19. 06. 2019 Fliege
- von Katrin Wenk-Olschowsky
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- 19 Juni, 2019
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Halte inne und reflektiere
Heute Morgen auf dem Feensteig sind mir wieder die lila und weißen Blüten aufgefallen. Es war wunderschön, am frühen Morgen in den Wald zu laufen. Die intensivste Begegnung hatte ich heute am Jungbrunnen. In der Sonne auf dem Holz landete eine Fliege. Immer wieder flog sie fort, brummte und summte, und landete einen Moment später wieder auf dem Holz. Ich beobachtete sie. Sie wurde immer zutraulicher und lies mich zum Schluss bis auf wenige Zentimeter an sich heran. Sie glänzte grüngolden in der Sonne. Schillerte im Licht. Ein Wunder der Natur. Es ist eine Goldfliege mit lateinischem Namen Lucilla sericata. Sie gehört zur Familie der Schmeißfliegen. Schon gestern kam ich mit einer Schmeißfliege in Kontakt.
Was will sie mir sagen? Ich habe im Internet nach der spirituellen Bedeutung der Fliege gesucht. Es passt:
"Welche Gedanken quälen Dich oder wo drehst Du Dich im Kreis? Welche Dinge sind nicht im Lot oder sind bereits überfällig? Erscheint die Fliege, bedeutet es: Halte inne, werde ruhig und betrachte Deine Energien wie einen Fluss. Was stört diesen Fluss, wo sind "nervende Elemente", die den Energiefluss aufhalten oder blockieren? Fliegen sind auch Aasfresser und möchten Dich damit auch auf ein "altes Thema" hinweisen. Es gilt also nicht mehr länger "die Leichen im Keller" zuzudecken, sondern hinzusehen, den Selbstbetrug aufzudecken und zu erkennen, wer oder was "Dir auf den Nerv geht". Dein Ich, Deine Kraft, Deine Aura gehören Dir und es liegt an Dir dieses Energiefeld von einmischenden Gedanken, übereifrigem Handeln oder manipulativen Handlungen zu reinigen und sauber zu halten. Werde wieder klar und lass den Wind durch Dein Haar wehen, sodass Fliegen und negative oder schwermütige Gedanken mit ihm davongeweht werden dürfen." Quelle: Katharina Linhart www.wirkendekraft.at/Krafttier_Fliege
Genau das ist im Moment mein Thema. Ich wäre beinahe wieder in ein altes Muster hineingetappt. Und jetzt habe ich es erkannt. Diese schwermütigen Gedanken, die gestern für einen kleinen Moment da waren, diese dürfen jetzt im Wind davon getragen werden, sich wandeln.
Etwas später auf dem Weg, war wieder alles leicht. Die Schmetterlinge tanzten in der Sonne. Besonders die blauen Schmetterlinge waren voller quirliger Leichtigkeit. Das Wiesenvögelein flatterte durch die warme Sommerluft. Beim Tanz mit den Schmetterlingen durch die blühende Sommerwiese begegnete mir ein Zweipunkt-Marienkäfer. Wie wunderschön. So einen Käfer hatte ich vorher noch nie gesehen. Er ist von der Form etwas ovaler und größer als der Siebenpunkt-Marienkäfer.
Katrin
Am 10. Mai 2005 habe ich mich verleibt - verliebt in einen Weg - verliebt in den Feensteig im Nationalpark Hainich,
in Weberstedt, meiner Heimat.
Er ist ein weiser Weg mitten durch den Hainich, den heiligen Hain.
Hilflos -Viele Menschen fühlen sich im Moment hilflos.
Was hilft mir?
Ein Weg für mich ist es, mich im Herzen mit der göttlichen Quelle, der Liebe zu verbinden, zu fühlen, zu vertrauen ….
In dem Moment, in dem ich mich an das Gefühl erinnere als ich mit dieser Quelle im Kontakt war, es wieder fühle und ausdehne, ist immer alles gut.
Die Liebe ist die Quelle. Würde es uns gelingen dauerhaft in dieser Quelle zu baden, das Leben wäre ein wahres Paradies.
Wenn ich mit der Quelle in Verbindung bin, dann ist alles leicht.
Dann
bin ich Eins mit Allem.
Katrin
Das Leben ist ein Wunder. Täglich öffnet sich etwas Neues.
Im Dialog:
„ Wieviele Räume des Seins gibt es? Wollen wir neue Räume des Seins erschließen oder nur in bekannten sein? Wo ist der Schlüssel?“
„Vielleicht findet ja der Schlüssel in das Schloss.“
„Vielleicht gibt es gar kein Schloss und die Tür ist offen.
Oder der Schlüssel findet in das Schloss und öffnet es.
Wer oder was ist der Schlüssel?
Wer oder was das Schloss?
Es gibt soviel mehr zu entdecken, zu erfüllen, zu erleben – da möchte ich gern tiefer forschen. Erfühlen meinte ich, allerdings ist auch erfüllen sinnvoll.“
„Ja, es gibt keinen Schlüssel und kein Schloss, alles ist offen, lädt uns zur Entdeckungsreise ein.“
Ich genieße die neuen Räume, die in meiner Welt entstehen, die Stille, die feine Atmosphäre in meiner Welt.
Einer der schönsten Schlüsselmomente war im Wald, als der kleine Vogel vor mir saß und aus Herzenslust gezwitschert hat. Das war so berührend. Ich wollte dieses Glück einfangen, mit einem Foto ablichten. Es ging nicht. Der Vogel flog davon. Wäre ich still geblieben, ganz im Gewahrsein und im Moment, dann wäre dieser Augenblick in einem größeren Zeitfenster manifestiert gewesen.
Katrin
Enge und Weite
Auf meinem Weg zum Feensteig fällt mir die Eberesche in den Blick. Sie trägt grüne Blätter, einige ganz eng und andere weit aufgefächert.
So fühle ich mich manchmal selbst und sehe es auch bei anderen Menschen. Mal ist das Herz zu und eng und dann wieder offen und ganz weit.
Es ist ein und derselbe Baum, an dem mir Enge und Weite begegnen. Das Weite fühlt sich für mich lebendiger und freier an.
Wie oft ist es in unserem Leben eng, wie oft wird es eng an Zeit. Was macht die Enge mit uns? Geben wir uns Raum und Zeit uns zu entfalten, so wie dieses Blatt?
Mögen unsere Herzen wie die sich öffnenden Blätter der Eberesche sein, weit, offen und einladend. Mögen wir unser ganzes Potenzial entfalten.
Katrin
Das Glück ist wie ein Schmetterling. Wir können es nicht jagen. Wenn wir uns ganz im Herzen, in der Ruhe niederlassen, fällt es in unseren Schoß.
Mit diesem Gedanken verweile ich auf dem Feensteig. Dieser Weg fühlt sich für mich an wie Gleis 9 3/4, eine Welt zwischen den Welten.
Ich bin hier mit viel Weite, Licht, Liebe und einem offenen Herzen für die Wahrheit und Liebe.
Ich sitze auf der Bank am verborgenen Schatz . Es vögelt um mich herum in den schönsten Tönen, ganz liebevoll. Ein kleiner Vogel sitzt auf dem Stamm der umgefallenen Eiche im Sonnenlicht. Er reckt seinen Schnabel in die Luft und trällert nur für mich, aus tiefstem Herzen, in den schönsten Tönen. Das ist sehr berührend.
Dieser Ton und die Melodie gehen tief in mein Herz, erfüllen mein Sein und ich spüre die Kostbarkeit des Augenblicks, ein Geschenk des Himmels. Ich fühle mich im Einklang mit der Schöpfung.
Dieses Glück, das mir in meinem Innehalten in meinen Schoß fällt, kann ich nur im Herzen bewahren. Es ist flüchtig. In dem Moment als ich es in meiner Kamera festhalten, fliegt der Vogel davon. Das Erlebte jedoch schwingt intensiv in meinem Herzen nach.
Dieser Augenblick mit dem kleinen Vogel ist pures Glück, kostbar, ein Geschenk.
Ich gehe die Runde über den Feensteig und kehre noch einmal zur Bank zurück.
Ich schreibe an einen Freund.
„Ich muss nichts tun, um glücklich zu sein. Ich brauche nichts anderes als ein offenes, liebendes Herz. Es wirkt wie ein Magnet und zieht alles in mein Leben was in meiner Energie schwingt. So wird mein Herz jetzt das liebende Kraftfeld erzeugen, was heilsam für mich und Andere ist. Eine neue Zeit bricht an, eine neue Welt. Für mich und jeden, der in Liebe schwingt.“
Katrin