06. 07. 2019 Erkenntnis
Was ist göttlich?
Heute bin ich noch auf dem Schwanberg. Das Seminar geht bis zum Nachmittag. Ich selbst schaue mir ein Thema im Seminar an, was Klärung und eine Draufsicht benötigt. Die Frage, auf die ich eine Antwort suche ist: „Wo ist mein Platz? Ich brauche Klarheit in Bezug zu einem Herzensprojekt."
Das Anliegen habe ich mit den Teilnehmern reflektiert und ein paar Bilder und Sätze bekommen, die noch nachwirken.
Ich telefoniere mit Wolfram, meinem Mann. Höre seine Wort und Gedanken. Dann schreibe ich meine Gedanken auf.
„Ich sitze auf der Bank mit Blick in die Weite des Frankenlandes. Ich kann fast die Schweiz sehen. Das Seminar wirkt noch nach. Alle sind jetzt abgereist. Ich bin mit mir allein und spüre dem Erlebten nach. Ich habe heute für mich etwas aufgestellt um klarer zu werden. Ich bin sehr froh, dass ich erst morgen abreise. Es war sehr intensiv - eine tolle Erfahrung. Ich habe etwas sehr Wichtiges erkannt."
Etwas später telefoniere ich kurz mit einer Freundin. Meine Erkenntnis bekommt noch eine andere Farbe, die es stimmiger macht.
"Gott ist die Liebe und das Licht und die Leichtigkeit - und alles was sich nicht danach anfühlt - ist nicht göttlich. So einfach ist es. Wenn ich diese Energie lebe, dann kommen die Schmetterlinge und paaren sich - dann lassen sich Frösche streicheln - und ich berühre Menschen im Herzen, dass sie sich öffnen und heil werden. Mein Weg ist der Weg der Liebe - Frei." Etwas später ergänze ich: " Ich glaube, fühle und sehe es so: Alles was dem Leben dient, ist Göttlich - Licht und Liebe. Alles was dem Leben nicht dient, kommt vom Unlicht - von der Dunkelheit. Ich diene dem Leben - der Liebe und dem Licht - das ist für mich Gottesdienst. Durch die Begegnung mit allem, was wunderschön in dieser Schöpfung ist - spüre ich die Liebe. Dieser kleine Frosch - er hat mir etwas geschenkt - was nicht durch Worte beschreibbar ist. Ich bin auf dem Weg zurück in meine Göttlichkeit. Da ist ein unendliches Potenzial - und dieses entfalte ich jetzt immer weiter. Ich nehme mich und meine wahre Größe an. Ich nehme mein Licht jetzt an und ich bin die Liebe, die alles wandelt. Ich diene und bin Liebe, Licht, Wahrheit, Frieden.
Für mich ist dieser Weg - dieses Wahrnehmen auf dem Feensteig - so wertvoll - weil ich es selbst sehe, höre, fühle, rieche und schmecke und die Begegnungen dann aufschreibe. Daraus erschließt sich mir ein Zusammenhang, den ich nicht in Büchern finde. Ich finde ihn in mir. Ich glaube, dass es wichtig ist und es macht alles authentisch. Damit wird Waldbaden in Weberstedt auf dem Feensteig kraftvoller und stimmig. Ich bin so intensiv auf einem drei Kilometer langen wie kaum jemand anderes, und das jeden Tag aus Neue, über 3000 Mal. Indem ich den Weg gehe, komme ich von der Oberfläche in die Tiefe und schöpfe aus diesem Eintauchen."
Am Abend bin ich zu einem Posaunenkonzert in der Kirche. Im weißen Kleid sitze ich auf der Bank. Hinter mir nimmt ein netter Herr Platz. Mit ihm komme ich in ein kurzes inspirierendes Gespräch. Er fragt, ob ich wohl die "Neue Schwester" wäre. Wir lachen darüber und lauschen den Tönen der Barockposaunen.
Am späten Abend schreibe ich noch mit Andreas. Er schreibt mir: „Im Raum-Zeit-Kontinuum passiert schon etwas. In Würzburg ist der komplette Zug wegen eines Defektes wieder zurück in den Bahnhof, jetzt geht es mit zwei Stunden Verspätung weiter.“
Durch diese Zugverspätung kommen wir ins Schreiben und reflektieren über das Erlebte. Er wollte ebenfalls etwas für sich klären und ich glaube, dass durch diese Zugverspätung und unseren Austausch er den Blick geweitet hat. Dadurch kam er vom Verstand wieder ins Herz.
Wenn wir das, was wir wirklich wollen, mit Liebe betrachten, dann wandelt sich alles und heilt.
Wir selbst können den Anderen nicht ändern. Wir können nur unsere Sicht auf den anderen Menschen ändern. Wir können uns ins das Gewahrsein rufen, was wir lieben, wen wir lieben. Wenn wir verbunden sind, uns beSINNen, mit unserem heiligen Herzen, der Quelle allen Seins – Liebe sind – dann heilt alles. Dann heilen wir.
Schreib doch wieder mal einen Brief an die Menschen, die dir am Herzen
liegen. Schreib ihn mit der Hand. Diese Liebe, die du durch deine Hand in die
Schrift fließen lässt – sie ist spürbar. Erinnern wir uns wieder daran, was uns
im Herzen berührt.
Katrin