15. 05. 2020 Himmel-Schlüssel
Feensteig - der freie Weg zum Paradies
Am Morgen skype ich mit einem Freund. Wir reflektieren, was gerade in der äußeren
Welt sichtbar ist.
Masken über Masken.
Im Nachgang zu unserem Gespräch entsteht folgender Text:
„Vor unserem Begegnen war ich etwas traurig.
Das, was ich in der äußeren Welt gerade sehe, ist, dass ich durch die
Pflicht Masken zu tragen Vieles nicht mehr kann. Ich bin ausgegrenzt, ausgeschlossen.
Ich trage keine Masken, weil ich mein Gesicht und meine Würde bewahre.
Daraus folgt:
Ich kann nicht mehr einkaufen und meinen Hunger durch Konsum stillen.
Ich kann keine Museen besuchen und Vergangenes betrachten.
Ich kann mich jedoch frei entscheiden natürliche Nahrung, die Früchte des Paradieses, zu kosten, Sonnenenergie zu tanken und in der Natur das Jetzt frei zu erleben.
In meinem Inneren kann ich reisen und in meiner Fantasie können wir uns immer maskenlos begegnen, auf moosbewachsenen Waldlichtungen, miteinander lachen, tanzen, singen und uns berühren.
Unsere Gedanken und unsere Gefühle sind frei - unsere Seele ist immer frei und die Zeit ewig.
Nähren wir das Licht, die Liebe und die Göttlichkeit, dann nährt es uns.
Vielleicht sind wir wirklich an der Schwelle zum Paradies und verlassen die Dichte dieser Welt, um neue Dimensionen des Seins zu sehen, zu hören, zu fühlen, zu erforschen.
Ohne die gefühlte Einengung im Außen würden wir nie die Kraft unserer inneren Freiheit entfalten. So werden Schmetterlinge geboren, in der dunklen Enge des Kokons, um wahrhaft frei zu sein, auf Blumenwiesen zu tanzen und durch laue Sommerlüfte zu schweben - mal einzeln, mal zweisam, mal dreisam ... mal vielsam.
Wenn ich nichts mehr zu essen kaufen kann - dann schaue ich, was um mich herum in meinem Paradies wächst und lebe von Licht und Liebe.
Wenn ich nicht mehr im Außen reisen kann - dann reise ich in meiner Fantasie.
Wenn ich nicht mehr zum Friseur kann - dann lasse ich meine Haare lang wachsen.
Wenn ich nicht mehr in Museen kann - dann erlebe ich das Jetzt.
Wenn ich nicht mehr ins Kino kann - dann gestalte ich meinen Lebensfilm selbst.
Wenn ich nicht mehr tanken kann - dann fahre ich Rad und laufe.
Wenn ich keine Kleider mehr kaufen kann - dann trage ich das auf, was ich habe.
Die Ablenkungen im Außen fallen weg. Ich bekomme Zeit für das wahre Leben:
Zeit zum Begegnen
Zeit zum Lesen
Zeit zum Lauschen
Zeit zum Berühren
Zeit zum Fühlen
Zeit zum Staunen
Zeit zum Leben
Zeit zum Lieben
Einfach glücklich sein - glücklich sein ist einfach."
Am späten Nachmittag laufe ich über den Feensteig.
14 goldene Schlüssel hängen frei an einer Schnur vereint. Ich trage den
Schlüsselbund, den Bund der Stationen, in meiner Hand. An jeder Station halte
ich kurz inne. Morgen gehen die Herbsttagebücher vom Feensteig im Hier &
Jetzt auf den Weg.
Jedes Buch bekommt einen goldenen Schlüssel. Möge der goldene Schlüssel die Menschenherzen weit aufschließen und Freiheit, Licht und Liebe einziehen, damit Frieden in der Welt wird. Möge jeder Schlüssel ein Himmelschlüssel sein.
Katrin