08. 09. 2019 Vertrauen
- von Katrin Wenk-Olschowsky
- •
- 11 Sept., 2019
- •
In Gott und in die eigene Kraft

Auch heute bin ich nur imaginär auf dem Feensteig. „Vertrauen“, als zwölfte Station, begleitet mich durch meinen Tag.
Am 08.09. ist in Deutschland der Tag des offenen Denkmals. In Weberstedt steht die Tür zum Schloss Goldacker, einem historischen Herrenhaus, offen. Julia, die mit ihrem Mann, das Gesundheitszentrum „Meilenstein“ in diesem Herrenhaus betreibt, hat Fotos vom Feensteig zur Ausgestaltung der Flure und Zimmer ausgewählt. Ab Sonntag sind meine Fotos mit Texten als Dauerausstellung im ganzen Schloss sichtbar. Das freut mich sehr.
Julia hatte das Frühlingstagebuch „Feensteig im Hier & Jetzt“ mit dem Gedanken Vertrauen gewählt. Diese weise Energie wird durch sie in die Welt gegeben.
Julias Inspiration zu Vertrauen:
„Alles
ist gut, so wie es ist.
Alles Erlebte, Getane und Gefühlte war wichtig, damit wir so sind, wie wir jetzt sind.
Alles
hat seine Richtigkeit und seine Berechtigung – und ist vielleicht sogar
vorbestimmt.
Wir brauchen wieder mehr:
Vertrauen in die Veränderungen, die uns begegnen.
Vertrauen in die Entscheidungen, die wir aus dem Bauch heraus treffen möchten.
Vertrauen in unser inneres Kind und die kindliche Stimme in uns.
Wir
brauchen wieder mehr URVERTRAUEN
in unsere Möglichkeiten, Kraft und Stärke –
JA, einfach in uns SELBST.“
Am Sonntag wurde auch mein Vertrauen auf die Probe gestellt. Wegen des Tropensturms „Dorian“ lagen wir geschützt im Hafen von St. John´s. Orkanartige Windböen durchbrausten Neufundland. Wolfram und ich haben die Zeit genutzt. Unser Weg führte uns zuerst in die Kathedralbasilika "Johannes der Täufer", die als Mutterkirche und Symbol der Katholiken in Neufundland gilt. Im Inneren entdeckte ich einen kleinen Schatz. Ein Buntglasfenster trug den Namen St. Katharina und hatte eine weiße Taube integriert. Danach ging es zum Östlichsten Punkt Nordamerikas, dem Cape Spear. Hier stehen zwei Leuchttürme. Sie weisen den sicheren Weg durch die stürmische See, geben Orientierung. Am Nachmittag wanderten wir noch einmal über den Klippenweg zum Signal Hill. Der Sturm fegte mit seinen Böen, teils orkanartig und heftig über die Landzunge. Voll Vertrauen in unseren Weg hielten und stützten wir uns gegenseitig. Es war eine kostbare Erfahrung. Ich war im Vertrauen in meine eigene Kraft, im Vertrauen in meinen Partner und im Vertrauen in die göttliche Dimension. Mutig schritten wir im Sturm voran, blieben sicher auf unserem Weg. Es war gleichzeitig eine Metapher für unseren eigenen Lebensweg, auch diesen mit all seine Stürmen zielgerichtet zu beschreiten. Am Signal Hill saß ein großer schwarzer Neufundländer. Er war viel größer und schwerer als ich. Er saß gern für ein Foto mit mir Modell. Ich schrieb diese wunderbaren Erlebnisse an Britt. Es war sehr passend zum Tag „Vertrauen“. „Liebe Britt, bis der Sturm vorbei ist ankern wir hier in St. John´s.“ Ihre Antwort: „Das klingt schön - den Sturm vorbeilassen. Gelassen bleiben und in Zuversicht, dass sich jeder Sturm auch wieder legt und keine Energie nimmt – solange man sich nicht hineinwirft.“ Ich habe ihr ein Foto von mir geschickt - vom Winde verweht. „Krass! Euch weht es ja fast weg! Wie gut, dass du so herrlich verankert bist.“ schreibt Britt. Ich bin wirklich „Herr-lich“ verankert, im Arm meines Mannes. Er hat mir Sicherheit und Halt gegeben, während der Sturm mich hin und her geweht hat.
Katrin

Hilflos -Viele Menschen fühlen sich im Moment hilflos.
Was hilft mir?
Ein Weg für mich ist es, mich im Herzen mit der göttlichen Quelle, der Liebe zu verbinden, zu fühlen, zu vertrauen ….
In dem Moment, in dem ich mich an das Gefühl erinnere als ich mit dieser Quelle im Kontakt war, es wieder fühle und ausdehne, ist immer alles gut.
Die Liebe ist die Quelle. Würde es uns gelingen dauerhaft in dieser Quelle zu baden, das Leben wäre ein wahres Paradies.
Wenn ich mit der Quelle in Verbindung bin, dann ist alles leicht.
Dann
bin ich Eins mit Allem.
Katrin
Das Leben ist ein Wunder. Täglich öffnet sich etwas Neues.
Im Dialog:
„ Wieviele Räume des Seins gibt es? Wollen wir neue Räume des Seins erschließen oder nur in bekannten sein? Wo ist der Schlüssel?“
„Vielleicht findet ja der Schlüssel in das Schloss.“
„Vielleicht gibt es gar kein Schloss und die Tür ist offen.
Oder der Schlüssel findet in das Schloss und öffnet es.
Wer oder was ist der Schlüssel?
Wer oder was das Schloss?
Es gibt soviel mehr zu entdecken, zu erfüllen, zu erleben – da möchte ich gern tiefer forschen. Erfühlen meinte ich, allerdings ist auch erfüllen sinnvoll.“
„Ja, es gibt keinen Schlüssel und kein Schloss, alles ist offen, lädt uns zur Entdeckungsreise ein.“
Ich genieße die neuen Räume, die in meiner Welt entstehen, die Stille, die feine Atmosphäre in meiner Welt.
Einer der schönsten Schlüsselmomente war im Wald, als der kleine Vogel vor mir saß und aus Herzenslust gezwitschert hat. Das war so berührend. Ich wollte dieses Glück einfangen, mit einem Foto ablichten. Es ging nicht. Der Vogel flog davon. Wäre ich still geblieben, ganz im Gewahrsein und im Moment, dann wäre dieser Augenblick in einem größeren Zeitfenster manifestiert gewesen.
Katrin
Enge und Weite
Auf meinem Weg zum Feensteig fällt mir die Eberesche in den Blick. Sie trägt grüne Blätter, einige ganz eng und andere weit aufgefächert.
So fühle ich mich manchmal selbst und sehe es auch bei anderen Menschen. Mal ist das Herz zu und eng und dann wieder offen und ganz weit.
Es ist ein und derselbe Baum, an dem mir Enge und Weite begegnen. Das Weite fühlt sich für mich lebendiger und freier an.
Wie oft ist es in unserem Leben eng, wie oft wird es eng an Zeit. Was macht die Enge mit uns? Geben wir uns Raum und Zeit uns zu entfalten, so wie dieses Blatt?
Mögen unsere Herzen wie die sich öffnenden Blätter der Eberesche sein, weit, offen und einladend. Mögen wir unser ganzes Potenzial entfalten.
Katrin
Das Glück ist wie ein Schmetterling. Wir können es nicht jagen. Wenn wir uns ganz im Herzen, in der Ruhe niederlassen, fällt es in unseren Schoß.
Mit diesem Gedanken verweile ich auf dem Feensteig. Dieser Weg fühlt sich für mich an wie Gleis 9 3/4, eine Welt zwischen den Welten.
Ich bin hier mit viel Weite, Licht, Liebe und einem offenen Herzen für die Wahrheit und Liebe.
Ich sitze auf der Bank am verborgenen Schatz . Es vögelt um mich herum in den schönsten Tönen, ganz liebevoll. Ein kleiner Vogel sitzt auf dem Stamm der umgefallenen Eiche im Sonnenlicht. Er reckt seinen Schnabel in die Luft und trällert nur für mich, aus tiefstem Herzen, in den schönsten Tönen. Das ist sehr berührend.
Dieser Ton und die Melodie gehen tief in mein Herz, erfüllen mein Sein und ich spüre die Kostbarkeit des Augenblicks, ein Geschenk des Himmels. Ich fühle mich im Einklang mit der Schöpfung.
Dieses Glück, das mir in meinem Innehalten in meinen Schoß fällt, kann ich nur im Herzen bewahren. Es ist flüchtig. In dem Moment als ich es in meiner Kamera festhalten, fliegt der Vogel davon. Das Erlebte jedoch schwingt intensiv in meinem Herzen nach.
Dieser Augenblick mit dem kleinen Vogel ist pures Glück, kostbar, ein Geschenk.
Ich gehe die Runde über den Feensteig und kehre noch einmal zur Bank zurück.
Ich schreibe an einen Freund.
„Ich muss nichts tun, um glücklich zu sein. Ich brauche nichts anderes als ein offenes, liebendes Herz. Es wirkt wie ein Magnet und zieht alles in mein Leben was in meiner Energie schwingt. So wird mein Herz jetzt das liebende Kraftfeld erzeugen, was heilsam für mich und Andere ist. Eine neue Zeit bricht an, eine neue Welt. Für mich und jeden, der in Liebe schwingt.“
Katrin
Sie läßt mich leben und atmen und lieben.