30. 12. 2020 Familie - ein Stamm
- von Katrin Wenk-Olschowsky
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- 02 Jan., 2021
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Vom Vertrauen zum Wünschen
„Familie ist wie ein Baum. Die Zweige mögen in unterschiedliche Richtungen wachsen, doch die Wurzeln halten alles zusammen." unbekannt
Mit Gedanken an Familie im Kleinen und Großen gehe ich am späten Nachmittag zum Feensteig.
Mein Erlebtes schreibe ich an Britt:
„Heute
im Wald. Vier Männlein.
Zwei am Vertrauen, am Eingang zum
Kiefernlabyrinth.
„Seid ihr noch mehr?“, frage ich. „Nein, nur wir Zwei.“ Dann laufe ich durch
das Labyrinth. Am Wünschen
stehen
zwei weitere Männer. Sie halten eine Bierflasche und ein Handy in ihren Händen.
Wir kommen ins Reden. Es geht um eine Art Wette. Wie lange braucht der Eine, um
durch das Labyrinth von der Tafel Vertrauen
bis zum Wünschen
zu sprinten?
Unter 2 Minuten? Das ist die Vorgabe.
„Katrin, glaubst du, dass er es unter zwei Minuten schafft?“, werde ich um meine Einschätzung gebeten.
„Ich denke, er kann es schaffen, wenn er den direkten Weg nimmt.“
Dann geht es los – per Handy.
„Start ....“
Die Zeit läuft und wir warten und sehen die Uhr immer weiterlaufen. Dann sehen wir ihn, noch ein paar Meter und er ist im Ziel.
„Stopp!“
Liebe Britt, was meinst du? Hat er es unter zwei Minuten geschafft?“
„2:50
zeigte die Uhr an. Durch einen kleinen Irrläufer, ein falsches Abbiegen, ist er
nicht direkt vom Vertrauen
zum Wünschen
gesprintet.
Morgen ziehe ich mir Turnschuhe an und renne durch das Vertrauen
zu den Wünschen,
ganz sicher laufe ich direkt. In welcher zeit werde ich es schaffen? Bleibe ich
unter zwei Minuten? Was meinst du?“
Es dämmert als wir den Wald zu Fünft verlassen. Am Himmel scheint der Vollmond groß und rund. Ein wundervoller Tagesausklang. Wir alle sind eine große Familie.
Katrin
Gedanken zum Stamm-Baum
Nach alten Überlieferungen ist heute der Tag der Familie. Es ist ein guter Tag, um sich mit der Familie bis zu seinen Wurzeln zu verbinden.
So
verschieden die Bäume im Wald sind. So verschieden sind auch unsere Stammbäume
- unsere Familienbäume.
Schau im Wald nach einem Baum, der für deine Familie steht. Lass dich von
deinem Gefühl, deiner Intuition leiten. Betrachte ihn. Sei gespannt mit welcher
neuen Sichtweise du auf deine Familie schaust.
Frage dich beim Betrachten des Baumes:
Wie
sieht mein Stammbaum aus?
Wie sind meine Wurzeln?
Welche Verzweigungen habe ich gebildet?
Wie steht es um meinen Stamm?
Bin ich in mir ruhend und stehe fest oder diene ich zwei Herren und zerreibe
mich?
Welchen Stellenwert hat der Partner/ die Partnerin?
Wie
wichtig sind Kinder im Leben und deren Glück?
Wie ist die Beziehung zu meinen Eltern?
Wie
ist meine Streitkultur?
Schiebe ich die Schuld auf andere oder reflektiere ich meinen Anteil an
Konflikten?
Wie ist es, wenn ich auf Situationen, in denen ich Ärger und Streit erlebt habe
aus einer anderen Perspektive schaue? Von oben?
Was ist nicht so gut gelaufen?
Was will ich loslassen?
Wem will ich vergeben?
Welche
Erkenntnisse habe ich gewonnen?
Wofür bin ich dankbar?
Was schätze ich an meinem Partner, meinen Eltern, meinen Kindern?
Was nährt unsere Liebe?
Was
trägt mich durch die Zeit und nehme ich mit in ein neues Jahr?
Was möchte ich mehr stärken?
Wohin geht soll meine Energie zukünftig fließen?
Verbinde dich mit deinem Baum und schau, was an Gefühlen hochkommt.
Wie steht der Baum in Beziehung?
Und
schau noch einmal den Film der zurückliegenden Zeit, des alten Jahres an.
Finde für dich ein gutes Ritual das alte Jahr würdevoll abzuschließen und Platz
für Neues zu schaffen. Es gibt viele alte Bräuche in der Silvesternacht bewusst
in ein neues Jahr zu starten.
Vielleicht schreibst du das, was du loslassen oder transformieren willst auf einen Zettel und verbrennst ihn.
Schau, was sich gut anfühlt für dich.
Ich wünsche dir Frieden mit deinem Familienbaum, deinem Stamm.
Katrin
Hilflos -Viele Menschen fühlen sich im Moment hilflos.
Was hilft mir?
Ein Weg für mich ist es, mich im Herzen mit der göttlichen Quelle, der Liebe zu verbinden, zu fühlen, zu vertrauen ….
In dem Moment, in dem ich mich an das Gefühl erinnere als ich mit dieser Quelle im Kontakt war, es wieder fühle und ausdehne, ist immer alles gut.
Die Liebe ist die Quelle. Würde es uns gelingen dauerhaft in dieser Quelle zu baden, das Leben wäre ein wahres Paradies.
Wenn ich mit der Quelle in Verbindung bin, dann ist alles leicht.
Dann
bin ich Eins mit Allem.
Katrin
Das Leben ist ein Wunder. Täglich öffnet sich etwas Neues.
Im Dialog:
„ Wieviele Räume des Seins gibt es? Wollen wir neue Räume des Seins erschließen oder nur in bekannten sein? Wo ist der Schlüssel?“
„Vielleicht findet ja der Schlüssel in das Schloss.“
„Vielleicht gibt es gar kein Schloss und die Tür ist offen.
Oder der Schlüssel findet in das Schloss und öffnet es.
Wer oder was ist der Schlüssel?
Wer oder was das Schloss?
Es gibt soviel mehr zu entdecken, zu erfüllen, zu erleben – da möchte ich gern tiefer forschen. Erfühlen meinte ich, allerdings ist auch erfüllen sinnvoll.“
„Ja, es gibt keinen Schlüssel und kein Schloss, alles ist offen, lädt uns zur Entdeckungsreise ein.“
Ich genieße die neuen Räume, die in meiner Welt entstehen, die Stille, die feine Atmosphäre in meiner Welt.
Einer der schönsten Schlüsselmomente war im Wald, als der kleine Vogel vor mir saß und aus Herzenslust gezwitschert hat. Das war so berührend. Ich wollte dieses Glück einfangen, mit einem Foto ablichten. Es ging nicht. Der Vogel flog davon. Wäre ich still geblieben, ganz im Gewahrsein und im Moment, dann wäre dieser Augenblick in einem größeren Zeitfenster manifestiert gewesen.
Katrin
Enge und Weite
Auf meinem Weg zum Feensteig fällt mir die Eberesche in den Blick. Sie trägt grüne Blätter, einige ganz eng und andere weit aufgefächert.
So fühle ich mich manchmal selbst und sehe es auch bei anderen Menschen. Mal ist das Herz zu und eng und dann wieder offen und ganz weit.
Es ist ein und derselbe Baum, an dem mir Enge und Weite begegnen. Das Weite fühlt sich für mich lebendiger und freier an.
Wie oft ist es in unserem Leben eng, wie oft wird es eng an Zeit. Was macht die Enge mit uns? Geben wir uns Raum und Zeit uns zu entfalten, so wie dieses Blatt?
Mögen unsere Herzen wie die sich öffnenden Blätter der Eberesche sein, weit, offen und einladend. Mögen wir unser ganzes Potenzial entfalten.
Katrin
Das Glück ist wie ein Schmetterling. Wir können es nicht jagen. Wenn wir uns ganz im Herzen, in der Ruhe niederlassen, fällt es in unseren Schoß.
Mit diesem Gedanken verweile ich auf dem Feensteig. Dieser Weg fühlt sich für mich an wie Gleis 9 3/4, eine Welt zwischen den Welten.
Ich bin hier mit viel Weite, Licht, Liebe und einem offenen Herzen für die Wahrheit und Liebe.
Ich sitze auf der Bank am verborgenen Schatz . Es vögelt um mich herum in den schönsten Tönen, ganz liebevoll. Ein kleiner Vogel sitzt auf dem Stamm der umgefallenen Eiche im Sonnenlicht. Er reckt seinen Schnabel in die Luft und trällert nur für mich, aus tiefstem Herzen, in den schönsten Tönen. Das ist sehr berührend.
Dieser Ton und die Melodie gehen tief in mein Herz, erfüllen mein Sein und ich spüre die Kostbarkeit des Augenblicks, ein Geschenk des Himmels. Ich fühle mich im Einklang mit der Schöpfung.
Dieses Glück, das mir in meinem Innehalten in meinen Schoß fällt, kann ich nur im Herzen bewahren. Es ist flüchtig. In dem Moment als ich es in meiner Kamera festhalten, fliegt der Vogel davon. Das Erlebte jedoch schwingt intensiv in meinem Herzen nach.
Dieser Augenblick mit dem kleinen Vogel ist pures Glück, kostbar, ein Geschenk.
Ich gehe die Runde über den Feensteig und kehre noch einmal zur Bank zurück.
Ich schreibe an einen Freund.
„Ich muss nichts tun, um glücklich zu sein. Ich brauche nichts anderes als ein offenes, liebendes Herz. Es wirkt wie ein Magnet und zieht alles in mein Leben was in meiner Energie schwingt. So wird mein Herz jetzt das liebende Kraftfeld erzeugen, was heilsam für mich und Andere ist. Eine neue Zeit bricht an, eine neue Welt. Für mich und jeden, der in Liebe schwingt.“
Katrin
Sie läßt mich leben und atmen und lieben.