10. 04. 2019 Der Holunder
Baum des Todes und des Lebens
Der
Holunder -
Am Eingang des Feensteiges, sobald du in den Wald eintrittst, begrüßt dich die
alte Göttin Holle, in Form eines Holunderstrauches.
In der Nacht vom 21. zum 22. Dezember 2018 ist hier die alte Eiche umgefallen. Ein Teil des Stammes hat sich müde auf dem Holunder abgestützt, der dort steht. Der Holunderstrauch hat sich gebogen und hält diese Eiche noch immer ein wenig. Der Holunder selbst sieht abgestorben aus. Der Stamm und die Zweige sind trocken und ohne frische Triebe. Daneben steht ein weiterer Holunder, der frisches Grün treibt und voller Leben ist.
Ich habe mich gebückt, eine andere Perspektive eingenommen - und was sehe ich? An dem scheinbar verdorrten Holunder ist neues Leben. An der Wurzel, ganz im Verborgenen der alten Eiche, treibt der Holunder frisches Grün.
Der
Holunder ist ein Baum des Lebens und des Todes - mit weißen Blüten und
schwarzen Beeren.
Er hat etwas Schweres, Erdhaftes. Seine weißen Blüten jedoch sind luftig und
rein. Das Holz ist leicht. Die Blütenessenz des Holunders verhilft uns zu neuer
Vitalität, gibt uns ein gutes Körpergefühl. Der Holunder stellt eine Brücke
zwischen Altem und Neuem her. In Tirol wird noch heute an manchen Orten ein
Holunderzweig auf ein Grab gesetzt. Grünt dieser, wird es als gutes Zeichen
gesehen.
So bin ich voller Hoffnung, dass dieses Grünen des Holunders an der alten Eiche ein gutes Zeichen ist.
Möge
Frau Holle, die strahlende, lichtbringende Schutzgöttin, diesen Weg segnen und
schützen; möge sie uns mit ihrer Güte und Weisheit erleuchten, dass wir den
richtigen Weg finden und ihn voller Achtsamkeit zum Wohle aller gehen.
Katrin