08. 10. 2019 Der verborgene Schatz
Das grüne Licht - Im grünen Bereich sein
Den Feensteig besuche ich heute nur virtuell. Physisch bin ich in St. Petersburg in Russland.
Es ist kalt. Heute entdecke ich einen kleinen Regenbogen um die Sonne. Frau Holle segnet uns auch heute mit goldenem Licht. Das Herbstlaub in St. Petersburg leuchtet farbig und golden. Der Himmel ist heute Morgen strahlendblau. Unsere Reiseleiterin heißt Swetlana, ein typischer russischer Name. Er bedeutet "die Helle" und so sagt sie, dass sie wohl immer blond sein wird. Sie spricht hervorragend Deutsch und erhellt unseren Tag durch ihr freundliches, sonniges Wesen.
Unsere
Reise heute ist ein Streifzug durch die Geschichte und Kultur von St.
Petersburg. 1703 wurde diese Stadt gegründet. Sie ist die zweitgrößte Stadt
Russlands und die nördlichste Millionenmetropole der Welt.
Heute spanne ich über die Farbe Grün den Bogen zwischen dem Feensteig und dieser Stadt. Für Swetlana ist sie die schönste Stadt der Welt. Für mich ist der Feensteig der schönste Weg der Welt.
Zu
Beginn fragt Swetlana, ob wir russische Wörter kennen. „Druschba“ – rufe ich ihr
entgegen. Das heißt Freundschaft. Druschba von deutschen Gästen zu hören, ist eher ungewöhnlich für Swetlana. Doch mit dieser Energie besuchen wir Russland, als Freunde.
Swetlana zeigt uns ihre Heimatstadt. Wir fahren entlang der glanzvollen Paläste und
Kirchen.
An der Christi-Auferstehungskirche auch Erlöser-Kirche auf dem Blute oder Blutskirche genannt, halten wir an. Zar Alexander II. starb hier durch ein Attentat. An der Stelle des Attentates wurde diese wundervolle Kathedrale errichtet. Alexander II. hatte die Leibeigenschaft der Bauern abgeschafft, allerdings vergessen ihnen Land zu übereignen. Somit gab es immer wieder Konflikte.
Etwas später besuchen wir die Peter und Paul Festung mit ihrer Kathedrale. Die Kirche strahlt im Inneren golden und grün. Hier sind die viele Zaren und ihre Familien beigesetzt. Die Grabmale von Peter dem I., Katharina der I., Katharina der Großen, Alexander II. sowie dem letzten Zar Nikolai II. sind hier zu sehen. Die Überreste der ermordeten Zarenfamilie Romanow wurden hier bestattet. Das Grabmal von Alexander II. ist aus grünem Marmor und das seiner Frau aus rosa Stein. Für mich sieht es aus, als ob ein besonderes Licht zwischen ihnen wirkt. Die Kirche selbst strahlt in einem besonderen Licht. Das Gold durchwirkt alles. Vielleicht heilt das Goldene Licht die verwundeten Seelen der Zarenfamilien.
Unsere Reise durch die Geschichte geht weiter. Wir machen einen kurzen Fotostopp am Panzerkreuzer Aurora, der in der Newa liegt und an die Ereignisse der Oktoberrevolution 1917 erinnert. Vor diesem Kriegsschiff entdecke ich weiße Tauben. Sie sind sehr zutraulich. Ich zähle sechs Tauben, vier ganz weiße und zwei Tauben haben eine schwarze Schwanzbefiederung. Ich bin ganz entzückt, dass hier Friedenstauben sitzen. Ich fotografiere sie. Dann setzt mir ein Mann die Taube auf die Hand. Es hatte etwas sehr Berührendes an sich. Möge Frieden sein auf Erden und mögen diese weißen Tauben den Frieden als Symbol allen Menschen nahebringen.
Unser Mittagessen nehmen wir in einem Palast ein, der außen und innen in grünen Farben gehalten ist.
Danach geht es zum Winterpalais mit einem Teil der Eremitage. Das Winterpalais strahlt in grüner Farbe und goldenen Verzierungen. Eremitage, kommt aus dem französischen und heißt soviel wie: „Ruhe, Einsiedelei“. Hier sind Millionen von Kunstschätzen ausgestellt, eine Augenweide an Gold, Farben, Gemälden. Besonders berühren mich ein paar Aussagen von Swetlana. Rembrandt malte nicht die äußere Schönheit, sondern die Schönheit der Seele. Mit dem Licht hob er das hervor, was wirklich wichtig ist. So zeigt das Gemälde "Die Heimkehr des verlorenen Sohnes", dass Liebe, Mitgefühlt und Vergeben für Rembrandt wichtige Werte waren. Auch die Gemälde von Peter Paul Rubens zeugten von der tiefen Liebe.
Zwei Gemälde von Leonardo da Vinci sind in der Eremitage zu finden. Momentan ist nur "Die Madonna mit dem Kinde - Madonna Litta" ausgestellt, die stillende Madonna mit dem Jesuskind auf dem Schoß und einem kleinen Stieglitz.
"Der Lautenspieler" von Caravaggio regt alle Sinne an beim Betrachten,
der Duft der Blumen - das Riechen,
die Süße des Obstes das Schmecken,
die Töne der Laute - das Hören,
das Bildnis des Jungen selbst - das Sehen und
das Zupfen der Saiten - das Fühlen.
In dieser Stadt sind Schätze und Kunstgegenstände vieler Länder und Zeitepochen harmonisch miteinander vereint und erfreuen unsere Herzen.
Von dieser Stadt ging 1917 ein Impuls für eine Weltrevolution aus, die den Kommunismus zum Ziel hatte. Vielleicht kommt irgendwann das Zeitalter, in dem Liebe und Miteinander die wahren Schätze sind und das Goldene Zeitalter wirklich anbricht. Mögen wir Menschen reif werden für diesen wahren Schatz, für Licht, Liebe, Wahrheit und Frieden.
Katrin