11. 11. 2020 Waage Schönheit Spiegel
- von Katrin Wenk-Olschowsky
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- 11 Nov., 2020
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Synchronisation auf dem Weg
Auf dem Parkplatz steht ein Auto geparkt. Ein Freund ist unterwegs. Vielleicht begegnen wir uns heute auf dem Feensteig. Ich laufe kos und höre kurz nach dem Überqueren der kleinen Holzbrücke Stimmen .
Wer wird dort sein? Vor meinem geistigen Auge sehe ich meinen Freund sitzen.
Jetzt überquere ich die kleine Bücke und sehe zwei Frauen beim Picknick.
Die eine Frau lacht und sagt: „Ganz in weiß? Was für ein Sternzeichen sind Sie?“
Ich antworte ihr: „Ich bin Waage.“ Sie lacht und sagt zu ihrer Freundin: „Hab ich doch gesagt, das kann nur eine Waage sein.“
„Ja, ich gehe in weiß. Die Welt ist schon schwarz genug. Stellen Sie sich doch mal vor unsere Polizei hätte weiße Uniformen statt schwarze. Was für eine andere Energie das wäre.“ In Gedanken kleide ich die schwarzen Polizisten neu ein, mit weißen Uniformen wie schön sie wären, wie weise.
Die Frau ist schon mehrmals auf dem Feensteig gewesen, ihre Freundin heute zum ersten Mal. „Wissen Sie, als sich meine Freundin im Spiegel gesehen hat, da hat sie die Türen schnell wieder zugeklappt. Sie ist Jungfraugeborene. So was machen wir Waagen nicht, wir lieben die Spiegel.“
„Ja, genau. Wir lieben die Spiegel, mal natürlich als stilles Wasser, mal silbern hinterlegt und wenn kein Spiegel da ist, dann spiegeln wir uns in den anderen Menschen wieder. Wir Waagen lieben die Schönheit, die Kunst, die Poesie. Wir sind im Zeichen der Venus geboren.“
Jetzt tauschen wir weitere Gedanken, Gefühle, Gelebtes aus und reden über:
die Kraft der Gedanken
die Kraft der Freude
die Kraft der Natur und zum Schluss über Gott und die Welt.
Sie fragt mich, ob ich an Gott glaube.
Sie selbst hat vor einem Jahr eine Krebsdiagnose bekommen. Nach der ersten
Irritation hat sie diese Krankheit angenommen und sieht den Krebs als Teil von
sich, so wie einen Kameraden. Ganz lustig sagt sie: „Ich sehe ihn als Teil von
mir und sage zu ihm: Wenn ich sterbe, dann stirbst auch du. Also lass uns
weiterleben und Saß haben“. So ähnlich drückt sie es aus. Sie lacht viel und
sieht vital und kraftvoll aus.
„Ja, ich glaube an Gott. Jedoch nicht an den Gott wie ihn uns die Kirche
verkörpert, sondern an eine Schöpferkraft voller Liebe und Weisheit, die alles
synchronisiert und fein abstimmt.
Gott finde ich hier in der natürlichen Schöpfung.“ So drücke ich es aus.
Während wir unseren Gedanken freien Lauf lassen, kommen drei Menschen aus dem Wald durch die Öffnung gelaufen.
Ich lache. Da haben wir gerade von Gott, der Schöpfung und der Synchronisierung gesprochen uns schon erscheint die Pfarrerin im Wald, mit der Kräuterfee und meinem Freund, dessen Auto ich auf dem Parkplatz gesehen hatte.
Ich habe genau gespürt, dass ich ihn hier treffe, nur war ich wohl mit meiner Imagination schneller als die reale Manifestation.
So ist das Leben, wenn wir im Fluss sind begegnen wir einander und feiern das LEBENDIGE SEIN miteinander.
Katrin
Hilflos -Viele Menschen fühlen sich im Moment hilflos.
Was hilft mir?
Ein Weg für mich ist es, mich im Herzen mit der göttlichen Quelle, der Liebe zu verbinden, zu fühlen, zu vertrauen ….
In dem Moment, in dem ich mich an das Gefühl erinnere als ich mit dieser Quelle im Kontakt war, es wieder fühle und ausdehne, ist immer alles gut.
Die Liebe ist die Quelle. Würde es uns gelingen dauerhaft in dieser Quelle zu baden, das Leben wäre ein wahres Paradies.
Wenn ich mit der Quelle in Verbindung bin, dann ist alles leicht.
Dann
bin ich Eins mit Allem.
Katrin
Das Leben ist ein Wunder. Täglich öffnet sich etwas Neues.
Im Dialog:
„ Wieviele Räume des Seins gibt es? Wollen wir neue Räume des Seins erschließen oder nur in bekannten sein? Wo ist der Schlüssel?“
„Vielleicht findet ja der Schlüssel in das Schloss.“
„Vielleicht gibt es gar kein Schloss und die Tür ist offen.
Oder der Schlüssel findet in das Schloss und öffnet es.
Wer oder was ist der Schlüssel?
Wer oder was das Schloss?
Es gibt soviel mehr zu entdecken, zu erfüllen, zu erleben – da möchte ich gern tiefer forschen. Erfühlen meinte ich, allerdings ist auch erfüllen sinnvoll.“
„Ja, es gibt keinen Schlüssel und kein Schloss, alles ist offen, lädt uns zur Entdeckungsreise ein.“
Ich genieße die neuen Räume, die in meiner Welt entstehen, die Stille, die feine Atmosphäre in meiner Welt.
Einer der schönsten Schlüsselmomente war im Wald, als der kleine Vogel vor mir saß und aus Herzenslust gezwitschert hat. Das war so berührend. Ich wollte dieses Glück einfangen, mit einem Foto ablichten. Es ging nicht. Der Vogel flog davon. Wäre ich still geblieben, ganz im Gewahrsein und im Moment, dann wäre dieser Augenblick in einem größeren Zeitfenster manifestiert gewesen.
Katrin
Enge und Weite
Auf meinem Weg zum Feensteig fällt mir die Eberesche in den Blick. Sie trägt grüne Blätter, einige ganz eng und andere weit aufgefächert.
So fühle ich mich manchmal selbst und sehe es auch bei anderen Menschen. Mal ist das Herz zu und eng und dann wieder offen und ganz weit.
Es ist ein und derselbe Baum, an dem mir Enge und Weite begegnen. Das Weite fühlt sich für mich lebendiger und freier an.
Wie oft ist es in unserem Leben eng, wie oft wird es eng an Zeit. Was macht die Enge mit uns? Geben wir uns Raum und Zeit uns zu entfalten, so wie dieses Blatt?
Mögen unsere Herzen wie die sich öffnenden Blätter der Eberesche sein, weit, offen und einladend. Mögen wir unser ganzes Potenzial entfalten.
Katrin
Das Glück ist wie ein Schmetterling. Wir können es nicht jagen. Wenn wir uns ganz im Herzen, in der Ruhe niederlassen, fällt es in unseren Schoß.
Mit diesem Gedanken verweile ich auf dem Feensteig. Dieser Weg fühlt sich für mich an wie Gleis 9 3/4, eine Welt zwischen den Welten.
Ich bin hier mit viel Weite, Licht, Liebe und einem offenen Herzen für die Wahrheit und Liebe.
Ich sitze auf der Bank am verborgenen Schatz . Es vögelt um mich herum in den schönsten Tönen, ganz liebevoll. Ein kleiner Vogel sitzt auf dem Stamm der umgefallenen Eiche im Sonnenlicht. Er reckt seinen Schnabel in die Luft und trällert nur für mich, aus tiefstem Herzen, in den schönsten Tönen. Das ist sehr berührend.
Dieser Ton und die Melodie gehen tief in mein Herz, erfüllen mein Sein und ich spüre die Kostbarkeit des Augenblicks, ein Geschenk des Himmels. Ich fühle mich im Einklang mit der Schöpfung.
Dieses Glück, das mir in meinem Innehalten in meinen Schoß fällt, kann ich nur im Herzen bewahren. Es ist flüchtig. In dem Moment als ich es in meiner Kamera festhalten, fliegt der Vogel davon. Das Erlebte jedoch schwingt intensiv in meinem Herzen nach.
Dieser Augenblick mit dem kleinen Vogel ist pures Glück, kostbar, ein Geschenk.
Ich gehe die Runde über den Feensteig und kehre noch einmal zur Bank zurück.
Ich schreibe an einen Freund.
„Ich muss nichts tun, um glücklich zu sein. Ich brauche nichts anderes als ein offenes, liebendes Herz. Es wirkt wie ein Magnet und zieht alles in mein Leben was in meiner Energie schwingt. So wird mein Herz jetzt das liebende Kraftfeld erzeugen, was heilsam für mich und Andere ist. Eine neue Zeit bricht an, eine neue Welt. Für mich und jeden, der in Liebe schwingt.“
Katrin
Sie läßt mich leben und atmen und lieben.