24. 10. 2019 AMOR FATI
Die Liebe zu unserem Schicksal
Der Morgennebel verschwindet. Tautropfen hängen an den Gräsern, Büschen und Blättern. Die ganze Welt spiegelt sich in diesem klaren Licht.
Ich schreibe an jemanden: "Ich bin sehr dankbar, dass ich im Moment den freien Raum habe, um hier zu sein - zu sehen - zu fühlen und zu schreiben. Die toten Blätter der Eberesche sind vom Morgentau ganz glitzernd und golden. Hier ist für mich soviel Liebe spürbar. Ich kann dieses alles genießen und in mich einsaugen. Ich bin sehr dankbar dafür, dass ich es mit Britt als Buch sichtbar machen kann. Es ist so ein tiefer Frieden in mir - irgendwas bleibt - vielleicht kannst du es auch fühlen.
Ich
bin im Wald und spüre das Leben in Allem. Dort hätte ich bleiben können allein
oder mit Wolfram oder mit dir. Einfach nur sein - staunen - leben. Jetzt laufe
ich zurück. Auf meinem Schreibtisch liegt Arbeit - jetzt muss ich den Strukturen dienen,
der Buchhaltung im doppelten Sinn und nicht dem Fühlen und Füllen der weißen
noch unbeschriebenen Seiten. Achtsam
müssen wir sein, damit nicht die Strukturen uns vorgaukeln, das das das Leben
ist. Das Leben ist frei, ohne Strukturen, weil es grenzenlos und vollkommen
ist.
Wie viel deiner Lebenszeit dienst du den Strukturen, den Paragraphen, den
Zahlen ... ?
Mit deinen Gaben, wie viel deiner Zeit dienst du den Menschen, den Beziehungen, dem Begegnen, dem wahren Leben?
Selbst wenn ich jetzt meine Texte korrigiere, folge ich den Strukturen und
nicht dem Lebensfluss."
Ein Telefonat am Abend freut mich sehr. Ich bekomme Sendezeit im Radio. Dann bin ich nicht nur sichtbar, sondern auch hörbar.
Ich schreibe das an einen Freund.
„Es fühlt sich an als ob die Ernte meiner gesäten Liebe Früchte trägt. Kennst du die Texte „wenn du die Welt verändern willst ...liebe einen Mann ... liebe eine Frau“? Sie bekommen Platz in meinem Sommertagebuch, weil ich es genau so sehe und fühle.Ich ergänze noch den Gedanken: Liebe einen Weg, deinen Weg, liebe DICH.
Ich hab im Seelenfeuer gestanden wieder einmal - wie schon unzählige Leben
davor. So fühlt es sich an. Doch dieses Mal können wir alles wandeln, durch Vergeben
und bedingungsloses Lieben.
Ich gehe diesen Weg: für mich - für dich - für alle.
Gefällt dir mein Tun, das was ich erschaffe und dem ich Leben einhauche? Die Fotos und die Texte, zu denen mich der Weg inspiriert, sie begeistern mich selbst immer wieder aufs Neue.
Jetzt da ich den Sommer noch einmal durchlebe - staune ich über diese Vielfalt und diese Geschenke.
Mein Fotoapparat ist nichts Besonderes. Ich bin auch kein professioneller Fotograf, allerdings habe ich den Blick, den Augenblick, für das Jetzt geschärft. Ich wollte heute am frühen Morgen losgehen, dann wurde es jedoch später. Die Zeit war genau richtig.
Hier & Jetzt - In diesem besonderen Moment, da sind die nebeligen klaren Wassertropfen und das strahlende Himmelslicht zu sehen. Das ist so schön, so besonders, dieses Lichtspiel - das Farbenspiel. Es ist viel lebendiger als jeder künstliche Diamant.
Da ist feurige lichtvolle Sonne - klares reflektierendes und durchscheinendes erfrischendes Wasser - da sind diese moosigen geerdeten Pilze - die warne Waldluft - und das alles ist einfach da - für unsere Seele - durch dieses ein- und ausatmen - das stille Sein - sind wir so voller wahrer lebendiger Nahrung. Köstlich leuchten Äpfel, Hagebutten und Schlehen an den Bäumen und Büschen.
Wir können nicht auf Reset drücken, dann wären auch alle schönen Bilder und Erlebnisse in uns gelöscht. Wir können jedoch AMOR FATI , die Liebe zu unserem Schicksal leben, so wie Friedrich Nietzsche sagt:
„Ich will immer mehr lernen, das Nothwendige an den Dingen als das Schöne sehen: - so werde ich Einer von Denen sein, welche die Dinge schön machen. Amor fati: das sei von nun an meine Liebe! Ich will keinen Krieg gegen das Hässliche führen. Ich will nicht anklagen, ich will nicht einmal die Ankläger anklagen. Wegsehen sei meine einzige Verneinung! Und, Alles in Allem und Grossen: ich will irgendwann einmal nur noch ein Ja-sagender sein!“
Amor fati, das ist auch mein Weg. Indem ich meine Energie auf das Schöne in der Welt lenke, sage ich in jedem Moment JA. Ja zum Leben.
Es gibt zwei Orte an denen ich sehr gut eintauchen kann in den Raum der Stille und des Seins. Einer ist mein Waldbad Feensteig und ein Zweiter ist mein BaseBad, in dem ich gerade schwimme. Ob es einen dritten Ort mit dir gibt das werden wir erforschen.
Leichtigkeit und Licht, diese sind mein Wesenskern. Die waldige Erde und das basische Wasser habe ich für mich entdeckt - dann schaue ich mir jetzt das Seelenfeuer an."
An Britt schreibe ich: „Wenn ein Feuer stark genug brennt, dann spielt es keine Rolle, was in die Flammen geworfen wird. Es toleriert nicht nur unterschiedliches Brennmaterial, sondern erstrahlt durch eben diese Vielfalt noch heller. Ich hoffe mein Seelenfeuer brennt stark genug.“
Britt antwortet mir auf meine Gedanken des Tages und den letzten Satz mit: „Wenn diese Worte deiner Wannenenergie zu verdanken sind, bade in Zukunft bitte mehrmals täglich!“
WaldBad - BaseBad - SeelenBad
Katrin