09. 04. 2019 Loslassen - Transzentrieren
Aus Wut wird Mut
Ich bin heute auf den Feensteig gegangen, um etwas zu erkennen. Mir ist eine Situation begegnet, die mich traurig gemacht hat. Doch es war nicht die Traurigkeit sondern es war meine Wut. Dieser Wut hatte ich keinen Raum gegeben. So bin ich heute auf den Feensteig gegangen, um mich mit dieser Wut zu beschäftigen. Beim Losgehen stapfte ich ganz fest auf dem Boden auf. Das tat mir irgendwie gut. Diese feste Erde zu spüren. Die Wut darüber in die Erde abgeben zu können. Etwas später am Weißdorn bekam meine Wut neue Nahrung. Am Weißdorn waren wieder Grashalme festgebunden. Indem ich etwas Festbinde lasse ich nicht los. Ich habe den Weißdorn befreit, ihm seine Natürlichkeit wiedergegeben. Meine Wut wollte ich hier loslassen. Ich bin in dieses Gefühl gegangen, habe ihm Raum gegeben. Es mit all seinen Facetten wahrgenommen. Mein Blick fiel auf einen Weißdornzweig auf der anderen Seite des Weges. Da hing doch wirklich ein einzelner Tropfen dran.
Wie eine Träne. Alles war trocken, nur diese Träne hing zerbrechlich an diesem Zweig.
Tränen - sie bringen Emotionen zum Fließen und wir lassen mit den Tränen Gefühlsenergien los, die in uns aufgestiegen sind.
Das war sehr interessant zu beobachten - eine Träne am Weißdorn. Vielleicht hat der Weißdorn sie vergossen, weil wir Menschen immer noch nicht verstehen?!
Der Weißdorn ist ein Baum, der als Herzensöffner dient. So transzentrierte sich meine Wut durch diese Energie. Mit wurde ganz leicht ums Herz und ich verspürte eine Freude in mir und hüpfte ganz leicht den Weg entlang bis zur dicken Eiche.
Am Tor zum Hainich flog ein Buchfink an mir vorbei. Der Buchfink erinnert daran niemals die Freiheit um der Sicherheit willen aufzugeben. Er bringt frischen Wind in Projekte und Vorhaben.
Der Wald war wundervoll im zarten Grün. Alles schimmerte in einem freudigen Aufbruch - in strahlenden Farben.
An der Station "Teufel" blieb ich stehen. Die alte Buche lag hier und es sah sehr wild aus. Irgendwie wie eine Erinnerung daran, dass wir mit unserem "teuflischen Treiben" wider die Natur endlich aufhören müssen, sonst zerbricht alles und stirbt.
Der Jungbrunnen war heute ohne Wasser. Himmelschlüssel, Lärchensporn und Buschwindröschen standen hier in Fülle.
Auf meinem Weg durch das Kiefernwäldchen begegnete mir die Leichtigkeit in Form einer weißen Feder wieder. Das ist meine Energie – leicht - weiß - manchmal schwebend. Und es braucht Mut genauso zu sein in dieser Zeit der "Schwere".
Am Wunschbaum steckte heute ein Kiefernzweig mit Kiefer. "Was soll den dass?" Die Kiefer mit ihrer männlichen Energie bei den Wünschen? Das fühlte sich für mich so an, als ob mit aller Macht diese patriarchale Kraft manifest bleiben soll.
Die männliche Art ist durch die Dominanz des rationalen Verstandes, des Denkens, des Tun und Handelns, des Kontrollierens , der Zahlen, Daten, Fakten gekennzeichnet.
Die
Leichtigkeit, die Liebe, das Entspannen, Träumen, Genießen, Vertrauen ist das
weibliche Prinzip. Aus meiner Sicht bekommt es noch immer zu wenig Raum und Wertschätzung.
Es bedarf einer guten Balance beider Energien. Wir alle haben beide Aspekte in uns.
Blühende
Schwarzdornsträucher fielen mir auf meinem weiteren Weg auf.
Der Schwarzdorn - die Schlehe kann als Schutzbaum und Mutmacher fungieren. Der
Baum unterstützt Themen wie Durchsetzung, Befreiung, Erdung, Abgrenzung und
innere Stärke.
Wie passend für den heutigen Tag. Aus Wut Mut zu generieren.
Möge es uns gelingen mutig in Freiheit und vollkommender Liebe zu sein.
Katrin