16. 12. 2020 Wurzeln 16. Türchen
- von Katrin Wenk-Olschowsky
- •
- 17 Dez., 2020
- •
Träume, Wünsche, Visionen
Träume, Wünsche, Visionen
„Das Glück ist da, wo man es hinträgt.“ Honoré de Balzac
„Liebe Katrin, entschuldige bitte, dass ich erst jetzt dazu komme, meine Gedanken bezüglich des Dornröschens aufzuschreiben, aber bei uns kommen gerade noch so viele Projekte rein, die unbedingt noch in dieser Woche zur Druckerei müssen.
Falls ein Dornröschenschlaf eine Zeit der Ruhe und Besinnlichkeit, des Reflektierens und Stilleempfangens ist, so klingt es doch sehr verlockend.
Und hier mein Gedanke zu Dornröschen:
Mir ist aufgefallen, dass viele Menschen in dieser Zeit wie der König bei Dornröschen handeln. Aus Angst ihre Lieben zu verlieren, versuchen sie, sämtliche Risiken zu entfernen. Ein ganzer Berufszweig wird lahmgelegt, das Spinnen verboten. Das Leben besteht aber aus Risiken und Unsicherheiten. Versuchen wir sie zu entfernen, können wir auch nicht mehr lernen, wie wir mit ihnen umzugehen haben. Leben beinhaltet immer Unsicherheiten und Risiken. Aber genau das lässt uns ja an ihnen wachsen. Statt uns mit dem Entfernen von Risiken und Unsicherheiten aus unserem Leben aufzuhalten, sollten wir uns ihnen stellen, lernen mit ihnen umzugehen und dabei im Vertrauen sein. So wie der Prinz, der darauf vertraut hat, dass seine Zeit gekommen ist und sich mutig dem Risiko gestellt hat. Liebe Grüße Britt“
Mit diesen Dornröschengedanken, dem mutig Sein und dem Vertrauen auf die richtige Zeit gehe ich über den Feensteig. Wie wird wohl Weinachten 2020 sein? Wie werden wir Gemeinschaft feiern? Wo werden wir uns begegnen? Heute Morgen hat mir ein Patient erzählt, dass in seiner Gemeinde die Kirche geöffnet ist und es dort eine Andachtsschleife gibt. Man kann immer wieder eine Runde in der Kirche drehen, so oft man will und dazu läuft eine Präsentation vom Band. Eine Andachtsschleife –welch kreativer Gedanke. Während ich meine Andachtsschleife über den Feensteig laufe, kommt mir der Gedanke, dass es doch wunderbar wäre, wenn am Heiligen Abend die Glocken ertönen, unsere Bläser vom Kirchturm Weihnachtslieder spielen und von der Kirche aus ein Lichtermeer zu den Menschen fließt. Wie wäre es, wenn Jeder in dieser Zeit auf die Straße tritt und eine Licht seinem Nächsten, seinem Nachbarn mit guten Wünschen schenkt. Dann würde ein Licht kreis durch Weberstedt leuchten, ganz rund durch die Straßen und sich an den Kreuzungen verästeln wie ein großes Lichtgeflecht. Aus der Luft sähe es aus wie ein Lichtdomino. Wir wären alle in Freude, mit dem Glanz der Lichter gesegnet und würden der Liebe eine neue Dimension schenken. Liebe verbindet unsere herzen, schenkt Hoffnung, Vertrauen und den Glauben an ein gutes Ende.
Der Traum von einer neuen Welt der Gemeinschaft, die in der Liebe und dem Füreinander wurzelt.
Der heutige Tag ist den Träumen und Wünschen gewidmet.
Ich sehe das Licht der Kerzen und frage mich:
Wovon träume ich?
Was ist meine Aufgabe in diesem Leben?
Alles was leicht ist, zeigt mir die Richtung zu einem glücklichen und erfüllten Leben. Ich bin dankbar für alles Erlebte und freue mich meinen Visionen Raum zu geben, damit sich das Leben in Fülle und Lebendigkeit des Seins entfaltet.
Für mich ist die Zeit Hier & Jetzt auf dem Feensteig eine sehr wertvolle Zeit. Dieser Weg hat mich gewandelt und mir die Augen geöffnet für das, was wirklich zählt im Leben. Es sind die kostbaren Momente der Begegnung und das Einlassen darauf, dass alles zur richtigen Zeit am richtigen Ort manifest wird. Meine Vision ist es eine Welt zu gestalten, in der Liebe, Licht, Wahrheit, Wertschätzung und Frieden die Fundamente des Lebens in Gemeinschaft sind, im kleinen Familienkreis und im großen Weltenkreis – einfach in ALLEM was ist.
Dann erschaffen wir den Himmel auf Erden.
Katrin
Hilflos -Viele Menschen fühlen sich im Moment hilflos.
Was hilft mir?
Ein Weg für mich ist es, mich im Herzen mit der göttlichen Quelle, der Liebe zu verbinden, zu fühlen, zu vertrauen ….
In dem Moment, in dem ich mich an das Gefühl erinnere als ich mit dieser Quelle im Kontakt war, es wieder fühle und ausdehne, ist immer alles gut.
Die Liebe ist die Quelle. Würde es uns gelingen dauerhaft in dieser Quelle zu baden, das Leben wäre ein wahres Paradies.
Wenn ich mit der Quelle in Verbindung bin, dann ist alles leicht.
Dann
bin ich Eins mit Allem.
Katrin
Das Leben ist ein Wunder. Täglich öffnet sich etwas Neues.
Im Dialog:
„ Wieviele Räume des Seins gibt es? Wollen wir neue Räume des Seins erschließen oder nur in bekannten sein? Wo ist der Schlüssel?“
„Vielleicht findet ja der Schlüssel in das Schloss.“
„Vielleicht gibt es gar kein Schloss und die Tür ist offen.
Oder der Schlüssel findet in das Schloss und öffnet es.
Wer oder was ist der Schlüssel?
Wer oder was das Schloss?
Es gibt soviel mehr zu entdecken, zu erfüllen, zu erleben – da möchte ich gern tiefer forschen. Erfühlen meinte ich, allerdings ist auch erfüllen sinnvoll.“
„Ja, es gibt keinen Schlüssel und kein Schloss, alles ist offen, lädt uns zur Entdeckungsreise ein.“
Ich genieße die neuen Räume, die in meiner Welt entstehen, die Stille, die feine Atmosphäre in meiner Welt.
Einer der schönsten Schlüsselmomente war im Wald, als der kleine Vogel vor mir saß und aus Herzenslust gezwitschert hat. Das war so berührend. Ich wollte dieses Glück einfangen, mit einem Foto ablichten. Es ging nicht. Der Vogel flog davon. Wäre ich still geblieben, ganz im Gewahrsein und im Moment, dann wäre dieser Augenblick in einem größeren Zeitfenster manifestiert gewesen.
Katrin
Enge und Weite
Auf meinem Weg zum Feensteig fällt mir die Eberesche in den Blick. Sie trägt grüne Blätter, einige ganz eng und andere weit aufgefächert.
So fühle ich mich manchmal selbst und sehe es auch bei anderen Menschen. Mal ist das Herz zu und eng und dann wieder offen und ganz weit.
Es ist ein und derselbe Baum, an dem mir Enge und Weite begegnen. Das Weite fühlt sich für mich lebendiger und freier an.
Wie oft ist es in unserem Leben eng, wie oft wird es eng an Zeit. Was macht die Enge mit uns? Geben wir uns Raum und Zeit uns zu entfalten, so wie dieses Blatt?
Mögen unsere Herzen wie die sich öffnenden Blätter der Eberesche sein, weit, offen und einladend. Mögen wir unser ganzes Potenzial entfalten.
Katrin
Das Glück ist wie ein Schmetterling. Wir können es nicht jagen. Wenn wir uns ganz im Herzen, in der Ruhe niederlassen, fällt es in unseren Schoß.
Mit diesem Gedanken verweile ich auf dem Feensteig. Dieser Weg fühlt sich für mich an wie Gleis 9 3/4, eine Welt zwischen den Welten.
Ich bin hier mit viel Weite, Licht, Liebe und einem offenen Herzen für die Wahrheit und Liebe.
Ich sitze auf der Bank am verborgenen Schatz . Es vögelt um mich herum in den schönsten Tönen, ganz liebevoll. Ein kleiner Vogel sitzt auf dem Stamm der umgefallenen Eiche im Sonnenlicht. Er reckt seinen Schnabel in die Luft und trällert nur für mich, aus tiefstem Herzen, in den schönsten Tönen. Das ist sehr berührend.
Dieser Ton und die Melodie gehen tief in mein Herz, erfüllen mein Sein und ich spüre die Kostbarkeit des Augenblicks, ein Geschenk des Himmels. Ich fühle mich im Einklang mit der Schöpfung.
Dieses Glück, das mir in meinem Innehalten in meinen Schoß fällt, kann ich nur im Herzen bewahren. Es ist flüchtig. In dem Moment als ich es in meiner Kamera festhalten, fliegt der Vogel davon. Das Erlebte jedoch schwingt intensiv in meinem Herzen nach.
Dieser Augenblick mit dem kleinen Vogel ist pures Glück, kostbar, ein Geschenk.
Ich gehe die Runde über den Feensteig und kehre noch einmal zur Bank zurück.
Ich schreibe an einen Freund.
„Ich muss nichts tun, um glücklich zu sein. Ich brauche nichts anderes als ein offenes, liebendes Herz. Es wirkt wie ein Magnet und zieht alles in mein Leben was in meiner Energie schwingt. So wird mein Herz jetzt das liebende Kraftfeld erzeugen, was heilsam für mich und Andere ist. Eine neue Zeit bricht an, eine neue Welt. Für mich und jeden, der in Liebe schwingt.“
Katrin
Sie läßt mich leben und atmen und lieben.