Entschleunigen - Abschalten
- von Katrin Wenk-Olschowsky
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- 24 Sept., 2018
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Wie Wald Dich abschalten lässt
Herzlich willkommen zum nächsten Gang – Deiner Hain-Ich-Zeit – halte
Inne und schalte ab.
Tausche bewusst die Schnelligkeit des Autos
gegen die Entschleunigung durch achtsames Gehen.
Wie wäre es für Dich, still zu
sein und sich ganz langsam fortzubewegen?
Ein Spaziergang im Wald eignet sich
dafür hervorragend.
Ganz bewusst einen Fuß vor den anderen zu setzen - ohne
bestimmtes Ziel.
Einstimmen möchte ich Dich mit einem Ausspruch von John Kabat-Zinn:
„Bei der Meditation geht es nicht um den
Versuch irgendwo hinzugelangen.
Es geht darum, dass wir uns selbst erlauben
dort zu sein, wo wir sind und
genau so zu sein, wie wir sind und desgleichen
der Welt zu erlauben,
genau so zu sein, wie sie in diesem Augenblick ist.“
Gerade in Zeiten des „Gestresst seins“ kann es hilfreich sein durch
Gehen zur Ruhe zu kommen.
Gehen bringt Dich Schritt für Schritt ins Hier und
Jetzt.
Suche Dir einen ruhigen Ort in der Natur – der Feensteig im Hainich eignet
sich dafür wunderbar.
Du kannst Dir auch in einem Park oder Wald einen
geeigneten Ort der Stille aussuchen,
wo Du mindestens 20 Schritte gehen kannst,
markiere Dir dann Anfang und Ende der Strecke.
Nimm Dir 5 - 10
Minuten Zeit.
Stelle Dich an den
Ausgangspunkt.
Lasse die Arme locker herabhängen oder führe sie vor dem Bauch
zusammen.
Lenke Deine
Aufmerksamkeit zunächst auf die Atmung.
Atme ein paarmal gleichmäßig ein und
wieder aus.
Schließe die Augen
und gehe mit Deiner Aufmerksamkeit langsam durch den Körper von den Füßen nach
oben zum Kopf.
Wenn Du an der Schädeldecke angekommen bist, stelle eine Verbindung von den
Zehen bis zum Scheitel her.
Achte darauf,
keine der Körperempfindungen zu bewerten, die sich dabei zeigen.
Alle
Körperempfindungen und Gefühle dürfen einfach sein.
Nimm einfach nur wahr, was ist.
Wenn Du ganz bei dir angekommen bist, öffne die Augen und beginne damit Schritt für Schritt wie in Zeitlupe zu gehen.
Nimm ganz bewusst
wahr, wie Du den Fuß vom Boden abhebst, ihn einen Schritt vor dich setzt,
zuerst mit den Zehen, dann mit dem Ballen und schließlich mit den Fersen
aufsetzt.
Einatmend mache
einen Schritt mit Deinem linken Fuß. Dabei kannst du sagen:
„Ich bin
angekommen“
Angekommen im Hier
und Jetzt – Die Vergangenheit ist bereits vorbei . Die Zukunft ist noch nicht
da.
Es gibt nur einen Augenblick, in dem du wirklich lebendig bist –
und das
ist der gegenwärtige Moment.
Wenn du spürst, dass der ganze Fuß auf dem Boden steht, hebe den anderen Fuß und gehe dann einen Schritt weiter.
Ausatmend mache
einen Schritt mit dem rechten Fuß und sage.
„Ich bin zu Hause“.
Mein wahres
Zuhause ist nicht die Vergangenheit, nicht die Zukunft.
Mein wahres Zuhause ist
das Leben selbst – es befindet sich im Hier und Jetzt.
Ich bin in meinem wahren
Zuhause angekommen und fühle mich dort wohl und entspannt.
Wenn du bemerkst,
dass dein Geist abschweift, dann hole ihn sanft wieder zurück,
ohne zu bewerten
und geh achtsam weiter.
Lass Deinen Atem frei fließen.
Bleibe mit Deiner
Aufmerksamkeit bei Deinem Atem und gleichzeitig bei Deinen Schritten.
Wie fühlt sich der
Untergrund an?
Ist er weich oder hart?
Spürst Du Laub, Wurzeln, oder Steine
unter Deinen Füßen?
Ist der Boden trocken oder nass?
Wie sicher sind Deine
Schritte?
Nimm wahr wie Dich der Boden trägt.
Spürst Du Stabilität und
Sicherheit?
Verbinde Deinen
Atem und Deine Schritte harmonisch miteinander – lass es fließen.
Genieße das
Gefühl langsam und frei mit der Natur verbunden zu sein.
Bleibe zum Abschluss kurz stehen und spüre nach.
Du kannst diese
Übung noch verstärken, indem Du barfuß gehst.
Du nimmst intensiver Deine
Verbindung zu Mutter Erde wahr - fühlst Dich geerdet.
Beim Barfußgehen werden
zahlreiche Akupressurpunkte angeregt und die Durchblutung wird gesteigert.
Erkunde
mit Deinen Füßen den Untergrund – fühle und spüre, wie Du Dich immer mehr
erdest.
Innehalten – langsam gehen – Wie war das für Dich?
Ist es Dir gelungen achtsam im Hier und Jetzt zu sein?
Wie hat sich
Langsamkeit – Entschleunigung für Dich angefühlt?
Bist Du angekommen im Jetzt – hast abgeschaltet?
Nimm Dir Zeit für Dich –
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Ich freue mich auf Dich.
Deine Katrin
Gehmeditation nach Thich Nath Hanh
Hilflos -Viele Menschen fühlen sich im Moment hilflos.
Was hilft mir?
Ein Weg für mich ist es, mich im Herzen mit der göttlichen Quelle, der Liebe zu verbinden, zu fühlen, zu vertrauen ….
In dem Moment, in dem ich mich an das Gefühl erinnere als ich mit dieser Quelle im Kontakt war, es wieder fühle und ausdehne, ist immer alles gut.
Die Liebe ist die Quelle. Würde es uns gelingen dauerhaft in dieser Quelle zu baden, das Leben wäre ein wahres Paradies.
Wenn ich mit der Quelle in Verbindung bin, dann ist alles leicht.
Dann
bin ich Eins mit Allem.
Katrin
Das Leben ist ein Wunder. Täglich öffnet sich etwas Neues.
Im Dialog:
„ Wieviele Räume des Seins gibt es? Wollen wir neue Räume des Seins erschließen oder nur in bekannten sein? Wo ist der Schlüssel?“
„Vielleicht findet ja der Schlüssel in das Schloss.“
„Vielleicht gibt es gar kein Schloss und die Tür ist offen.
Oder der Schlüssel findet in das Schloss und öffnet es.
Wer oder was ist der Schlüssel?
Wer oder was das Schloss?
Es gibt soviel mehr zu entdecken, zu erfüllen, zu erleben – da möchte ich gern tiefer forschen. Erfühlen meinte ich, allerdings ist auch erfüllen sinnvoll.“
„Ja, es gibt keinen Schlüssel und kein Schloss, alles ist offen, lädt uns zur Entdeckungsreise ein.“
Ich genieße die neuen Räume, die in meiner Welt entstehen, die Stille, die feine Atmosphäre in meiner Welt.
Einer der schönsten Schlüsselmomente war im Wald, als der kleine Vogel vor mir saß und aus Herzenslust gezwitschert hat. Das war so berührend. Ich wollte dieses Glück einfangen, mit einem Foto ablichten. Es ging nicht. Der Vogel flog davon. Wäre ich still geblieben, ganz im Gewahrsein und im Moment, dann wäre dieser Augenblick in einem größeren Zeitfenster manifestiert gewesen.
Katrin
Enge und Weite
Auf meinem Weg zum Feensteig fällt mir die Eberesche in den Blick. Sie trägt grüne Blätter, einige ganz eng und andere weit aufgefächert.
So fühle ich mich manchmal selbst und sehe es auch bei anderen Menschen. Mal ist das Herz zu und eng und dann wieder offen und ganz weit.
Es ist ein und derselbe Baum, an dem mir Enge und Weite begegnen. Das Weite fühlt sich für mich lebendiger und freier an.
Wie oft ist es in unserem Leben eng, wie oft wird es eng an Zeit. Was macht die Enge mit uns? Geben wir uns Raum und Zeit uns zu entfalten, so wie dieses Blatt?
Mögen unsere Herzen wie die sich öffnenden Blätter der Eberesche sein, weit, offen und einladend. Mögen wir unser ganzes Potenzial entfalten.
Katrin
Das Glück ist wie ein Schmetterling. Wir können es nicht jagen. Wenn wir uns ganz im Herzen, in der Ruhe niederlassen, fällt es in unseren Schoß.
Mit diesem Gedanken verweile ich auf dem Feensteig. Dieser Weg fühlt sich für mich an wie Gleis 9 3/4, eine Welt zwischen den Welten.
Ich bin hier mit viel Weite, Licht, Liebe und einem offenen Herzen für die Wahrheit und Liebe.
Ich sitze auf der Bank am verborgenen Schatz . Es vögelt um mich herum in den schönsten Tönen, ganz liebevoll. Ein kleiner Vogel sitzt auf dem Stamm der umgefallenen Eiche im Sonnenlicht. Er reckt seinen Schnabel in die Luft und trällert nur für mich, aus tiefstem Herzen, in den schönsten Tönen. Das ist sehr berührend.
Dieser Ton und die Melodie gehen tief in mein Herz, erfüllen mein Sein und ich spüre die Kostbarkeit des Augenblicks, ein Geschenk des Himmels. Ich fühle mich im Einklang mit der Schöpfung.
Dieses Glück, das mir in meinem Innehalten in meinen Schoß fällt, kann ich nur im Herzen bewahren. Es ist flüchtig. In dem Moment als ich es in meiner Kamera festhalten, fliegt der Vogel davon. Das Erlebte jedoch schwingt intensiv in meinem Herzen nach.
Dieser Augenblick mit dem kleinen Vogel ist pures Glück, kostbar, ein Geschenk.
Ich gehe die Runde über den Feensteig und kehre noch einmal zur Bank zurück.
Ich schreibe an einen Freund.
„Ich muss nichts tun, um glücklich zu sein. Ich brauche nichts anderes als ein offenes, liebendes Herz. Es wirkt wie ein Magnet und zieht alles in mein Leben was in meiner Energie schwingt. So wird mein Herz jetzt das liebende Kraftfeld erzeugen, was heilsam für mich und Andere ist. Eine neue Zeit bricht an, eine neue Welt. Für mich und jeden, der in Liebe schwingt.“
Katrin
Sie läßt mich leben und atmen und lieben.