28. 03. 2020 Hoffnungsglück
Hier bin ich Mensch
Es ist sonnig und warm. Auf meinem Weg über den Feensteig begegnen mir viele Menschen. Sie genießen die heilsame Natur, um abzuschalten und aufzutanken.
Mir kommen die Worte Goethes aus dem Osterspaziergang in den Sinn.
Vor dem Tor
Vom Eise befreit sind Strom und Bäche
Durch des Frühlings holden, belebenden Blick,
Im Tale grünet Hoffnungsglück;
Der alte Winter, in seiner Schwäche,
Zog sich in rauhe Berge zurück.
Von dort her sendet er, fliehend, nur
Ohnmächtige Schauer körnigen Eises
In Streifen über die grünende Flur.
Aber die Sonne duldet kein Weißes,
Überall regt sich Bildung und Streben,
Alles will sie mit Farben beleben;
Doch an Blumen fehlts im Revier,
Sie nimmt geputzte Menschen dafür.
Kehre dich um, von diesen Höhen
Nach der Stadt zurück zu sehen!
Aus dem hohlen finstern Tor
Dringt ein buntes Gewimmel hervor.
Jeder sonnt sich heute so gern.
Sie feiern die Auferstehung des Herrn,
Denn sie sind selber auferstanden:
Aus niedriger Häuser dumpfen Gemächern,
Aus Handwerks- und Gewerbesbanden,
Aus dem Druck von Giebeln und Dächern,
Aus der Straßen quetschender Enge,
Aus der Kirchen ehrwürdiger Nacht
Sind sie alle ans Licht gebracht.
Sieh nur, sieh! wie behend sich die Menge
Durch die Gärten und Felder zerschlägt,
Wie der Fluß in Breit und Länge
So manchen lustigen Nachen bewegt,
Und, bis zum Sinken überladen,
Entfernt sich dieser letzte Kahn.
Selbst von des Berges fernen Pfaden
Blinken uns farbige Kleider an.
Ich höre schon des Dorfs Getümmel,
Hier ist des Volkes wahrer Himmel,
Zufrieden jauchzet groß und klein:
Hier bin ich Mensch, hier darf ichs sein!
(Johann Wolfgang von Goethe, Faust I)
Ja, hier auf dem Feensteig kann ich mich wahrhaftig besinnen. Hier spielt das Chaos, was gerade im Außen tobt, keine Rolle.
Hier ist Frieden.
Hier ist Wahrheit.
Hier ist Liebe.
Hier bin ich Mensch, hier darf ichs sein. Ich trete ein durch das Tor – durch das Tor zum Hainich.
Hier darf so sein, wie ich wirklich bin, ohne Masken. Es ist ein Gefühl bedingungsloser Liebe spürbar.
Die Natur und besonders dieser Weg, sie offenbaren mir das Paradies auf Erden. Ich spüre die Liebe der Schöpfung und die Dankbarkeit für die schönen Augenblicke in jedem Detail.
Ich sehe lila leuchtende Veilchen, gelbe Himmelschlüssel, weißen Lärchensporn und ich rieche den frischen Bärlauch. Die zarten grünen Blätter zergehen köstlich auf meiner Zunge. Ich lausche dem Vogelkonzert und spüre die warme Sonne auf meiner Haut.
Am Jungbrunnen sehe ich wie kraftvoll ein
Bärlauchblatt durch ein altes verwelktes Blatt wächst.
Das Neue durchdringt das Alte, das Verwelkte.
Vielleicht erneuert sich auch unsere Welt, indem das neue wahre Leben sich immer mehr entfaltet.
Am Nachmittag bekomme ich eine Nachricht von einer Freundin zugeschickt. Sie zeigt auf, dass Liebe, reine bedingungslose Liebe, die stärkste Kraft im Universum ist und wir unsere Schwingung erhöhen können, indem wir an uns selbst arbeiten und ein bewusstes Verhalten von Einheit und Liebe aktivieren.
Ich glaube daran, wenn wir die wahre Liebe leben, dann sind wir IMMUN.
Diese Zeilen sende ich an Julia. Sie schreibt mir: "Ich schaue gerade MDR. Da gibt es eine Sendung mit und für die Liebe. Es scheinen immer mehr Menschen dahinter zu kommen. Die Gebete fruchten."
Jetzt schalte ich den Fernseher an und schaue
ebenfalls.
"All you need ist love" - Ja, alles was wir brauchen ist Liebe.
Ich wünsche uns ALLEN ganz viel Liebe, Wahrheit und Frieden. Lassen wir unser Licht hell leuchten.
Katrin