27. 05. 2020 Eine Schatzsuche der besonderen Art
Geführtes SEIN
Nachmittags-Sonne -
Auf meinem Weg über die Blütenwiese in Richtung Wald tanzen blaue Schmetterlinge
- leicht - frei und voller Freude.
Im Wald ist es wundervoll - Vogelgezwitscher - sanftes grünes Licht - Bärlauchduft.
Ich laufe eine Runde um den Jungbrunnen
und biege dann in Richtung Baumkronenpfad ab. An der nächsten Wegkreuzung will ich
mit Wolfram nach rechts abbiegen und dem Weg zum Düsteröder Teich folgen.
Doch an der Gabelung steht ein Ehepaar. Die Frau fragt uns:
„Haben Sie ein Handy dabei?" Ja, das haben wir.
Sie sind vom Baumkronenpfad gekommen und wollen nach Weberstedt laufen. Sie hat jedoch auf dem Weg irgendwo im Wald ihr Handy verloren.
„Wann hatten Sie es zuletzt bemerkt?", frage ich sie.
„Auf dem Pfad habe ich ein paar Fotos
gemacht und es dann in meine Hosentasche gesteckt -am Po. Zwischendurch musste
ich mal ins Gebüsch. Jetzt ist es weg.
„Haben Sie Empfang?", fragt sie uns.
Wolfram schaut. Ein kleiner Balken zeigt sich auf dem Display. Die Frau gibt ihm ihre Nummer. Er tippt sie ein und ... kein Ton.
Wir sind ganz leise - wieder das Tuten des Telefons – jedoch kein Klingelzeichen am anderen Ende.
Dann gehen wir mit dem Ehepaar den Weg geradeaus, zurück zum Baumkronenpfad. Ich sage zu ihr:
„Acht Augen sehen mehr als vier und
acht Ohren hören mehr als vier."
„Es muss irgendwo auf der rechten Seite des Weges liegen.“, sagt sie, „ein
Smartphone in lila Hülle.“
Alle paar Meter klingelt Wolfram das Telefon
an ... Stille .... nichts.
An jeder Kurve sagt sie: „Hier war es." Ihr Mann schüttelt den Kopf: „Nein,
hier nicht."
So geht es mindestens einen Kilometer lang durch den Wald.
klingeln - lauschen - Stille -
weitergehen -
klingeln - lauschen - Stille - weitergehen -
klingeln - lauschen - Stille - weitergehen
und immer schauen nach dem lila Telefon.
Wir sind schon mindestens einen
Kilometer weit gegangen und biegen jetzt auf das letzte Stück des Weges ab - ... wieder nichts ...
Der Empfang nimmt jetzt auch ab. ... Nur noch ein winziger Strich zeigt sich
... bald sind auch wir im Funkloch und noch ist nichts zu sehen oder zu hören.
Wir sind mittlerweile an einem Punkt angelangt, wo seit einem Jahr ein Baum den ehemaligen Weg versperrt und der neue Weg jetzt eine andere Richtung nimmt. Aus meiner Sicht ist das der letzte Ort, von dem wir das Handy nochmal anklingeln können.
Ich fragt sie, was sie für einen Klingelton hat. Sie sagt: „Er ist ganz normal."
Plötzlich sagt sie: „Ich höre etwas!" Tatsächlich. Aus dem Gebüsch dringt eine Melodie an unsere Ohren. Wir folgen der Musik und ... da liegt ein lila Handy und spielt eine wundervolle Melodie am "stillen Örtchen."
Die Frau ist überglücklich ihr Handy wiederzuhaben - mit Fotos, Kontakten und ihrem "mobilen Büro", wie sie sagt. Vor lauter Freude bedankt sie sich überschwänglich bei uns.
Wir kommen jetzt ganz erleichtert ins Gespräch. Sie sind auf dem Campingplatz "Am Tor zum Hainich" zu Gast. Dann stellen wir fest, dass sich ihr Zahnarzt und mein Mann sogar kennen, obwohl das Ehepaar aus einer Stadt 250 km weit weg vom Feensteig kommt.
Ich sage ihr noch, dass sie mich unter www.feensteig.de und meinen Mann unter www.zahnengel.de finden. Sie lacht und sagt: „Da wurden mir heute eine Engel und eine Fee geschickt. Es gibt keine Zufälle." Mehre Leute kamen an der Weggabelung vor uns vorbei. Sie hatte keinen Impuls jemanden um Hilfe zu bitten. Erst, als sie uns gesehen habe, da war es für sie Zeit zu fragen. Das hat ihr Bauchgefühlt gesagt.
Und so wurde es heute eine Schatzsuche der besonderen Art - einer Suche nach den Bildern des modernen Lebens und den digitalen Kontakten - geführt durch das menschliche Sein.
Das waren wir heute: offen - mitfühlend - helfend - selbstlos - im Dienste des Augenblicks.
PS: Wie wundersam ist es wohl erst im Gebüsch gewesen - als alle paar Minuten am sonst so stillen Örtchen - eine Melodie erklang.
Aus dem Kontakt-Losen Begegnen wurde eine Kontakt-Reiche Zeit. So ist Leben.
Gibt es Gott? - Ja, das ist seine Spur im Jahr 2020.
Wir Vier waren uns sicher, dass es heute
genau so sein musste.
Göttlich geführt als Engel und Fee - auf der Suche nach dem Schatz des
menschlichen Seins.
Trotz äußerlicher Kontakt-ARM-MUT
sind wir innerlich Kontakt-REICH.
Durch Mut reichen wir uns einander die ARME und sind vollkommen EINS mit ALLEM.
Katrin