29. 08. 2020 Impulse für Liebe, Frieden, Freiheit
- von Katrin Wenk-Olschowsky
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- 30 Aug., 2020
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22 Tauben auf dem Weg zum Frieden


„Friedenstauben
überbringen nur eine Friedensnachricht.
Den Frieden selbst können sich nur die Menschen selbst bringen.“
Willy Meurer
Am 21. August 2019 habe ich 14 Frühlingstagebücher auf eine einjährige Reise geschickt. 14 Menschen haben vor einem Jahr 42 Friedenstauben in die Welt steigen lassen.
In meinem Drehbuch vom Leben steht, dass ich heute um 10:00 Uhr auf dem Feensteig bin und die Rückkehr der Bücher erwarte.
Dreißig Minuten vorher treffe ich eine Journalistin. Sie lauscht meinen Gedanken und notiert.
Mittlerweile sind 4 Tagebücher gedrückt. Das Wintertagebuch ist schon zurück, heute kommt der Frühling.
Sommer und Herbst sind noch in der Welt und das neue Buch an dem ich schreibe, es ist noch nicht abgeschlossen, die Geschichte noch nicht zu Ende. Im Buch von der fünften Jahreszeit sind meine Bilder, Gedanken, Gefühle und Begegnungen des Jahres 2020 nachzulesen und nachzufühlen. Noch füllen sich die Seiten des Lebensbuches darin.
Die Journalistin schreibt und fotografiert, lauscht und notiert weiter.
Ich erzähle ihr, dass eines der Frühlingstagebücher vor drei Tagen nach hause gekommen ist. 10 Menschen haben ihre Gedanken und Gefühle eingetragen.
Es ist das Buch vom Jungbrunnen, welches wieder an der Quelle, am Ursprung angekommen ist.
Autos fahren auf den Wanderparkplatz. Eins, zwei, drei Frauen steigen aus drei verschiedenen Autos aus.
Mein Mann kommt zu Fuß gelaufen.
Ein Freund bringt für den heutigen tag weiße Tauben. Es ist das dritte Mal, dass wir Tauben für Liebe, Wahrheit, Frieden und Freiheit in die Welt von Weberstedt aus senden. Ich nehme eine Taube symbolisch in die Hand und lasse sie mit diesen guten Wünschen frei. Die anderen 21 Tauben fliegen frei in den Himmel, kreisen noch einmal über dem Feensteig, dem Friedensweg und steigen auf in den Himmel als Zeichen des Friedens.
Mögen die Tauben den Friedensgedanken in das ganze Land, die Hauptstadt und die ganze Welt tragen, bevor sie zurückkehren nach Hause, nach Ur-Leben.
An diesem Tag sind so viele Impulse.
UrLeben – Jungbrunnen –UrLeben und vielleicht zum Schluss Urquelle.
Vor einem Jahr habe ich persönlich Menschen eingeladen, die meine Frühlingstagebuch vom Feensteig in die Welt tragen. Es sind Menschen wie du und ich, die ähnlich sehen, lauschen, fühlen ...
Mit dem Frühlingstagebuch habe ich Menschen eingeladen, die sich durch dieses Buch berührt fühlen, heute um 10:00 Uhr zum Feensteig zu kommen.
Meine Annahme ist, dass diese Menschen so ähnlich sehen und fühlen wie ich. Auf Seelenebene ist dem so, doch auf der Ebene des Ego noch nicht. So sind am Anfang Widerstände bei drei der Gäste spürbar, verhärtete Muster hörbar, ein verschlossenes Herz sichtbar.
Doch als sich die Menschen an der Furchtlosigkeit mutig ins Gesicht schauen, Wolfram ihren Verstand mit Zahlen, Daten und Fakten füttert und ich ihre Seele mit liebevollen Gedanken streichle, wandeln sie sich.
Sie kommen wider mit ihrer Seele und der Wahrheit in Kontakt. Das ist wie das Gehirn klarspülen, reinigen von den dunklen Bildern und Gedanken und das Herz weichmachen, öffnen für das Schöne im Leben und die Liebe. So geht es ein paarmal hin und her - klarspülen, weichmachen bis wir an den Wurzeln uns unserer Gemeinsamkeiten bewusst werden, uns an unseren gemeinsamen Ursprung erinnern und am Jungbrunnen in der Wandlung, in der Leichtigkeit, ankommen.
Das Frühlingstagebuch, das heute den Weg nach Hause gefunden hat, ist mit dem Gedanken Jungbrunnen unterwegs gewesen und hat vier der Menschen hierher zur Quelle geführt. Wolfram läuft mit den drei Frauen an den Naturkräften vorbei, direkt zum Dienen.
Britt, ihre Freundin, Heike und ich, wir vier halten an den Naturkräften inne und halten Balance, genießen das Auf und Ab des Lebens.
Am Dienen sind wir acht Menschen wieder vereint und jeder ist in seiner Kraft und Freude angekommen.
Die Wandlung der Menschen ist im Vertrauen besonders sichtbar.
Wir halten am Wünschen an. Ich habe Haselnüsse vom Jahr 2020 im Gepäck. Es sind große pralle Nüsse. Ich sage zu Britt: „Ich habe heute Friedensnüsse mit.“ Britt: „Wie hört sich Frieden an?“ Sie nimmt die Nuss und schüttelt sie. Nichts ist hörbar. „Frieden ist leise.“, sagt Britt und lächelt.
Dann nimmt sie die Nuss und pflanzt den Frieden direkt in die warme Erde. Ich folge ihrem Impuls und werfe eine Friedensnuss weit in die Welt, damit sich der Frieden selbst aussäen kann.
Am Spiegel angekommen, öffnen wir die Holztüren. Jeder sieht sich jetzt selbst, sein Bildnis mit einer goldenen Krone auf dem Kopf, aufrecht und wahrhaft gekrönt.
Die drei Frauen verabschieden sich, laufen gestärkt mit grüner Seelennahrung zurück in ihre alltägliche Wirklichkeit. Sie gehen mit strahlenden Gesichtern und Glanz in den Augen zurück in ihr Ur-Leben.
Wir fünf bleiben in der Sonne am Spiegel. Wie von Zauberhand deckt sich die weiße Tischdecke mit köstlichen natürlichen Speisen, alles aus dem Schoß der Natur geschöpft, zubereitet mit Händen der Liebe. Das Leben ist Fülle und köstlich. Am Spiegel erkennen wir: Wir sind eine Menschengemeinschaft und nähren uns gegenseitig, mit natürlichen Speisen und Seelennahrung. Es ist als ob wir zurück sind im Paradies, wo wir füreinander und miteinander Leben gestalten und jeder das gibt, was er am Besten kann.
Wir sind sehr berührt vom Wandel auf dem Weg und reflektieren noch einige Erlebnisse.
Gedanken von Britt:
„Wir vermoosen, wenn wir nicht den Sprung ins Leben wagen. Auch, wenn es unbequem wird, dann ist es immer besser sich mit seiner angst auseinanderzusetzen als zu vermoosen.“
In der alltäglichen Welt gibt es Beschränkungen zum Tanzen, erzählt Heike. Jeder soll nur in seinem abgesteckten Quadrat tanzen und am Eingang Maske tragen. Das fühlt sich für sie falsch an.
„Ich wäre eine Meisterin im Quadrattanzen“, sagt Britt.
Britt erzählt von der Umarmung ihrer Mutter. Aus Vorsicht hat sie ihre Mama lange nicht mehr umarmt, bis zu dem Tag, als sie es nicht mehr ausgehalten hat. Da hat Britt ein großes weißes Bettlaken genommen, es über sich selbst geworfen und ihre Mama ganz lange festgehalten und umarmt.
Es sind so viele Gedanken, die zwischen uns hin und herfliegen, dass ich sie nicht alle festhalten kann.
Einen schönen Gedanken zum Vermögen was wir erschaffen können hat Britt noch.
„Katrin, du hast mit deinem Buch eine gute neue Währung. Seite für Seite ist es
Blattgold – grünes Blattgold.“
Mit dieser meiner Liebeswährung möchte ich etwas Gutes zum Wohle Aller gestalten.
Irgendwann stehen wir auf, laufen zurück über den Weg zum Parkplatz. Wir verabschieden uns mit ganz viel Freude im herzen. Ein paar Gedanken tausche ich noch mit Heike aus. Dann will ich in mein Auto einsteigen. Es ist schon 16:00 Uhr. Ich sehe wie ein blaues Auto parkt und zwei Frauen aussteigen.
Die eine der Frauen hält mein Buch vom Feensteig unter dem Arm. Ich denke zuerst, es ist eines der Frühlingstagebücher und sie sind zu spät gekommen. Doch dann sehe ich, dass es das Buch „Feensteig im Hier & Jetzt“ selbst ist. Es leuchtet hell.
Die Frau haut es vor einem Jahr auf dem Baumkronenpfad erworben, gelesen und ist dann den Weg gegangen. Heute will sie den Feensteig mit ihrer Freundin erkunden, ihr vorlesen und sie jede Übung machen lassen. Beide Frauen strahlen mich an.
Ihre Freundin möchte ebenfalls ein Buch kaufen. Ich fahre nach Hause und hole eines, lege es an die Schutzscheibe des Autos und bin im Vertrauen, dass das Buch den richtigen Menschen erreicht.
Dann nehme ich die letzten 8 Softcoverbücher in meinen Rucksack, gehe den Feensteig noch einmal, jetzt gegenläufig und spüre all dem Erlebten von heute nach.
An der Imagination treffe ich auf beide Frauen. Wir tauschen Gedanken und Erlebtes aus. Wir stellen uns eine neue Welt vor, in der Liebe, Frieden, Freiheit, Wahrheit und Menschenwürde manifest sind.
Es ist jetzt 19:00 Uhr. Die nächsten 30 Minuten gehe ich still in Gedanken den Weg weiter, den Feensteig, meinen Friedensweg und verbinde mich mit allen Lichtvollen Menschen dieser Erde.
Hier heute zu sein, zu wandeln, ist meine Art des Dienens.
So möge der Flügelschlag einer weißen weisen Taube eine Welle der Liebe und des Friedens erzeugen.
Hier & Jetzt.
Am Abend sehe ich die Bilder vom Lichtermeer - des Friedens und der Freiheit.
Licht und Liebe – Frieden und Freiheit und ich lausche dem Echo – es kommt ... übe dich in Geduld.
Katrin
Hilflos -Viele Menschen fühlen sich im Moment hilflos.
Was hilft mir?
Ein Weg für mich ist es, mich im Herzen mit der göttlichen Quelle, der Liebe zu verbinden, zu fühlen, zu vertrauen ….
In dem Moment, in dem ich mich an das Gefühl erinnere als ich mit dieser Quelle im Kontakt war, es wieder fühle und ausdehne, ist immer alles gut.
Die Liebe ist die Quelle. Würde es uns gelingen dauerhaft in dieser Quelle zu baden, das Leben wäre ein wahres Paradies.
Wenn ich mit der Quelle in Verbindung bin, dann ist alles leicht.
Dann
bin ich Eins mit Allem.
Katrin
Das Leben ist ein Wunder. Täglich öffnet sich etwas Neues.
Im Dialog:
„ Wieviele Räume des Seins gibt es? Wollen wir neue Räume des Seins erschließen oder nur in bekannten sein? Wo ist der Schlüssel?“
„Vielleicht findet ja der Schlüssel in das Schloss.“
„Vielleicht gibt es gar kein Schloss und die Tür ist offen.
Oder der Schlüssel findet in das Schloss und öffnet es.
Wer oder was ist der Schlüssel?
Wer oder was das Schloss?
Es gibt soviel mehr zu entdecken, zu erfüllen, zu erleben – da möchte ich gern tiefer forschen. Erfühlen meinte ich, allerdings ist auch erfüllen sinnvoll.“
„Ja, es gibt keinen Schlüssel und kein Schloss, alles ist offen, lädt uns zur Entdeckungsreise ein.“
Ich genieße die neuen Räume, die in meiner Welt entstehen, die Stille, die feine Atmosphäre in meiner Welt.
Einer der schönsten Schlüsselmomente war im Wald, als der kleine Vogel vor mir saß und aus Herzenslust gezwitschert hat. Das war so berührend. Ich wollte dieses Glück einfangen, mit einem Foto ablichten. Es ging nicht. Der Vogel flog davon. Wäre ich still geblieben, ganz im Gewahrsein und im Moment, dann wäre dieser Augenblick in einem größeren Zeitfenster manifestiert gewesen.
Katrin
Enge und Weite
Auf meinem Weg zum Feensteig fällt mir die Eberesche in den Blick. Sie trägt grüne Blätter, einige ganz eng und andere weit aufgefächert.
So fühle ich mich manchmal selbst und sehe es auch bei anderen Menschen. Mal ist das Herz zu und eng und dann wieder offen und ganz weit.
Es ist ein und derselbe Baum, an dem mir Enge und Weite begegnen. Das Weite fühlt sich für mich lebendiger und freier an.
Wie oft ist es in unserem Leben eng, wie oft wird es eng an Zeit. Was macht die Enge mit uns? Geben wir uns Raum und Zeit uns zu entfalten, so wie dieses Blatt?
Mögen unsere Herzen wie die sich öffnenden Blätter der Eberesche sein, weit, offen und einladend. Mögen wir unser ganzes Potenzial entfalten.
Katrin
Das Glück ist wie ein Schmetterling. Wir können es nicht jagen. Wenn wir uns ganz im Herzen, in der Ruhe niederlassen, fällt es in unseren Schoß.
Mit diesem Gedanken verweile ich auf dem Feensteig. Dieser Weg fühlt sich für mich an wie Gleis 9 3/4, eine Welt zwischen den Welten.
Ich bin hier mit viel Weite, Licht, Liebe und einem offenen Herzen für die Wahrheit und Liebe.
Ich sitze auf der Bank am verborgenen Schatz . Es vögelt um mich herum in den schönsten Tönen, ganz liebevoll. Ein kleiner Vogel sitzt auf dem Stamm der umgefallenen Eiche im Sonnenlicht. Er reckt seinen Schnabel in die Luft und trällert nur für mich, aus tiefstem Herzen, in den schönsten Tönen. Das ist sehr berührend.
Dieser Ton und die Melodie gehen tief in mein Herz, erfüllen mein Sein und ich spüre die Kostbarkeit des Augenblicks, ein Geschenk des Himmels. Ich fühle mich im Einklang mit der Schöpfung.
Dieses Glück, das mir in meinem Innehalten in meinen Schoß fällt, kann ich nur im Herzen bewahren. Es ist flüchtig. In dem Moment als ich es in meiner Kamera festhalten, fliegt der Vogel davon. Das Erlebte jedoch schwingt intensiv in meinem Herzen nach.
Dieser Augenblick mit dem kleinen Vogel ist pures Glück, kostbar, ein Geschenk.
Ich gehe die Runde über den Feensteig und kehre noch einmal zur Bank zurück.
Ich schreibe an einen Freund.
„Ich muss nichts tun, um glücklich zu sein. Ich brauche nichts anderes als ein offenes, liebendes Herz. Es wirkt wie ein Magnet und zieht alles in mein Leben was in meiner Energie schwingt. So wird mein Herz jetzt das liebende Kraftfeld erzeugen, was heilsam für mich und Andere ist. Eine neue Zeit bricht an, eine neue Welt. Für mich und jeden, der in Liebe schwingt.“
Katrin
Sie läßt mich leben und atmen und lieben.