29. 09. 2019 Lebensweg
- von Katrin Wenk-Olschowsky
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- 29 Sept., 2019
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Der "rote" Faden
Goldenes Herbstlaub leuchtet heute auf meinem Weg. Es ist wunderschön, dieses Licht des Herbstes zu sehen.
Die Fragen:
Was ist mein Wesenskern?
Was zieht sich wie ein roter Faden durch mein Leben?
Darauf möchte ich heute gern Antworten vom Weg bekommen.
Das Erste, was mir heute Morgen begegnet, sind ein weißer und ein gelber Schmetterling. In der Leichtigkeit des Seins segeln sie durch meine Welt. Der weiße Schmetterling ist ein Kohlweißling und der gelbe? Dessen Namen kenne ich seit heute auch. Der Leiter des Nationalparks Hainich war so freundlich mir eine Antwort zu geben. Der gelbe Schmetterling heißt "Goldene Acht". Seinen Namen hat der Schmetterling von dem, auf der Flügelunterseite, charakteristischen rotumrandeten Fleck.
Die Acht - sie steht für die Unendlichkeit. Dieser Schmetterling lässt sich so wenig von mir in einem Foto greifen, so wie auch die Unendlichkeit sich nicht greifen lässt.
Was ist mein Wesenskern? LEICHTIGKEIT
Mein Leben in Leichtigkeit zu leben.
Es gibt Menschen, die mir einreden wollen, dass ich mit beiden beinen auf der erde stehen soll.
Auf meine eigene
Art und Weise mache ich dies. Jedoch, wenn ich immer mit beiden beinen auf der
erde stehe, dann komme ich nicht vom Fleck.
Mein Wesenskern ist es:
Das Leben leicht zu nehmen;
die Welt zu
umarmen und
in Liebe zu sein.
Wir laufen weiter zum Feensteig und begegnen zwei Asiatisch aussehenden Menschen. Ich sage zu meinem Mann, der mich heute begleitet: „Du, Wolfram, ich muss das Buch „Feensteig im Hier & Jetzt“ unbedingt ins Englische übersetzen lassen.
„Frag mal Philipps Freund. Er kann doch sehr gut englisch.“ Es braucht aus meiner Sicht nicht nur die englische Übersetzung, sondern, das was ich hier fühle, muss genauso im Englischen wirken.
Die Sonne scheint wundervoll vom blauen Himmel, alles leuchtet. Auf dem Weg sind wunderschöne lichtvolle Momente sichtbar.
Einem Impuls folgend, geht Wolfram heute den Feensteig komplett. Vor der Station „Vertrauen“ gehen wir unter einem goldenen Ahorn hindurch. Ich fühle mich als ob der Segen des Himmels auf mich fällt, als ob Frau Holle ihr Gold über mir ausschüttet.
Das ist ein goldener Moment.
Wir treten in das kleine Kiefernwäldchen, die Station Vertrauen ein. Das Märchen „Der Trommler“ erzählt von den Menschenfressern, die hier hausen. Auf dem Weg liegen goldene Nadeln, durchwirken den Wald wie ein goldener Teppich. Der Weg ist als Irrgarten angelegt. Immer wieder läuft er ins Blinde, in eine Sackgasse.
Nach ein paar Metern biegen wir ab. Auf dem Weg sind Richtungspfeile mit einem Stock gezogen. Sie zeigen in die entgegengesetzte Richtung, also auf mich zu. In diesem Moment fällt mir die Antwort auf meine Frage ein.
Mein Leben durchzieht wie ein roter Faden, dass ich gegen den Strom schwimme. Ich folge nie dem Schwarm und dem, was alle Menschen machen. Ich gehe schon immer meinen eigenen Weg, folge meinem Herzen. Schon als Kind habe ich die Welt anders gesehen, vielleicht auch, weil ich Linkshänderin bin und damit die Welt der Rechtshänder anders begreife. Bis heute habe ich mir meine kindliche Freude, meine Neugier und Leichtigkeit bewahrt. Ich tauche ein in die Welt der Fantasie und sehe die Zeichen auf meinem Weg. Ich bin jedes Mal wieder erstaunt und überrascht, wenn das Leben sich in Synchronizitäten ausdrückt, wenn ich wundervolle Begegnungen mit Menschen habe, so als ob mir Engel geschickt werdend. Führung und Fügung bestimmen meinen Lebensweg. Das gestaltet ihn spannend, abenteuerlich, mystisch. Immer mehr kleine Puzzlestücke fügen sich in meinem Leben zusammen. Sie ergeben mein Leben – ein Leben in Vielfalt, in bunten Farben und vor allem in einer wundervollen lebendigen Leichtigkeit.
Wir gehen weiter. Immer mehr Pfeile kennzeichnen den Weg, führen in die Irre.
Am Ende des Kiefernwäldchens hört der Spuk auf. Der Weg ist jetzt mit goldenen Blättern gesät. Es gibt keine Pfeile mehr.
An der Station „Wünschen“ treffen wir ein Ehepaar mit einem kleinen Jungen, so ungefähr 5 Jahre alt. Er schaut uns an und sagt voller Entrüstung:2Wie konntet ihr durch den Wald finden?“
Ich bücke mich und frage ihn, ob er die Pfeile gemacht hat? „Ja,!“, sagt er. Ich habe die Menschenfresser in die falsche Richtung geschickt. Die Pfeile führen immer in die Sackgasse und in die Irre..“ „Dann siehst du, dass wir gute Menschen sind. Wir sind im Vertrauen unserem Herzen gefolgt.“
Wir kommen mit den Eltern ins Gespräch. Auch in unserer Welt gibt es diese Menschenfresser, die uns von unserm Herzensweg ablenken wollen. Manche Menschenfresser gehen in die Politik oder herrschen über andere in den Firmen.
Die Mutter fragt mich, ob ich öfter hier bin. Ich erzähle ihr, dass ich diesen Weg fast jeden Tag gehe und auch ein Buch vom Feensteig geschrieben habe, in dem alle Märchen nachzulesen sind. „Gibt es das Buch auch in Englisch?“, fragt mich die Mutter. „Nein, sage ich, das war heute ein Impuls. Ich wollte einen Freund meines Sohnes fragen, nachdem ich auf dem Parkplatz zwei Asiaten gesehen habe.“ Die junge Frau sagt, dass sie Englischlehrerin ist. Sie mag die Energie des Feensteiges. Sie heißt Natalie und ist Sprachwissenschaftlerin. Natalie bietet mir an, das Buch „Feensteig im Hier & Jetzt“ ins Englische zu übersetzen. In diesem Moment weiß ich, dass mein ganzes Leben geführt ist. Ich bin im vollen Vertrauen.
Ich frage den kleinen Jungen nach seinem Namen und ob ich diese Begegnung in meinen blog aufschreiben darf. „Ich heiße Arthur“ und Arthur buchstabiert mir seinen Namen.
So hat uns „Arthur, der kleine blonde Engel“ auf diesem Feensteig zusammengeführt. Seinen Zauberstab hält er noch immer in der Hand, den Zauberstab, mit dem er die magischen Zeichen auf den goldenen Teppich gezeichnet hat, damit ich seine Spur finde.
Wir sind alle fünf gerührt von dieser Begegnung und verabschieden uns, wissend das dies eine Fügung ist. Natalie schreibt mir später ein paar Zeilen per Mail:
„Liebe Katrin, Gerade habe ich deinen Blog bis zurück zu meinem Geburtstag gelesen. Und genau an meinem Geburtstag schreibst du darüber, dass die Engel mitten unter uns sind.“ Natalie
Wir sind von einem universellen göttlichen Prinzip geführt - so fühle ich es - ganz sicher, das ist der rote Faden.
Das Leben, mein Lebensweg, er entfaltet sich von Tag zu Tag mehr und gibt seine Weisheiten preis. So wie ein Buch, Seite für Seite die Geschichte erzählt. Ich möchte meinen Seelenplan, meinen Weg gern genau kennen, doch in diesem Moment verliert mein Leben seine Spannung, seinen Reiz und das Abenteuer fehlt. Es ist, als ob ich die letzte Seite eines Buches lese und dann genau weiß, wie die Geschichte ausgeht.
Jede einzelne Seite in meinem Buch des Lebens ist kostbar. Jedes Ereignis, jedes Gefühl, jede Begegnung findet satt, damit ich vollkommen heilen kann. Mein Ego will heilen.
Dieses mein Leben, es ist ein Abenteuer, voller Licht und voller Schatten. Es führt mich zu mir selbst, lässt mich erkennen wer ich wirklich bin:Ich
bin Liebe – Ich bin ein Wunder. So wie DU auch!
Hilflos -Viele Menschen fühlen sich im Moment hilflos.
Was hilft mir?
Ein Weg für mich ist es, mich im Herzen mit der göttlichen Quelle, der Liebe zu verbinden, zu fühlen, zu vertrauen ….
In dem Moment, in dem ich mich an das Gefühl erinnere als ich mit dieser Quelle im Kontakt war, es wieder fühle und ausdehne, ist immer alles gut.
Die Liebe ist die Quelle. Würde es uns gelingen dauerhaft in dieser Quelle zu baden, das Leben wäre ein wahres Paradies.
Wenn ich mit der Quelle in Verbindung bin, dann ist alles leicht.
Dann
bin ich Eins mit Allem.
Katrin
Das Leben ist ein Wunder. Täglich öffnet sich etwas Neues.
Im Dialog:
„ Wieviele Räume des Seins gibt es? Wollen wir neue Räume des Seins erschließen oder nur in bekannten sein? Wo ist der Schlüssel?“
„Vielleicht findet ja der Schlüssel in das Schloss.“
„Vielleicht gibt es gar kein Schloss und die Tür ist offen.
Oder der Schlüssel findet in das Schloss und öffnet es.
Wer oder was ist der Schlüssel?
Wer oder was das Schloss?
Es gibt soviel mehr zu entdecken, zu erfüllen, zu erleben – da möchte ich gern tiefer forschen. Erfühlen meinte ich, allerdings ist auch erfüllen sinnvoll.“
„Ja, es gibt keinen Schlüssel und kein Schloss, alles ist offen, lädt uns zur Entdeckungsreise ein.“
Ich genieße die neuen Räume, die in meiner Welt entstehen, die Stille, die feine Atmosphäre in meiner Welt.
Einer der schönsten Schlüsselmomente war im Wald, als der kleine Vogel vor mir saß und aus Herzenslust gezwitschert hat. Das war so berührend. Ich wollte dieses Glück einfangen, mit einem Foto ablichten. Es ging nicht. Der Vogel flog davon. Wäre ich still geblieben, ganz im Gewahrsein und im Moment, dann wäre dieser Augenblick in einem größeren Zeitfenster manifestiert gewesen.
Katrin
Enge und Weite
Auf meinem Weg zum Feensteig fällt mir die Eberesche in den Blick. Sie trägt grüne Blätter, einige ganz eng und andere weit aufgefächert.
So fühle ich mich manchmal selbst und sehe es auch bei anderen Menschen. Mal ist das Herz zu und eng und dann wieder offen und ganz weit.
Es ist ein und derselbe Baum, an dem mir Enge und Weite begegnen. Das Weite fühlt sich für mich lebendiger und freier an.
Wie oft ist es in unserem Leben eng, wie oft wird es eng an Zeit. Was macht die Enge mit uns? Geben wir uns Raum und Zeit uns zu entfalten, so wie dieses Blatt?
Mögen unsere Herzen wie die sich öffnenden Blätter der Eberesche sein, weit, offen und einladend. Mögen wir unser ganzes Potenzial entfalten.
Katrin
Das Glück ist wie ein Schmetterling. Wir können es nicht jagen. Wenn wir uns ganz im Herzen, in der Ruhe niederlassen, fällt es in unseren Schoß.
Mit diesem Gedanken verweile ich auf dem Feensteig. Dieser Weg fühlt sich für mich an wie Gleis 9 3/4, eine Welt zwischen den Welten.
Ich bin hier mit viel Weite, Licht, Liebe und einem offenen Herzen für die Wahrheit und Liebe.
Ich sitze auf der Bank am verborgenen Schatz . Es vögelt um mich herum in den schönsten Tönen, ganz liebevoll. Ein kleiner Vogel sitzt auf dem Stamm der umgefallenen Eiche im Sonnenlicht. Er reckt seinen Schnabel in die Luft und trällert nur für mich, aus tiefstem Herzen, in den schönsten Tönen. Das ist sehr berührend.
Dieser Ton und die Melodie gehen tief in mein Herz, erfüllen mein Sein und ich spüre die Kostbarkeit des Augenblicks, ein Geschenk des Himmels. Ich fühle mich im Einklang mit der Schöpfung.
Dieses Glück, das mir in meinem Innehalten in meinen Schoß fällt, kann ich nur im Herzen bewahren. Es ist flüchtig. In dem Moment als ich es in meiner Kamera festhalten, fliegt der Vogel davon. Das Erlebte jedoch schwingt intensiv in meinem Herzen nach.
Dieser Augenblick mit dem kleinen Vogel ist pures Glück, kostbar, ein Geschenk.
Ich gehe die Runde über den Feensteig und kehre noch einmal zur Bank zurück.
Ich schreibe an einen Freund.
„Ich muss nichts tun, um glücklich zu sein. Ich brauche nichts anderes als ein offenes, liebendes Herz. Es wirkt wie ein Magnet und zieht alles in mein Leben was in meiner Energie schwingt. So wird mein Herz jetzt das liebende Kraftfeld erzeugen, was heilsam für mich und Andere ist. Eine neue Zeit bricht an, eine neue Welt. Für mich und jeden, der in Liebe schwingt.“
Katrin
Sie läßt mich leben und atmen und lieben.