25. 06. 2019 Inspiration
Im Geiste der Dichter und Denker
Der Mensch ist inmitten der Natur immer das Kind an sich. Dies Kind träumt wohl einmal einen schweren beängstigenden Traum, wenn es aber die Augen aufschlägt, so sieht es sich immer wieder im Paradiese.“ Friedrich Wilhelm Nietzsche
Auch heute bin ich nur in Gedanken auf dem Feensteig. Ich bin noch im Engadin. Mein lieber Freund Mattias hat mir diese Gegend und das Hotel „Waldhaus“ empfohlen. Ich liege auf der Terrasse und schreibe ihm meine Gedanken über das heute Erlebte.
„Der laue Wind streicht sanft über meine Haut. Die Vögel trällern eine liebliche Melodie. Es duftet nach Sommer – nach dem Blütenmeer und der Farbenpracht nektarsüßer Wiesenblumen. Pferdeglocken dringen zart an mein Ohr. Es rauscht ein Wasserfall der kristallklares Bergwasser lebendig und belebend mit sich führt. Es ist die sonnige Zeit der sanften Töne, die das vergessene Paradies ins Hier & Jetzt trägt.
Auf dem Berg heute am Gletscher hat ein junger Italiener mit Schneebällen jongliert. Ich fand es inspirierend und habe weiße Bälle geformt – um zu werfen – zu spielen – zu jonglieren. Sie sind in die Luft geflogen – zurück in meine Hand und geschmolzen. Zwei Schmetterlinge haben mich in dieser luftigen Höhe umsegelt. Die Berge vor mir leuchten in einem strahlenden Weiß. Unberührt und rein. Die Schneekristalle so rein wie die reinsten Diamanten. Der Schnee – ich glaube, die Kristalle sind gefrorenes Licht, um in der dunklen Jahreszeit unsere Wege hell zu machen.
Jetzt dringt klassische Musik von der Terrasse des Waldhauses an mein Ohr und lässt mich zurückfallen in die Zeit der großen Dichter und Denker. Was sie alle hatten, um diese wunderbaren Texte zu schreiben, diese Musik zu komponieren, sie hatten den Zugang zum Feld der unendlichen Liebe aus der diese berührende Schöpfung stammt. Das kann nur aus den elysischen Feldern jenseits unseres Verstandes stammen.
Indem ich dir diese Zeilen schreibe, weiß ich, dass ein Teil von mir gerade dort verweilt.“
Britt schrieb daraufhin: „Ein wunderschöner Text. Du ziehst den Leser mit hinein in deine wahrgenommene und erlebte, traumhafte Welt. Die Natur scheint wirklich das Eingangstor zu unserer fantasievollen, dadurch allerdings nicht weniger realen Welt, zu sein. Wie sollten sonst diese großartigen Werke – Schöpfungen – entstehen; Worte, Musik, Bilder ...“
Katrin