13.12. 2019 Gefühle 13. Türchen
- von Katrin Wenk-Olschowsky
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- 18 Dez., 2019
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Loslassen - ich bin frei
Heute gehe ich noch einmal mit den Tüten und den Karten der Stationen über den Feensteig. Ich möchte nachspüren, welche verschiedenen Gefühle mir begegnen. In der Nacht hat es geschneit. Der Weg ist weiß gezuckert. Frau Holle hat ihre Betten geschüttelt und gefrorenes weißes Licht auf die Erde, wie ein Segen, fallen lassen.
An der Station Aufbruch halte ich zuerst an. Ich schließe meine Augen und spüre, was mir begegnet. Ich höre rechts die alltägliche Welt mit ihren Motorengeräuschen und Autos. Es hört sich nach Chaos an. Links dringt liebliches Vogelzwitschern an mein Ohr. Dort ist Harmonie. Dort ist der Wald und dort möchte ich jetzt sein. Dorthin zieht es mich. Das fühlt sich gut an.
Ich laufe jetzt los in Richtung Wald hinein. An der Station Loslassen, schließe ich ebenfalls die Augen und spüre. Es fühlt sich frei an. Ich bin frei. Ich bin ewig frei. Ich spüre Leichtigkeit.
Am Tor zum Hainich, der Station Öffnung, bleibe ich erneut stehen. Mein Herz wird ganz weit und warm und öffnet sich voller Freude. Jetzt kommen ein Mann und eine Frau auf mich zu. Wir begegnen uns ganz herzlich und offen. Nach ein paar Worten bemerken wir, dass wir uns vor drei Jahren schon einmal zu einem Seminar in Franken begegnet sind. Hier in der "Öffnung" tauschen wir viele Impulse aus. Mit Ellen und Thomas verwurzele ich mich fast im Wald. Durch dieses Stehenbleiben wird mir kalt. Die Schatztruhe an der alten Eiche ist heute reich mit Waldschätzen gefüllt. Wurzeln, bunte Blätter und goldene Holzstücke der Eiche liegen darin. Ich fühle das Werden und Vergehen, den Wandel.
Doch jetzt ist mir richtig kalt. Die nächsten Stationen laufe ich schneller ab und spüre nur noch einmal an der Station Zauberspiegel intensiver nach. Hier ist der Spiegel heute beschlagen. Sobald die Sommertagebücher angekommen sind, nehme ich sie mit auf den Weg und gebe noch einmal an allen Stationen meinen Gefühlen Raum.
Heute, am 13. Dezember, ist Luciafest. Der Name Lucia bedeutet „die Leuchtende, das Licht“. Am Nachmittag fahre ich nach Weimar zum einem „Lichtseminar“, um das Jahr 2019 noch einmal zu beleuchten, all das Schöne wahrzunehmen und das Dunkle in einem friedlichen, milden Licht zu wandeln.
Das Licht leuchtet in Allem. Jede Zelle und jedes Atom ist schwingendes Licht. Mögen wir unser inneres Licht hell in der Welt erstrahlen lassen.
KatrinHilflos -Viele Menschen fühlen sich im Moment hilflos.
Was hilft mir?
Ein Weg für mich ist es, mich im Herzen mit der göttlichen Quelle, der Liebe zu verbinden, zu fühlen, zu vertrauen ….
In dem Moment, in dem ich mich an das Gefühl erinnere als ich mit dieser Quelle im Kontakt war, es wieder fühle und ausdehne, ist immer alles gut.
Die Liebe ist die Quelle. Würde es uns gelingen dauerhaft in dieser Quelle zu baden, das Leben wäre ein wahres Paradies.
Wenn ich mit der Quelle in Verbindung bin, dann ist alles leicht.
Dann
bin ich Eins mit Allem.
Katrin
Das Leben ist ein Wunder. Täglich öffnet sich etwas Neues.
Im Dialog:
„ Wieviele Räume des Seins gibt es? Wollen wir neue Räume des Seins erschließen oder nur in bekannten sein? Wo ist der Schlüssel?“
„Vielleicht findet ja der Schlüssel in das Schloss.“
„Vielleicht gibt es gar kein Schloss und die Tür ist offen.
Oder der Schlüssel findet in das Schloss und öffnet es.
Wer oder was ist der Schlüssel?
Wer oder was das Schloss?
Es gibt soviel mehr zu entdecken, zu erfüllen, zu erleben – da möchte ich gern tiefer forschen. Erfühlen meinte ich, allerdings ist auch erfüllen sinnvoll.“
„Ja, es gibt keinen Schlüssel und kein Schloss, alles ist offen, lädt uns zur Entdeckungsreise ein.“
Ich genieße die neuen Räume, die in meiner Welt entstehen, die Stille, die feine Atmosphäre in meiner Welt.
Einer der schönsten Schlüsselmomente war im Wald, als der kleine Vogel vor mir saß und aus Herzenslust gezwitschert hat. Das war so berührend. Ich wollte dieses Glück einfangen, mit einem Foto ablichten. Es ging nicht. Der Vogel flog davon. Wäre ich still geblieben, ganz im Gewahrsein und im Moment, dann wäre dieser Augenblick in einem größeren Zeitfenster manifestiert gewesen.
Katrin
Enge und Weite
Auf meinem Weg zum Feensteig fällt mir die Eberesche in den Blick. Sie trägt grüne Blätter, einige ganz eng und andere weit aufgefächert.
So fühle ich mich manchmal selbst und sehe es auch bei anderen Menschen. Mal ist das Herz zu und eng und dann wieder offen und ganz weit.
Es ist ein und derselbe Baum, an dem mir Enge und Weite begegnen. Das Weite fühlt sich für mich lebendiger und freier an.
Wie oft ist es in unserem Leben eng, wie oft wird es eng an Zeit. Was macht die Enge mit uns? Geben wir uns Raum und Zeit uns zu entfalten, so wie dieses Blatt?
Mögen unsere Herzen wie die sich öffnenden Blätter der Eberesche sein, weit, offen und einladend. Mögen wir unser ganzes Potenzial entfalten.
Katrin
Das Glück ist wie ein Schmetterling. Wir können es nicht jagen. Wenn wir uns ganz im Herzen, in der Ruhe niederlassen, fällt es in unseren Schoß.
Mit diesem Gedanken verweile ich auf dem Feensteig. Dieser Weg fühlt sich für mich an wie Gleis 9 3/4, eine Welt zwischen den Welten.
Ich bin hier mit viel Weite, Licht, Liebe und einem offenen Herzen für die Wahrheit und Liebe.
Ich sitze auf der Bank am verborgenen Schatz . Es vögelt um mich herum in den schönsten Tönen, ganz liebevoll. Ein kleiner Vogel sitzt auf dem Stamm der umgefallenen Eiche im Sonnenlicht. Er reckt seinen Schnabel in die Luft und trällert nur für mich, aus tiefstem Herzen, in den schönsten Tönen. Das ist sehr berührend.
Dieser Ton und die Melodie gehen tief in mein Herz, erfüllen mein Sein und ich spüre die Kostbarkeit des Augenblicks, ein Geschenk des Himmels. Ich fühle mich im Einklang mit der Schöpfung.
Dieses Glück, das mir in meinem Innehalten in meinen Schoß fällt, kann ich nur im Herzen bewahren. Es ist flüchtig. In dem Moment als ich es in meiner Kamera festhalten, fliegt der Vogel davon. Das Erlebte jedoch schwingt intensiv in meinem Herzen nach.
Dieser Augenblick mit dem kleinen Vogel ist pures Glück, kostbar, ein Geschenk.
Ich gehe die Runde über den Feensteig und kehre noch einmal zur Bank zurück.
Ich schreibe an einen Freund.
„Ich muss nichts tun, um glücklich zu sein. Ich brauche nichts anderes als ein offenes, liebendes Herz. Es wirkt wie ein Magnet und zieht alles in mein Leben was in meiner Energie schwingt. So wird mein Herz jetzt das liebende Kraftfeld erzeugen, was heilsam für mich und Andere ist. Eine neue Zeit bricht an, eine neue Welt. Für mich und jeden, der in Liebe schwingt.“
Katrin
Sie läßt mich leben und atmen und lieben.