09. 09. 2020 Der Weg ist rund
- von Katrin Wenk-Olschowsky
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- 10 Sept., 2020
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kugelrund
„Liebe Britt, heute das letzte Buch der zweiten Auflage auf dem Weg.
Noch einmal Knoten am Weißdorn, eine Gruppe im Wald und ein Stein des Glücks im Schatz.
Sonne und Wärme, rauschende Bäume und Vogelzwitschern.
Der letzte Tag mit dem Buch – vielleicht ist meine Zeit zu Ende, die Zeit des Beobachtens und Schreibens auf dem Weg und eine neue Zeit beginnt für mich. Eine Zeit des Bauens. Ich baue jetzt aus der Vergangenheit eine neue Zukunft. Mögen meine Bücher eine gute Leitwährung zum Manifestieren sein.“
„Das ist ein sehr schöner Gedanke. Alles hat seine Zeit.“
„Ich bin jetzt Bauherrin und Hüterin einer neuen Aufgabe. Das Buch „Feensteig im Hier & Jetzt“ ist so kraftvoll, dass er sich selbst trägt und verbreitet.
Ich laufe weiter und überhole die Gruppe mit den Knoten. Sie tragen Isomatten bei sich zum Waldbaden. An der Imagination setze ich mich und schreibe. Ich höre die Gruppe von Weitem lachen und immer näher kommen. Eine Frau will nicht mehr weiter gehen. Ich biete ihr an, mit ihr zurückzugehen. Doch vorher will ich zum Jungbrunnen. Dieses Wort „Jungbrunnen“, das inspiriert sie, mit mir zu gehen.
Während wir laufen, bin ich für sie wie ein leeres Buch. Sie erzählt mir auf dem kuren Weg von der Imagination zum Jungbrunnen ihre Kranken- und Familiengeschichte. Aus kurzem wird kuren.
Am Jungbrunnen angekommen, erzähle ich ihr das Deutsche Märchen „Waldminchen“. Es ist eine Metapher an das Leben. Sie versteht und fragt, was ich von Beruf wäre. „Sie sind wohl Kindergärtnerin?“
Ja, vielleicht bin ich das irgendwie – eine Kindergärtnerin. Ich bringe die Großen wieder mit ihrem inneren Kind in Kontakt, mitten im grünen Garten, dem Waldparadies. Wir laufen um den Jungbrunnen herum und tauchen ein. Wie neu geboren strahlt die Frau und folgt erfrischt ihrer Gruppe.
Während ich am Jungbrunnen stehe, kommt ein Paar vorbei. Sie überlegen, ob sie die Runde des Feensteiges vollenden. Ich sage ihnen, dass es nur ca. 200 – 300 Meter mehr sind, sofern sie sich nicht im Irrgarten verlaufen.
Ich gehe den Weg vom Jungbrunnen durch den Wald zurück und treffe wieder auf das Paar. Sie haben sich nicht verlaufen und sind ganz direkt durch das Labyrinth dem Licht entgegen gegangen. „Wer hat geführt?“, frage ich. Die Frau zeigt auf sich und lacht. „Intuitiv, den rechten Weg gefunden.“
Am Loslassen hören wir viele Menschen. „Da ist ihre Gruppe“, sagen die Beiden. „Ich hab keine Gruppe, ich bin hier allein mit meinem Buch.“
Wir gehen weiter und ich bin gespannt, wer die Gruppe führt. Kaum zu glauben, wen ich sehe. Drei bekannte Frauen, mit Weiteren im Gefolge.
Am Ende des Weges steht ein rotes Auto. Teilauto – steht darauf. Ich lache und komme mit den beiden Fahrerinnen ins Gespräch. Ich frage sie, ob sie vom Nationalpark sind. Ich zeige in Richtung Parkplatz. Die Schranke dort ist zu. „Wie wollen Sie jetzt hier rausfahren?“ „Ach, so schlimm wird es nicht sein. Wir kommen schon durch.“ „Na, wenn nicht, dann haben sie dann wirklich ein Teilauto, wenn das Dach weg ist.“
Ich laufe langsam weiter und beobachte ihr Tun, um doch zu helfen, falls notwendig.
Die Schranke ist zu. An der großen Tafel erkläre ich zwei Radfahrern eine schöne Tour und biege dann ins WaldResort ein, um nach einem Zweitschlüssel für die Schranke zu fragen. Mittlerweile sind die Frauen angekommen und erhalten Hilfe.
An Britt schreibe ich mein Erlebnis:
„Heute mit Fragen auf dem Weg – das war wie eine Zeitreise mit dem Aufbruch am WaldResort und einem Teilauto am Weg. Am Jungbrunnen scherte eine Frau aus der WaldResort-Gruppe aus und sprudelte all ihre Last los – dann Waldminchen als Metapher für Waldung – Wandlung und ich mit ihr im Kontakt. Frisch gereinigt ist sie dann in ihrer Gruppe weitergelaufen. Am Ende begegnen mir drei Frauen mit einer Gruppe. Eine andere Frau sagt zu mir: „Da ist ihre Gruppe“. Ich lache und dann ... dann sehe ich „meine Gruppe“.
Das Teilauto hat sich jetzt ausgesperrt, hinter dem Schlagbaum. Ich gehe noch einmal ins WaldResort, mit dem Vieles anfing. Ich sehe die Trennscheibe am Empfang und maskierte Gäste. Ich bin dankbar meinen freien Weg gefunden zu haben –im Vertrauen und mit Geduld.
Es ist heut rund – ab morgen gibt es das neue Buch – das Buch, das sich selbst trägt, weil es so voll Liebe ist.
Weißt du, welche drei Frauen mir begegnet sind am Loslassen?“
„Eine Frau, die mit deiner Vergangenheit in Verbindung steht, eine, die mit dir und dem „Hier und Jetzt“ vertraut ist und eine, die bisher nur deine geschriebenen Worte kannte, aber dir von Angesicht zu Angesicht noch nicht begegnet ist .... Zumindest wären das die drei Frauen, die ich dir an der Station Loslassen geschickt hätte, wenn ich die Drehbuchschreiberin deines Lebens wäre. Britt“
„Es waren die drei Frauen vom Frühlingstagebuch aus Ur-Leben. Sie haben immer noch gestrahlt und andere mit dem Feensteig-Liebes-Virus angesteckt. Jetzt führen die drei Frauen weitere Landfrauen über den Weg.“
„Das ist noch besser ... irgendwie schließt sich auf wunderbare Weise immer ein Kreis.“
Die Welt ist wirklich rund und das Leben kugelrund.
Wir haben am 29. August auf dem
Feensteig den kleinen Frieden gestiftet, jetzt zieht er immer größere Kreise.
Liebe ist die Kraft, die alles heilt. Sie ist stärker als die Zeit. Liebe ist ewig.
Hilflos -Viele Menschen fühlen sich im Moment hilflos.
Was hilft mir?
Ein Weg für mich ist es, mich im Herzen mit der göttlichen Quelle, der Liebe zu verbinden, zu fühlen, zu vertrauen ….
In dem Moment, in dem ich mich an das Gefühl erinnere als ich mit dieser Quelle im Kontakt war, es wieder fühle und ausdehne, ist immer alles gut.
Die Liebe ist die Quelle. Würde es uns gelingen dauerhaft in dieser Quelle zu baden, das Leben wäre ein wahres Paradies.
Wenn ich mit der Quelle in Verbindung bin, dann ist alles leicht.
Dann
bin ich Eins mit Allem.
Katrin
Das Leben ist ein Wunder. Täglich öffnet sich etwas Neues.
Im Dialog:
„ Wieviele Räume des Seins gibt es? Wollen wir neue Räume des Seins erschließen oder nur in bekannten sein? Wo ist der Schlüssel?“
„Vielleicht findet ja der Schlüssel in das Schloss.“
„Vielleicht gibt es gar kein Schloss und die Tür ist offen.
Oder der Schlüssel findet in das Schloss und öffnet es.
Wer oder was ist der Schlüssel?
Wer oder was das Schloss?
Es gibt soviel mehr zu entdecken, zu erfüllen, zu erleben – da möchte ich gern tiefer forschen. Erfühlen meinte ich, allerdings ist auch erfüllen sinnvoll.“
„Ja, es gibt keinen Schlüssel und kein Schloss, alles ist offen, lädt uns zur Entdeckungsreise ein.“
Ich genieße die neuen Räume, die in meiner Welt entstehen, die Stille, die feine Atmosphäre in meiner Welt.
Einer der schönsten Schlüsselmomente war im Wald, als der kleine Vogel vor mir saß und aus Herzenslust gezwitschert hat. Das war so berührend. Ich wollte dieses Glück einfangen, mit einem Foto ablichten. Es ging nicht. Der Vogel flog davon. Wäre ich still geblieben, ganz im Gewahrsein und im Moment, dann wäre dieser Augenblick in einem größeren Zeitfenster manifestiert gewesen.
Katrin
Enge und Weite
Auf meinem Weg zum Feensteig fällt mir die Eberesche in den Blick. Sie trägt grüne Blätter, einige ganz eng und andere weit aufgefächert.
So fühle ich mich manchmal selbst und sehe es auch bei anderen Menschen. Mal ist das Herz zu und eng und dann wieder offen und ganz weit.
Es ist ein und derselbe Baum, an dem mir Enge und Weite begegnen. Das Weite fühlt sich für mich lebendiger und freier an.
Wie oft ist es in unserem Leben eng, wie oft wird es eng an Zeit. Was macht die Enge mit uns? Geben wir uns Raum und Zeit uns zu entfalten, so wie dieses Blatt?
Mögen unsere Herzen wie die sich öffnenden Blätter der Eberesche sein, weit, offen und einladend. Mögen wir unser ganzes Potenzial entfalten.
Katrin
Das Glück ist wie ein Schmetterling. Wir können es nicht jagen. Wenn wir uns ganz im Herzen, in der Ruhe niederlassen, fällt es in unseren Schoß.
Mit diesem Gedanken verweile ich auf dem Feensteig. Dieser Weg fühlt sich für mich an wie Gleis 9 3/4, eine Welt zwischen den Welten.
Ich bin hier mit viel Weite, Licht, Liebe und einem offenen Herzen für die Wahrheit und Liebe.
Ich sitze auf der Bank am verborgenen Schatz . Es vögelt um mich herum in den schönsten Tönen, ganz liebevoll. Ein kleiner Vogel sitzt auf dem Stamm der umgefallenen Eiche im Sonnenlicht. Er reckt seinen Schnabel in die Luft und trällert nur für mich, aus tiefstem Herzen, in den schönsten Tönen. Das ist sehr berührend.
Dieser Ton und die Melodie gehen tief in mein Herz, erfüllen mein Sein und ich spüre die Kostbarkeit des Augenblicks, ein Geschenk des Himmels. Ich fühle mich im Einklang mit der Schöpfung.
Dieses Glück, das mir in meinem Innehalten in meinen Schoß fällt, kann ich nur im Herzen bewahren. Es ist flüchtig. In dem Moment als ich es in meiner Kamera festhalten, fliegt der Vogel davon. Das Erlebte jedoch schwingt intensiv in meinem Herzen nach.
Dieser Augenblick mit dem kleinen Vogel ist pures Glück, kostbar, ein Geschenk.
Ich gehe die Runde über den Feensteig und kehre noch einmal zur Bank zurück.
Ich schreibe an einen Freund.
„Ich muss nichts tun, um glücklich zu sein. Ich brauche nichts anderes als ein offenes, liebendes Herz. Es wirkt wie ein Magnet und zieht alles in mein Leben was in meiner Energie schwingt. So wird mein Herz jetzt das liebende Kraftfeld erzeugen, was heilsam für mich und Andere ist. Eine neue Zeit bricht an, eine neue Welt. Für mich und jeden, der in Liebe schwingt.“
Katrin
Sie läßt mich leben und atmen und lieben.