21. 09. 2019 Weltfriedenstag
- von Katrin Wenk-Olschowsky
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- 22 Sept., 2019
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vollkommen und rund im goldenen Licht
Der 21. September ist ein wundervoller Sommertag. Am späten Vormittag laufe ich auf den Feensteig. Auf meinem Weg begegnet mir eine weiße runde Knallerbse, die in der Sonne strahlend leuchtet. Schmetterlinge tummeln sich auf der abgemähten Sommerwiese. Die Hagebutten färben sich rot und die Blätter gelb. Der Wald selbst ist in ein wundervolles Licht getaucht. An der alten Eiche begegnet mir eine Familie mit Hund. "Fee", so heißt die Hündin. Freude erfüllt mein Herz – die Welt ist rund.
Ich erinnere mich, dass heute Weltfriedenstag ist. In der UN-Resolution wurde dieser Tag 1981 zum International „Day of Peace“ erklärt. Seit 2004 ruft auch der Ökumenische Rat der Kirchen auf, den 21. September zu einem internationalen Tag des Gebetes für den Frieden zu machen. Wieder zu Hause angekommen, schaue ich aus meinem Dachfenster in Richtung Osten. Vor mir sehe ich den Kirchturm von Weberstedt. Heute wird die goldene Kugel wieder auf dem Kirchturm aufgesetzt. Das ist ein schönes Symbol heute, am Weltgebetstag für den Frieden, die goldene Kugel und damit ein Zeichen zu setzen.
Ich erinnere mich an eine Video von Uwe, das er mir vor ein paar Tagen gesendet hatte. Das Datenvolumen auf dem Schiff hatte nicht ausgereicht es herunterzuladen. So lade ich es jetzt herunter und schaue es mir an. Sein Bruder bemalt darin einen Apfel mit goldgelber Farbe. Für einen Moment schmunzle ich, die Welt ist wirklich rund.
Heute begegnet mir eine weitere Situation in Bezug auf ein Projekt. Das, was
ich hier erlebe führt mich zu der Frage:
Wie
erschaffen wir Realität?
Wir denken, wir erkennen wie das Leben funktioniert und erleben, dass es anders
ist als wir denken. Und
so erleben wir, dass wir nichts wissen.
Meine Quintessenz - Leben heißt LIEBEN - radikal und das Erkennen, dass wir Liebe sind. Indem wir uns darauf ausrichten, begegnen wir einander wirklich im Herzen. Wir erzeugen das Feld der Liebe und dort entfaltet sich Liebe. Das ist unser Wesenskern. Menschen dienen uns als Spiegel und wenn wir in diesen Spiegel mit unserem liebevollen Herzen schauen, dann begegnen wir uns im verbundenen Sein. Mein Blick fällt in diesem Moment auf das klare Wasser in unserem Gartenteich. Hier paaren sich Libellen. Sie sind so eins, dass sie gemeinsam immer wieder in das Wasser eintauchen. Im keltischen Kulturkreis hält man Libellen für kleine fliegende Drachen, die man auch Feendrachen nennt. Es gibt Mythen, in denen sich die Feen und Elfen selbst in Libellen verwandeln, um unerkannt in der Welt der Menschen zu sein. Diese filigranen Wesen helfen uns bei der Selbstverwirklichung, fördern die Innenschau und stärken uns im Wandel. Libellen erinnern uns an die Leichtigkeit des Seins. Bei der Paarung entsteht ein Paarungsrad. Die typische Figur ist sogar herzförmig. Vielleicht sollten Libellen „Liebelle“ heißen;-)?
Ich selbst tauche im Sonnenschein, Hier & Jetzt, für einen Moment, in das Erlebte meines Sommers ein.
Am Abend gehe ich noch einmal in Richtung Wald bis zur Eiche und von dort aus zum Ausblicksturm am Waagebalkenweg, um mir den Sonnenuntergang anzuschauen.
An einen Freund schreibe ich folgende Zeilen: „Die Sonne ist gerade untergegangen und färbt den Himmel orange. Sie hat alles in ein goldenes Licht gehüllt. Die Früchte diesen Sommers, sie leuchten golden im Abendrot. Vielleicht sind es auch die Früchte unserer Begegnungen, die jetzt im goldenen Licht erstrahlen. Heute Morgen auf dem Weg hatte ich meine Arme ausgebreitet. Kennst du es aus deiner Kindheit? Wer in meine Arme kommt, den hab ich lieb! Es ist die Geste der vollkommenen Offenheit und der aufrechten Haltung. Mit dieser Haltung gehe ich heute durch den Tag und bemerke, wie ich mich selbst weite. Mein Herz ist weit und offen. Ich fühle mich sehr frei und nichts und niemand kann mich verletzen - ein Gefühl von Frieden und Liebe erfüllt mein Sein.
Obwohl du nicht hier bist, nimmst du Teil an meiner Reise, meinem Weg. - Vielleicht sogar intensiver, als wenn du mit hier wärest, weil ich mich so erst einmal selber fühlen kann und ganz bei mir bin. Und so sehe, höre und fühle ich das JETZT.
Grillen zirpen und geben dem lauen Sommerabend einen zarten Ton. In der Ferne zwitschern Vögel. Ich bin bei mir und auch bei dir, weil sich alles weitet. Du siehst vielleicht das gleiche Sonnenlicht wie ich, das gleiche Orange, nur deine Sonne geht über dem Meer unter und meine jetzt über dem Blättermeer. So sind wir alle EINS und in dieser Welt miteinander verbunden. Wir alle sehen die gleiche Sonne, den gleichen Mond und fast die gleichen Sterne.“
Ich genieße mein Leben, mein Sein. Diese laue Sommernacht und der sternenklare Himmel sind wunderschön. In den Armen meines Mannes bin ich eingehüllt und geborgen. Ich fühle die Liebe, die uns alle trägt.
Dieser 21. September ist Weltfriedenstag. Möge jeder unserer Tage auf Erden ein
Tag des Friedens sein.
Katrin
Hilflos -Viele Menschen fühlen sich im Moment hilflos.
Was hilft mir?
Ein Weg für mich ist es, mich im Herzen mit der göttlichen Quelle, der Liebe zu verbinden, zu fühlen, zu vertrauen ….
In dem Moment, in dem ich mich an das Gefühl erinnere als ich mit dieser Quelle im Kontakt war, es wieder fühle und ausdehne, ist immer alles gut.
Die Liebe ist die Quelle. Würde es uns gelingen dauerhaft in dieser Quelle zu baden, das Leben wäre ein wahres Paradies.
Wenn ich mit der Quelle in Verbindung bin, dann ist alles leicht.
Dann
bin ich Eins mit Allem.
Katrin
Das Leben ist ein Wunder. Täglich öffnet sich etwas Neues.
Im Dialog:
„ Wieviele Räume des Seins gibt es? Wollen wir neue Räume des Seins erschließen oder nur in bekannten sein? Wo ist der Schlüssel?“
„Vielleicht findet ja der Schlüssel in das Schloss.“
„Vielleicht gibt es gar kein Schloss und die Tür ist offen.
Oder der Schlüssel findet in das Schloss und öffnet es.
Wer oder was ist der Schlüssel?
Wer oder was das Schloss?
Es gibt soviel mehr zu entdecken, zu erfüllen, zu erleben – da möchte ich gern tiefer forschen. Erfühlen meinte ich, allerdings ist auch erfüllen sinnvoll.“
„Ja, es gibt keinen Schlüssel und kein Schloss, alles ist offen, lädt uns zur Entdeckungsreise ein.“
Ich genieße die neuen Räume, die in meiner Welt entstehen, die Stille, die feine Atmosphäre in meiner Welt.
Einer der schönsten Schlüsselmomente war im Wald, als der kleine Vogel vor mir saß und aus Herzenslust gezwitschert hat. Das war so berührend. Ich wollte dieses Glück einfangen, mit einem Foto ablichten. Es ging nicht. Der Vogel flog davon. Wäre ich still geblieben, ganz im Gewahrsein und im Moment, dann wäre dieser Augenblick in einem größeren Zeitfenster manifestiert gewesen.
Katrin
Enge und Weite
Auf meinem Weg zum Feensteig fällt mir die Eberesche in den Blick. Sie trägt grüne Blätter, einige ganz eng und andere weit aufgefächert.
So fühle ich mich manchmal selbst und sehe es auch bei anderen Menschen. Mal ist das Herz zu und eng und dann wieder offen und ganz weit.
Es ist ein und derselbe Baum, an dem mir Enge und Weite begegnen. Das Weite fühlt sich für mich lebendiger und freier an.
Wie oft ist es in unserem Leben eng, wie oft wird es eng an Zeit. Was macht die Enge mit uns? Geben wir uns Raum und Zeit uns zu entfalten, so wie dieses Blatt?
Mögen unsere Herzen wie die sich öffnenden Blätter der Eberesche sein, weit, offen und einladend. Mögen wir unser ganzes Potenzial entfalten.
Katrin
Das Glück ist wie ein Schmetterling. Wir können es nicht jagen. Wenn wir uns ganz im Herzen, in der Ruhe niederlassen, fällt es in unseren Schoß.
Mit diesem Gedanken verweile ich auf dem Feensteig. Dieser Weg fühlt sich für mich an wie Gleis 9 3/4, eine Welt zwischen den Welten.
Ich bin hier mit viel Weite, Licht, Liebe und einem offenen Herzen für die Wahrheit und Liebe.
Ich sitze auf der Bank am verborgenen Schatz . Es vögelt um mich herum in den schönsten Tönen, ganz liebevoll. Ein kleiner Vogel sitzt auf dem Stamm der umgefallenen Eiche im Sonnenlicht. Er reckt seinen Schnabel in die Luft und trällert nur für mich, aus tiefstem Herzen, in den schönsten Tönen. Das ist sehr berührend.
Dieser Ton und die Melodie gehen tief in mein Herz, erfüllen mein Sein und ich spüre die Kostbarkeit des Augenblicks, ein Geschenk des Himmels. Ich fühle mich im Einklang mit der Schöpfung.
Dieses Glück, das mir in meinem Innehalten in meinen Schoß fällt, kann ich nur im Herzen bewahren. Es ist flüchtig. In dem Moment als ich es in meiner Kamera festhalten, fliegt der Vogel davon. Das Erlebte jedoch schwingt intensiv in meinem Herzen nach.
Dieser Augenblick mit dem kleinen Vogel ist pures Glück, kostbar, ein Geschenk.
Ich gehe die Runde über den Feensteig und kehre noch einmal zur Bank zurück.
Ich schreibe an einen Freund.
„Ich muss nichts tun, um glücklich zu sein. Ich brauche nichts anderes als ein offenes, liebendes Herz. Es wirkt wie ein Magnet und zieht alles in mein Leben was in meiner Energie schwingt. So wird mein Herz jetzt das liebende Kraftfeld erzeugen, was heilsam für mich und Andere ist. Eine neue Zeit bricht an, eine neue Welt. Für mich und jeden, der in Liebe schwingt.“
Katrin
Sie läßt mich leben und atmen und lieben.