Geschenk von Lebensfreude und Miteinander. Genau das ist es, was uns Menschen verbindet und glücklich macht.
Mit so einer großen Liebes- und Freiheitsbrille, vereint in der Liebe und des Glücks, ist die Welt ein Paradies. Hier bin ich Mensch, hier will ich sein.
Katrin