31. 12. 2020   Silvester

  • von Katrin Wenk-Olschowsky
  • 02 Jan., 2021

Der Feensteig - ein Torweg in eine neue Zeit

„Die Zukunft kann man am besten vorhersagen, wenn man sie selbst gestaltet.“
Jean Fourastie

 

Heute bin ich zweimal auf dem Feensteig unterwegs.

 

Am Morgen sportlich. Ich gehe mit meinem Mann eine Runde im schnellen Schritt über den Weg. Bis zum Vertrauen laufen wir gemeinsam. Dann geht Wolfram zu den Wünschen voraus. Am Eingang zum Kiefernwäldchen warte ich auf seinen Anruf.

 

Wie schnell sprinte ich durch das Vertrauen zu den Wünschen?
Gelingt es mir unter 2 Minuten zu sein?

 

„Ich springe heute.“ Das habe ich Britt geschrieben. Meinte allerdings „Ich sprinte heute.“

 

Während ich warte, steige ich immer wieder auf die Holzbank und springe dann doch hinab und hinauf, um warm zu bleiben. Jetzt klingelt das Telefon. Wolfram sagt:

 

„Ich zähle 3 -2- 1- und dann hast du noch zwei Sekunden dein Handy einzustecken.“
Ich lausche auf sein Signal. „Drei – Zwei – Eins ...“

Handy weg. Und los geht es. Den direkten Weg kenne ich. Er ist matschig und so laufe ich doch etwas verhaltener. An jeder Biegung nehme ich meine Hand und lasse mich von den Bäumen durch die Kurve steuern. Ich renne und bemerke, dass meine Kondition noch ausbaufähig ist. Der Weg zieht sich hin. Jetzt bin ich aus dem matschigen Labyrinth heraus und kann auf dem frisch geschotterten Weg wieder etwas schneller laufen. Schon sehe ich das Ziel: Wünschen – meinen Mann und das Zeitmesser.

 

Wie schnell war ich wohl?

 

2:18 steht in großen Zahlen auf dem Display. Schneller als der Mann gestern, doch noch über 2 Minuten.

 

18 Sekunden. Das muss zu schaffen sein. Ein guter Ansporn für das Training 2021.

 

An Britt schreibe ich: „ 2:18“

 

„Du hast die Männer zeitversetzt überholt, weil du gänzlich im Vertrauen und der Leichtigkeit warst ...L(e)ichtgeschwindigkeit.“

 

 

Zu Hause angekommen lese ich einen Text von einer anderen Freundin:

„Heute ist der Tag des Rosmarins. Unter Anderem steht da geschrieben:
`Das Leben entscheidet, wer in dein Leben tritt, aber Du entscheidest, wer bleibt. Die Wahrheit schmerzt nur einmal, doch die Lüge schmerzt immer. ...  Ein Rosmarin-Ast für dich, damit die schlechten Sachen verschwinden und die Guten bleiben!“ Der Text ist noch umfangreicher. Er drückt viel meiner gefühlten Wahrheit aus.

Dann laufe ich am Nachmittag noch einmal über den Feensteig. Im Gepäck meiner Erinnerung sind 365 intensiv gefühlte, gelebte Tage. Noch einmal will ich das Jahr 2020 vor meinem geistigen Auge vorbeiziehen lassen.

Was will ich im alten Jahr zurücklassen und transformieren?

Was will ich mitnehmen und stärken?

Was habe ich gelernt?

Was habe ich wieder erinnert?

Welches waren die besonderen Momente?

Welche Menschen haben mich durch das Jahr begleitet?

Unter welches Motto würde ich das Jahr 2020 stellen, wenn ich diesem, meinem Jahresfilm, einen Titel geben würde?

 

Das Jahr steht für mich unter dem Motto: „Die fünfte Jahreszeit.“ Es ist die Zeit der Masken. Corona ist für mich wie ein Brennglas, das alles nur deutlicher erscheinen lässt. Wer versteckt sich hinter Masken? Wer ist mutig? Wer steht für welche Werte ein? Wer handelt menschzentriert? Wer machtzentriert? Wer geldzentriert? Was ist wahr? Was ist Lüge?

Die fünfte Jahreszeit – eine Maskerade.

Als Kind war ich zu Fasching mal Gärtnerin, mal Marienkäfer, mal Sterntaler und ein anderes Mal Seefahrerin. Als Erwachsener liegt mir die Verkleidung nicht mehr.

Ich bin ich.

Und so lasse ich mir auch heute keine Maske aufzwingen. Ich habe erkannt, wer ich bin und diese, meine Wahrheit, verberge ich nie wieder hinter Masken. Ich will kein anderer Mensch sein, als der Mensch der ich jetzt bin. Ich liebe mich mit all meinen Schatten und all meinem Licht. Ich bin was ich bin – LIEBE, stehe aufrichtig für meine gefühlte Wahrheit ein.

 

So laufe ich jetzt über den Feensteig, um zu reflektieren. „Des Kaisers neue Kleider“, das ist das Märchen, was so wunderbar in das Jahr 2020 passt. Die alten Kleider, die alten Glaubensmuster und die alten Moralvorstellungen abstreifen und sich in ein neues Lichtgewand kleiden. Sich vollkommen nackt machen, und der nackten Wahrheit anvertrauen. Das ist 2020 für mich. Meine neue Welt entsteht hier im Licht.

 

Während ich den Weg laufe, schweifen meine Gedanken in die zurückliegenden Tage und immer wieder in die Zukunft. Was wird uns das Jahr 2021 bringen?

Vergangenheit – Zukunft – Vergangenheit –Zukunft – meine Gedanken springen immer wieder hin und her.
So laufe ich den Weg ohne wirklich präsent zu sein.

 

Auf dem Rückweg sehe ich am Loslassen eine kleine Fellkugel liegen. Ich denke, dass es ein eine tote Katze ist. Ich spreche das Fellknäul an. Es hebt den Kopf und ein kleiner Waschbär schaut mich mit traurigen Augen an. Ich rede mit ihm und bin ganz Eins. Ich schenke ihm all meine Aufmerksamkeit und Liebe. In seine runden Knopfaugen kommt das Lebenslicht zurück. Jetzt läuft er mir ein paar Schritte hinterher. Ich versuche ihn vom Weg in das Laub zu locken, damit er Schutz findet. Er rollt sich wieder zusammen. Ich bleibe stehen, rede und wieder kommt er auf mich zugelaufen. So bleiben wir für eine Weile ganz in Verbundenem Sein.

 

Das ist die Erkenntnis am Ende des Jahres 2020.

 Gegenwärtigkeit.

 

Es gibt nur das Hier & Jetzt. In diesem Moment habe ich begriffen, dass die Vergangenheit hinter mir liegt und die Zukunft mit ihren Möglichkeiten noch nicht manifest ist. Das Hier & Jetzt ist der Augenblick des Innigen Seins mit einem kleinen Waschbar.

 

An einen Freund schreibe ich meine erlebte Wahrheit:

 

„Der kleine Waschbär hat mich in die Gegenwärtigkeit zurückgeführt. Ich war in Gedanken durch das Jahr 2020 spaziert – doch das Jahr ist bereits vorbei. In Gedanken war ich auch in das Jahr 2021 vorausgeeilt.
Das JETZT ist das Einzige was wirklich zählt. Ich war in und mit Liebe bei dem kleinen Tier. Der Waschbär hat diese gespürt und mir seine Aufmerksamkeit geschenkt. Er ist mir gefolgt, ganz im Vertrauen. Was auch immer war oder sein wird, das Einzige, was wirklich wahr ist, es gibt nur das JETZT und Liebe ist heilsam.

 

Der Waschbär steht für das innere Kind, für das Spielerische, die Leichtigkeit und die Wahrheit aus dem unschuldigen Herzen, für das unvoreingenommene Sein.

Als Kind gibt es für uns keine Regeln und Begrenzungen. Wir leben unser Leben durch das Ausprobieren. Wir sprechen unverblümt die Wahrheit aus.

Wie wäre die Welt, wenn wir sie wieder mit den Augen eines Kindes entdecken würden, spielerisch im Hier & Jetzt?

Wir hätten Freude an den kleinen Dingen des Lebens, an einem Schmetterling, einer duftenden Blume, im grünen Moos liegend, Schäfchenwolken ziehen lassen, Süßigkeiten naschend, singend, tanzend, lachend , einander umarmend, einander berührend, einander liebend ...
 
Die Welt wird zum Paradies, wenn wir die spielerische Leichtigkeit, die kreative Schöpferkraft und pure Lebensfreude wieder frei entfalten.

Ich freue mich auf eine neue Spielrunde in der Spirale des Lebens.“

 

Katrin

von Katrin Wenk-Olschowsky 11. Mai 2025
20 Jahre Feensteig -
Am 10. Mai 2005 habe ich mich verleibt - verliebt in einen Weg - verliebt in den Feensteig im Nationalpark Hainich,
in Weberstedt, meiner Heimat.

Ich folge diesem Weg seit 20 Jahren treu - treu durch alle Zeiten - staune wie am ersten Tag - bin noch immer beseelt, berührt und sehr oft auch gerührt.
Er ist ein weiser Weg mitten durch den Hainich, den heiligen Hain.

Der Feensteig schenkt mir Ruhe - Kraft - Licht, ist Balsam für meinen Körper, meinen Geist, meine Seele.
Er gib mir Antworten auf alle Fragen des Lebens - er ist wie ein begehbares Orakel mitten in der Natur, mitten im grünen Herzen unseres deutschen Vaterlandes.
Er ist Zuflucht - Heimat - ein Ort der Rückbesinnung und Rückverbindung mit dem Göttlichen in uns und mit Mutter Erde.

Er ist das Licht - das Grüne Herz - das lebendige Sein.

Komm mit ! Begleite mich ein Stück diesen Weges. Entdecke das Paradies wieder in dir und um dich herum und verliebe auch du dich in diesen weisen Weg, das grüne Herz, die Quelle der Kraft.

Der Feensteig schenkt dir Ruhe, Kraft, Freiheit und inneren Frieden.

 
von Katrin Wenk-Olschowsky 11. Juni 2021

„Ich habe den Schlüssel gefunden. Es funktioniert aus der Quelle heraus, zum Wohle Aller mit Gottes Hilfe, weg vom Ego hin zum Alleinen Selbst.“

von Katrin Wenk-Olschowsky 10. Juni 2021

Ich sehe das Glück, dass wie ein Schmetterling in meinen Schoß fällt und sich vermehrt.

von Katrin Wenk-Olschowsky 10. Juni 2021

Hilflos -Viele Menschen fühlen sich im Moment hilflos.

Was hilft mir?

Ein Weg für mich ist es, mich im Herzen mit der göttlichen Quelle, der Liebe zu verbinden, zu fühlen, zu vertrauen ….

In dem Moment, in dem ich mich an das Gefühl erinnere als ich mit dieser Quelle im Kontakt war, es wieder fühle und ausdehne, ist immer alles gut.

Die Liebe ist die Quelle. Würde es uns gelingen dauerhaft in dieser Quelle zu baden, das Leben wäre ein wahres Paradies.

Wenn ich mit der Quelle in Verbindung bin, dann ist alles leicht.

Dann bin ich Eins mit Allem.

 

Katrin

von Katrin Wenk-Olschowsky 10. Juni 2021

Das Leben ist ein Wunder. Täglich öffnet sich etwas Neues.

Im Dialog:

„ Wieviele Räume des Seins gibt es? Wollen wir neue Räume des Seins erschließen oder nur in bekannten sein? Wo ist der Schlüssel?“

 

„Vielleicht findet ja der Schlüssel in das Schloss.“

 

„Vielleicht gibt es gar kein Schloss und die Tür ist offen.

Oder der Schlüssel findet in das Schloss und öffnet es.

Wer oder was ist der Schlüssel?

Wer oder was das Schloss?

 

Es gibt soviel mehr zu entdecken, zu erfüllen, zu erleben – da möchte ich gern tiefer forschen. Erfühlen meinte ich, allerdings ist auch erfüllen sinnvoll.“

„Ja, es gibt keinen Schlüssel und kein Schloss, alles ist offen, lädt uns zur Entdeckungsreise ein.“

Ich genieße die neuen Räume, die in meiner Welt entstehen, die Stille, die feine Atmosphäre in meiner Welt.

 

Einer der schönsten Schlüsselmomente war im Wald, als der kleine Vogel vor mir saß und aus Herzenslust gezwitschert hat. Das war so berührend. Ich wollte dieses Glück einfangen, mit einem Foto ablichten. Es ging nicht. Der Vogel flog davon. Wäre ich still geblieben, ganz im Gewahrsein und im Moment, dann wäre dieser Augenblick in einem größeren Zeitfenster manifestiert gewesen.

Katrin

von Katrin Wenk-Olschowsky 10. Juni 2021
von Katrin Wenk-Olschowsky 10. Juni 2021

Enge und Weite

 

Auf meinem Weg zum Feensteig fällt mir die Eberesche in den Blick. Sie trägt grüne Blätter, einige ganz eng und andere weit aufgefächert.

 

So fühle ich mich manchmal selbst und sehe es auch bei anderen Menschen. Mal ist das Herz zu und eng und dann wieder offen und ganz weit.

 

Es ist ein und derselbe Baum, an dem mir Enge und Weite begegnen. Das Weite fühlt sich für mich lebendiger und freier an.

 

Wie oft ist es in unserem Leben eng, wie oft wird es eng an Zeit. Was macht die Enge mit uns? Geben wir uns Raum und Zeit uns zu entfalten, so wie dieses Blatt?

 

Mögen unsere Herzen wie die sich öffnenden Blätter der Eberesche sein, weit, offen und einladend. Mögen wir unser ganzes Potenzial entfalten.

 

Katrin



von Katrin Wenk-Olschowsky 10. Juni 2021

Das Glück ist wie ein Schmetterling. Wir können es nicht jagen. Wenn wir uns ganz im Herzen, in der Ruhe niederlassen, fällt es in unseren Schoß.

 

Mit diesem Gedanken verweile ich auf dem Feensteig. Dieser Weg fühlt sich für mich an wie Gleis 9 3/4, eine Welt zwischen den Welten.

Ich bin hier mit viel Weite, Licht, Liebe und einem offenen Herzen für die Wahrheit und Liebe.

 

Ich sitze auf der Bank am verborgenen Schatz . Es vögelt um mich herum in den schönsten Tönen, ganz liebevoll. Ein kleiner Vogel sitzt auf dem Stamm der umgefallenen Eiche im Sonnenlicht. Er reckt seinen Schnabel in die Luft und trällert nur für mich, aus tiefstem Herzen, in den schönsten Tönen. Das ist sehr berührend.

 

Dieser Ton und die Melodie gehen tief in mein Herz, erfüllen mein Sein und ich spüre die Kostbarkeit des Augenblicks, ein Geschenk des Himmels. Ich fühle mich im Einklang mit der Schöpfung.  

 

Dieses Glück, das mir in meinem Innehalten in meinen Schoß fällt, kann ich nur im Herzen bewahren. Es ist flüchtig. In dem Moment als ich es in meiner Kamera festhalten, fliegt der Vogel davon. Das Erlebte jedoch schwingt intensiv in meinem Herzen nach.

 

Dieser Augenblick mit dem kleinen Vogel ist pures Glück, kostbar, ein Geschenk.

 

 

Ich gehe die Runde über den Feensteig und kehre noch einmal zur Bank zurück.

Ich schreibe an einen Freund.

„Ich muss nichts tun, um glücklich zu sein. Ich brauche nichts anderes als ein offenes, liebendes Herz. Es wirkt wie ein Magnet und zieht alles in mein Leben was in meiner Energie schwingt. So wird mein Herz jetzt das liebende Kraftfeld erzeugen, was heilsam für mich und Andere ist. Eine neue Zeit bricht an, eine neue Welt. Für mich und jeden, der in Liebe schwingt.“

 

 

Katrin

 



von Katrin Wenk-Olschowsky 8. Juni 2021
Ich bin bei mir, im Einklang mit der Schöpfung und in der Liebe.

Ich sehe es, weil die Schmetterlinge ganz nah bei mir mit ihrer Leichtigkeit sind.

Ich bin nicht das Abstellgleis. Ich bin das Leben selbst, das sich entfaltet in der Liebe von Allem was ist.

Selbst das dunkelste Dunkel wird im Licht der Liebe hell. Ich bleibe jetzt bei mir und dehne mein Licht aus und vervielfache die Liebe.

Ich bleibe bei mir, in meinem Herzen, in der Liebe und somit erzeuge ich ein Liebesfeld, was alles Gute und Schöne mit Gottes Hilfe erschafft.

Das ist der Weisheit letzter Schluss: bedingungslose Liebe ist die höchste Schwingung. Mit ihr und durch sie verschwindet alle Angst. Ich bin in der Quelle der Wahrheit, im Göttlichen, im Urvertrauen.

Katrin

von Katrin Wenk-Olschowsky 8. Juni 2021
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