05. 01. 2019 Die Nacht der Wunder
Der Weg in eine neue Zeit?!

5. Januar – Die 12. Rauhnacht
Räuchern und bereinigen
Ein trüber Januartag. Es war relativ mild. Der leichte Schnee von gestern geschmolzen, transformiert. Ich gehe heute den Feensteig am späten Nachmittag entlang. Es ist still auf dem Weg. An der Station Loslassen steht ein Stock angelehnt. So wie eine Stütze. Ich greife ihn und frage mich - wie ist das mit dem Loslassen. Was will mir dieser Stock sagen? Beide Enden sind kantig - ein Ast der abgebrochen ist, der losgelassen hat. Er lädt mich ein, dass ich ihn ein Stück des Weges mitnehme. Ich lege ihn in der Nähe der Brücke am "Tor zum Hainich" ab. Auf meinem Weg entdecke ich überall Stöcke, die angelehnt sind an Bäume. Ich sehe abgeknickte Äste liegend und gleichzeitig stützend. So viele liegende Äste und umgefallene Bäume fallen mir heute auf. Etwas weiter im Wald kommt mir der Gedanke, dass es jetzt Zeit ist, wirklich etwas loszulassen. Ich schaue auf den Boden und finde einen Ast ohne Rinde - er fühlt sich ganz warm an in meiner Hand und ich bin überrascht wie weich und biegsam er ist. An der Station „Hexenkräfte“ halte ich bewusst in der Hand und nehme Abschied von etwas, was mich lange beschäftigt hat. Ich nehme diesen Stock in die Hand -schließe die Augen und lasse ihn mit einem Schwung ganz weit fliegen. Das war wie eine Befreiung kraftvoll loszulassen.
Im Kiefernwäldchen sehe ich wie viele Bäume umgeknickt sind. Mir kommt in den Sinn, was mir ein Naturbursche im vergangenen Jahr gesagt hat. Nadelbäume haben eine männliche Energie und Laubbäume eine weibliche, mit Ausnahme der Eiche.
Nadelbäume stehen hier im Kiefernwäldchen in Reih und Glied wie Soldaten. Ja - ich spüre hier eine männliche Kraft. Geradlinig, standhaft, unbeugsam. Heute fallen mir viele umgefallene Kiefern auf. Fast wie beim Mikado angeordnet. Auch die Eiche am Anfang des Weges mit ihrer männlichen Kraft ist aufgebrochen. Beginnt jetzt eine neue Zeit, in der das weibliche mehr Raum bekommt?! Die weiblichen Kräfte wieder gesehen werden und auch die Männer Zugang zu ihrem weiblichen Anteil bekommen? Diesen Gedanken hatte ich als ich das Stück Holz in der Hand hielt. Es war, als ob das männliche in meinen Händen geschmeidig und weich wurde. Ein schönes Gefühl diese Flexibilität zu fühlen.
Gestern habe ich der Oper in Erfurt die „Zauberflöte“ von Mozart gesehen und gehört. Wundervoll der Klang der Musik. Die Zauberflöte soll aus einer 1000 jährigen Eiche geschnitzt sein. Mit ihr lässt sich Böses in Gutes wandeln. Der richtige Klang kann unsere Seele zum Schwingen bringen und unser Herz öffnen. Gute Lieder können Gutes bewirken. Die Musik war sehr berührend und der Inhalt der Zauberflöte sehr weise.
Pappagena in weißem Gewand verlor am Ende eine weiße Feder aus ihrem Kleid. Diese schwebte leicht durch die Luft auf den Theaterboden. Das war so schön zu erleben. Die weiße Feder als Symbol für Leichtigkeit, Reinheit, Schwerelosigkeit und Frieden.
Heute ist die "Perchtnacht", "Hollanacht" oder die "Nacht der Wunder". Träume dieser Nacht gehen in Erfüllung. Möge das Wunder geschehen und FriEDEN un Liebe in unsere Herzen einziehen und in diese Welt.
Ich wünsche euch erfüllende Träume und eine gesegnete Nacht.
Katrin
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