06. 02. 2020 Lauschen
- von Katrin Wenk-Olschowsky
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- 06 Feb., 2020
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Die Macht der Liebe
Thüringen - das grüne Herz Deutschlands, das Land der Dichter und Denker, das Land der Reformation.
Hier ist gerade Chaos in den politischen Wirren des Machtstrebens. Ich laufe auf den Feensteig und habe plötzlich ein Bild im Kopf. Ich sehe die Karte von Deutschland vor mir und dort wo das grüne Herz schlägt, ist ein dunkler Schatten. Es scheint fast als ob hier ein Loch ist. Dann kommt mir der Gedanke, dass durch die entstehende Leere ein Vakuum erzeugt wird.
Womit werden wir Thüringer dieses Vakuum jetzt füllen?
Mit Licht und Liebe und einem neuen Miteinander, indem die Menschlichkeit und das Verbindende im Blick steht oder fühlen wir uns weiter getrennt und geben der Liebe zur Macht den Nährboden?
Wem dient es, was hier gerade ist? Was ist wahr?
Mit diesen Gedanken laufe ich weiter. Plötzlich höre ich laute Kinderstimmen, die aus dem Wald kommen.
Das Lied von Herbert Grönemeyer "Kinder an die Macht" erklingt in meinem inneren Ohr.
Kinder an die Macht. Kinder sind kreativ und finden gemeinsame Lösungen, sie berechnen nicht, was sie tun.
Ich laufe weiter an der Station Loslassen vorbei und begegne den Kindern auf der Brücke zum Wald.
"Laufen Sie zur weißen Schlange?!" ruft ein Junge mir zu. "Wer bist du?", fragt ein anderer.
Die Begleiterin sagt: "Das ist die gute Fee, die den Weg hier behütet, und zu mir gewandt: "Wir kommen alle zwei Monate zum Feensteig mit den Kindern." Ich sage zu ihr: "Solange fröhliche Kinder in der Welt sind und in den Wald gehen, da ist Hoffnung für unsere Zukunft und unser Land."
Jetzt laufe ich weiter und bin gespannt, was mir an der Station Lauschen mit dem Märchen "Die weiße Schlange" begegnet.
Ich öffne den silbernen Deckel an der Station. Darunter befindet sich die weiße Schlange, sonst nichts weiter.
Zur Station selbst führen Hinweiszeichen, in den Weg geritzte Pfeile,
Muster. Was soll mir das sagen?
Ich kann nichts direkt sehen. Ich kann jedoch in mein Herz lauschen. In meinem
Herzen bewege ich das, was ich von anderen höre hin und her und spüre, was wahr
ist.
Vielleicht ist es auch für dich ein interessanter Gedanke auf die vielen Worte zu lauschen und deren Wahrheit mit dem Wissen und der Wahrheit deines feinen Herzens abzugleichen.
Auf dem Rückweg kommt ein neuer Impuls. Ich vergleiche einen Körper mit dem, was gerade in der Politik passiert. Wenn zu stark nach links und rechts gezogen wird, dann zerrt es in besonders der Mitte, dann geht das Herz irgendwann kaputt. Wenn das liebende Herz zerstört ist, dann ist der Körper physisch nicht mehr in dieser Welt. Vielleicht wird es repariert und in den Körper ein künstliches Herz eingesetzt, ein Kunstherz, was diesen Körper dann taktet.
Doch wie soll ein künstliches Herz liebend sein?
Ich wünsche mir, dass wir Menschen aufwachen aus dieser Trance, dass wir erkennen, wer wir wirklich sind.
Ich wünsche mir für Thüringen, für unser grünes Herz, dass die Macht der Liebe und ein friedliches Miteinander die Politik bestimmt.
"Lasst uns in Liebe leben, frei und mutig sein." Das war der
Leitspruch in meiner Ausbildung.
Dieser trägt mich weiter durch Raum und Zeit.
Und so bete ich Hier & Jetzt auf dem Feensteig, indem ich meine linke und meine rechte Hand in der Mitte vor meinem Herzen falte und mich vor dem Leben verneige, das Friedensgebet, das von Franziska in die Welt gebracht wurde:
"Ich bin Frieden, umgeben von Frieden, sicher in Frieden.
Frieden schützt mich, Frieden unterstützt mich,
Frieden ist in mir, der Frieden ist mein - alles ist gut.
Friede sei Allem was lebt,
Friede unter allem, was lebt,
Friede durch alles, was lebt.
Ich bin durchdrungen von Frieden, zu Hause, bei der Arbeit, im Haus und auf der Straße
erfüllt von friedvollen Gedanken, friedvollen Worten, friedvollen Taten.
AMEN"
Mögen Licht, Liebe, Freiheit und Wahrheit den Frieden in diese Welt tragen.
Möge die Macht der Liebe mit uns Menschen in Thüringen und der ganzen Welt sein.
Katrin
Hilflos -Viele Menschen fühlen sich im Moment hilflos.
Was hilft mir?
Ein Weg für mich ist es, mich im Herzen mit der göttlichen Quelle, der Liebe zu verbinden, zu fühlen, zu vertrauen ….
In dem Moment, in dem ich mich an das Gefühl erinnere als ich mit dieser Quelle im Kontakt war, es wieder fühle und ausdehne, ist immer alles gut.
Die Liebe ist die Quelle. Würde es uns gelingen dauerhaft in dieser Quelle zu baden, das Leben wäre ein wahres Paradies.
Wenn ich mit der Quelle in Verbindung bin, dann ist alles leicht.
Dann
bin ich Eins mit Allem.
Katrin
Das Leben ist ein Wunder. Täglich öffnet sich etwas Neues.
Im Dialog:
„ Wieviele Räume des Seins gibt es? Wollen wir neue Räume des Seins erschließen oder nur in bekannten sein? Wo ist der Schlüssel?“
„Vielleicht findet ja der Schlüssel in das Schloss.“
„Vielleicht gibt es gar kein Schloss und die Tür ist offen.
Oder der Schlüssel findet in das Schloss und öffnet es.
Wer oder was ist der Schlüssel?
Wer oder was das Schloss?
Es gibt soviel mehr zu entdecken, zu erfüllen, zu erleben – da möchte ich gern tiefer forschen. Erfühlen meinte ich, allerdings ist auch erfüllen sinnvoll.“
„Ja, es gibt keinen Schlüssel und kein Schloss, alles ist offen, lädt uns zur Entdeckungsreise ein.“
Ich genieße die neuen Räume, die in meiner Welt entstehen, die Stille, die feine Atmosphäre in meiner Welt.
Einer der schönsten Schlüsselmomente war im Wald, als der kleine Vogel vor mir saß und aus Herzenslust gezwitschert hat. Das war so berührend. Ich wollte dieses Glück einfangen, mit einem Foto ablichten. Es ging nicht. Der Vogel flog davon. Wäre ich still geblieben, ganz im Gewahrsein und im Moment, dann wäre dieser Augenblick in einem größeren Zeitfenster manifestiert gewesen.
Katrin
Enge und Weite
Auf meinem Weg zum Feensteig fällt mir die Eberesche in den Blick. Sie trägt grüne Blätter, einige ganz eng und andere weit aufgefächert.
So fühle ich mich manchmal selbst und sehe es auch bei anderen Menschen. Mal ist das Herz zu und eng und dann wieder offen und ganz weit.
Es ist ein und derselbe Baum, an dem mir Enge und Weite begegnen. Das Weite fühlt sich für mich lebendiger und freier an.
Wie oft ist es in unserem Leben eng, wie oft wird es eng an Zeit. Was macht die Enge mit uns? Geben wir uns Raum und Zeit uns zu entfalten, so wie dieses Blatt?
Mögen unsere Herzen wie die sich öffnenden Blätter der Eberesche sein, weit, offen und einladend. Mögen wir unser ganzes Potenzial entfalten.
Katrin
Das Glück ist wie ein Schmetterling. Wir können es nicht jagen. Wenn wir uns ganz im Herzen, in der Ruhe niederlassen, fällt es in unseren Schoß.
Mit diesem Gedanken verweile ich auf dem Feensteig. Dieser Weg fühlt sich für mich an wie Gleis 9 3/4, eine Welt zwischen den Welten.
Ich bin hier mit viel Weite, Licht, Liebe und einem offenen Herzen für die Wahrheit und Liebe.
Ich sitze auf der Bank am verborgenen Schatz . Es vögelt um mich herum in den schönsten Tönen, ganz liebevoll. Ein kleiner Vogel sitzt auf dem Stamm der umgefallenen Eiche im Sonnenlicht. Er reckt seinen Schnabel in die Luft und trällert nur für mich, aus tiefstem Herzen, in den schönsten Tönen. Das ist sehr berührend.
Dieser Ton und die Melodie gehen tief in mein Herz, erfüllen mein Sein und ich spüre die Kostbarkeit des Augenblicks, ein Geschenk des Himmels. Ich fühle mich im Einklang mit der Schöpfung.
Dieses Glück, das mir in meinem Innehalten in meinen Schoß fällt, kann ich nur im Herzen bewahren. Es ist flüchtig. In dem Moment als ich es in meiner Kamera festhalten, fliegt der Vogel davon. Das Erlebte jedoch schwingt intensiv in meinem Herzen nach.
Dieser Augenblick mit dem kleinen Vogel ist pures Glück, kostbar, ein Geschenk.
Ich gehe die Runde über den Feensteig und kehre noch einmal zur Bank zurück.
Ich schreibe an einen Freund.
„Ich muss nichts tun, um glücklich zu sein. Ich brauche nichts anderes als ein offenes, liebendes Herz. Es wirkt wie ein Magnet und zieht alles in mein Leben was in meiner Energie schwingt. So wird mein Herz jetzt das liebende Kraftfeld erzeugen, was heilsam für mich und Andere ist. Eine neue Zeit bricht an, eine neue Welt. Für mich und jeden, der in Liebe schwingt.“
Katrin
Sie läßt mich leben und atmen und lieben.