05. 07. 2019 Schloss und Schwanberg
- von Katrin Wenk-Olschowsky
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- 08 Juli, 2019
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Wandeln wie im Märchen
Den Feensteig kann ich heute nur in meinen Gedanken bereisen. Dafür tauche ich ein in diesen Ort. Hier im Schloss Schwanberg wird die Geschichte spürbar. Es ist ein Ort an dem Fragen nach einem tieferen Sinn im Leben Raum bekommen, ein Ort der Stille und der Besinnung, ein Ort des Rückzuges. Im Seminar selbst tauchen Projekt- und Lebensthemen auf.
Mir gehen Fragen durch den Kopf:
Was will ich klären?
Welches Anliegen habe ich?
Wo suche ich nach Antworten?
Das Erleben - das Fühlen ist wichtig, um in eine Klärung zu kommen. Raus aus dem Kopf - hinein ins Herz und Gefühl. Dort liegen sie verborgen - unsere Antworten. Tief im Inneren unseres Seins. In unserem Herzen können wir diesen Schatz wieder finden. Die Kraft der inneren Stille lehrt uns, unserer inneren Stimme wieder Gehör zu verschaffen, ihr zu lauschen. Dann können wir auch unserem Bauchgefühl mehr Raum geben und unsere Intuition wachküssen. Durch unser BeSINNen erleben wir was wirklich zählt im Leben. Wir gehen über die Dimension des Denkens hinaus – spüren vielleicht wieder fe(e)derleicht zu SEIN.
Den Abend nutze ich um mit einem Freund zu joggen. Die letzte Zeit bin ich langsam und achtsam unterwegs gewesen. Ich ziehe mir meine Barfußschuhe an, um den Kontakt zur Erde zu spüren. Wir laufen gemeinsam los. Laufen in der strahlenden Abendsonne, durch die Wälder auf dem Schwanberg. Uns begegnen zwei wilde Hasen, Vögel, Schmetterlinge und eine wundervolle Landschaft. Ein Ausblick auf das Frankenland lässt uns kurz verweilen. Wir treten den Rückweg unterhalb des Schlosses an. Andreas bleibt stehen und sagt: „Schau." Auf dem Weg sitzt ein Frosch. Er ist sehr zutraulich. Mir kommt sofort das Märchen vom Froschkönig in den Sinn. Ob ich ihn küssen kann - den Frosch? Doch dazu müsste ich mich ganz flach auf den Boden legen. Ich strecke meinen rechten Zeigefinger aus. In Gedanken nehme ich mit dem Frosch Kontakt auf. Ganz langsam nähert sich mein Finger. Berührt ihn - er bleibt sitzen - ich streiche sanft über seine Haut - beobachte ihn.
Der Frosch vertraut mir - lässt die Nähe zu. Seine Augen werden schmal. Mein Finger streicht im Nacken des Frosches entlang. Plötzlich bläht er sich auf - vergrößert sein Volumen und genießt – genießt meine Berührung. Ganz zärtlich streiche ich ihm über den Rücken. Als ich meinen Finger entfernen will, streckt er sich hoch. Diesen Kontakt zu mir - er will ihn behalten. Ich verweile und der Frosch genießt meine Berührung weiter. Er stellt sich sogar auf seine kleinen Zehenspitzen um weiter in Kontakt zu sein und die Berührung zu fühlen. Es war als ob ich eine Katze kraule, so hat der Frosch meine Nähe lieb gewonnen. Wir hätten stundenlang verharren können, so waren wir eins. Einen Fotoapparat hatte ich nicht dabei. Dieses Erleben war wunderschön. Es ist als Bild in meinem Selbst abgespeichert. Der Frosch sah genauso aus wie auf dem Foto, welches ich hier abbilde und vor ein paar Tagen fotografiert habe.
Krafttier
Frosch:
„Der
Frosch
ist ein großer Heiler und Lehrer! Der Frosch führt dich in deine Gefühle und
Empfindungen. Er öffnet dein Herz und hilft dir, alles zu heilen, was noch
Schmerz trägt. Als Verbindung zwischen Erde und Wasser zeigt er dir, wie du in
deine tiefsten Emotionen eintauchen kannst und dabei dennoch nicht den Boden
unter den Füßen verlierst. Er hilft dir, aus sämtlichen emotionalen Tiefen
wieder an die Oberfläche zu kommen.
Er lehrt dich, dass es zur
körperlichen Heilung meist zunächst der emotionalen Heilung bedarf. Der Frosch
ist ein weiser Gefühls-Lehrer. Fühle deine Gefühle! Dies ist eines der
wichtigsten - wenn nicht sogar DAS Wichtigste - Heilungsprinzip überhaupt. Der Frosch
zeigt dir, dass es deine verdrängten, nicht gefühlten Gefühle der Vergangenheit
sind, die dich in der Gegenwart blockieren und lähmen. Er hilft dir, dich
deinen Gefühlen zu stellen und weiht dich damit in eines der größten Geheimnisse
ein: Gefühle sind endlich! Er fordert dich auf mutig zu sein und Sprünge nach
vorne zu wagen. Der Frosch steht für den nächsten Schritt, den großen Sprung,
der von dir an bestimmten Punkten deines Lebensweges erwartet wird. Der Frosch
begleitet dich und springt mit dir. Der Frosch bringt dir die Kraft der
Transformation und Wandlung. Nichts bleibt wie es ist, alles befindet sich
ständig im Wandel. Er lehrt dich, diese Kraft auf dein Leben anzuwenden. Der
Frosch lehrt dich, dass zur Annahme einer Veränderung immer auch das Loslassen
gehört. Was sich wandeln und transformieren will, muss losgelassen werden,
damit das Neue das entsteht, voller Energie in dein Leben treten kann. Der
Frosch bringt dir die Heilkraft durch Klang und Ton.“
(Quelle:
www.die-waldfrau.de/dein-krafttier/symbolik/frosch).
Quakende Frösche haben mich die
letzten Tage sehr intensiv zu Hause begleitet.
Zurück am Schloss fällt goldenes
Sonnenlicht durch den Torbogen - wie ein Segen von Frau Holle selbst. Ich
habe ein Bild des Torbogen-Lichtes meinem Freund Matthias geschickt. Seine
Worte waren:
„Der Torbogen sieht aus wie im Märchen und führt mitten ins Paradies, mitten in
die Fülle des Lebens."
Zurück am Schloss fällt goldenes Sonnenlicht durch den Torbogen - wie ein Segen von Frau Holle selbst. Ich habe das
Bild des Torbogen-Lichtes meinem Freund Matthias geschickt. Seine Worte waren:
"Der Torbogen sieht aus wie im Märchen und führt mitten ins Paradies, mitten in die Fülle des Lebens."
Der Ort hier öffnet unsere Pforten. Es ist märchenhaft. Das Schloss, der Torbogen, der Teich ... Die Wandlung.
Hilflos -Viele Menschen fühlen sich im Moment hilflos.
Was hilft mir?
Ein Weg für mich ist es, mich im Herzen mit der göttlichen Quelle, der Liebe zu verbinden, zu fühlen, zu vertrauen ….
In dem Moment, in dem ich mich an das Gefühl erinnere als ich mit dieser Quelle im Kontakt war, es wieder fühle und ausdehne, ist immer alles gut.
Die Liebe ist die Quelle. Würde es uns gelingen dauerhaft in dieser Quelle zu baden, das Leben wäre ein wahres Paradies.
Wenn ich mit der Quelle in Verbindung bin, dann ist alles leicht.
Dann
bin ich Eins mit Allem.
Katrin
Das Leben ist ein Wunder. Täglich öffnet sich etwas Neues.
Im Dialog:
„ Wieviele Räume des Seins gibt es? Wollen wir neue Räume des Seins erschließen oder nur in bekannten sein? Wo ist der Schlüssel?“
„Vielleicht findet ja der Schlüssel in das Schloss.“
„Vielleicht gibt es gar kein Schloss und die Tür ist offen.
Oder der Schlüssel findet in das Schloss und öffnet es.
Wer oder was ist der Schlüssel?
Wer oder was das Schloss?
Es gibt soviel mehr zu entdecken, zu erfüllen, zu erleben – da möchte ich gern tiefer forschen. Erfühlen meinte ich, allerdings ist auch erfüllen sinnvoll.“
„Ja, es gibt keinen Schlüssel und kein Schloss, alles ist offen, lädt uns zur Entdeckungsreise ein.“
Ich genieße die neuen Räume, die in meiner Welt entstehen, die Stille, die feine Atmosphäre in meiner Welt.
Einer der schönsten Schlüsselmomente war im Wald, als der kleine Vogel vor mir saß und aus Herzenslust gezwitschert hat. Das war so berührend. Ich wollte dieses Glück einfangen, mit einem Foto ablichten. Es ging nicht. Der Vogel flog davon. Wäre ich still geblieben, ganz im Gewahrsein und im Moment, dann wäre dieser Augenblick in einem größeren Zeitfenster manifestiert gewesen.
Katrin
Enge und Weite
Auf meinem Weg zum Feensteig fällt mir die Eberesche in den Blick. Sie trägt grüne Blätter, einige ganz eng und andere weit aufgefächert.
So fühle ich mich manchmal selbst und sehe es auch bei anderen Menschen. Mal ist das Herz zu und eng und dann wieder offen und ganz weit.
Es ist ein und derselbe Baum, an dem mir Enge und Weite begegnen. Das Weite fühlt sich für mich lebendiger und freier an.
Wie oft ist es in unserem Leben eng, wie oft wird es eng an Zeit. Was macht die Enge mit uns? Geben wir uns Raum und Zeit uns zu entfalten, so wie dieses Blatt?
Mögen unsere Herzen wie die sich öffnenden Blätter der Eberesche sein, weit, offen und einladend. Mögen wir unser ganzes Potenzial entfalten.
Katrin
Das Glück ist wie ein Schmetterling. Wir können es nicht jagen. Wenn wir uns ganz im Herzen, in der Ruhe niederlassen, fällt es in unseren Schoß.
Mit diesem Gedanken verweile ich auf dem Feensteig. Dieser Weg fühlt sich für mich an wie Gleis 9 3/4, eine Welt zwischen den Welten.
Ich bin hier mit viel Weite, Licht, Liebe und einem offenen Herzen für die Wahrheit und Liebe.
Ich sitze auf der Bank am verborgenen Schatz . Es vögelt um mich herum in den schönsten Tönen, ganz liebevoll. Ein kleiner Vogel sitzt auf dem Stamm der umgefallenen Eiche im Sonnenlicht. Er reckt seinen Schnabel in die Luft und trällert nur für mich, aus tiefstem Herzen, in den schönsten Tönen. Das ist sehr berührend.
Dieser Ton und die Melodie gehen tief in mein Herz, erfüllen mein Sein und ich spüre die Kostbarkeit des Augenblicks, ein Geschenk des Himmels. Ich fühle mich im Einklang mit der Schöpfung.
Dieses Glück, das mir in meinem Innehalten in meinen Schoß fällt, kann ich nur im Herzen bewahren. Es ist flüchtig. In dem Moment als ich es in meiner Kamera festhalten, fliegt der Vogel davon. Das Erlebte jedoch schwingt intensiv in meinem Herzen nach.
Dieser Augenblick mit dem kleinen Vogel ist pures Glück, kostbar, ein Geschenk.
Ich gehe die Runde über den Feensteig und kehre noch einmal zur Bank zurück.
Ich schreibe an einen Freund.
„Ich muss nichts tun, um glücklich zu sein. Ich brauche nichts anderes als ein offenes, liebendes Herz. Es wirkt wie ein Magnet und zieht alles in mein Leben was in meiner Energie schwingt. So wird mein Herz jetzt das liebende Kraftfeld erzeugen, was heilsam für mich und Andere ist. Eine neue Zeit bricht an, eine neue Welt. Für mich und jeden, der in Liebe schwingt.“
Katrin
Sie läßt mich leben und atmen und lieben.