07. 07. 2019   Frequenz      

  • von Katrin Wenk-Olschowsky
  • 08 Juli, 2019

und Licht

Heute reise ich vom Schwanberg ab. Ich frühstücke und dann gehe ich mit meinem Gepäck zum Parkplatz. Der Tag ist etwas trüb, der Himmel mit Wolken bedeckt. In der Nacht hat es geregnet. Eine wahre Wohltat für die Natur. Diese trockene Erde, sie dürstet nach Wasser, so wie unsere Seele nach Liebe dürstet.

Auf dem Weg zum Parkplatz mache ich eine besondere Erfahrung. Es findet ein Radrennen statt. Der Beginn des Wettkampfes ist mit einer Startzeit von 10:20 Uhr angezeigt. Radrennfahrer und Mountainbiker sind geschäftig unterwegs, um alles zu organisieren. Es sind sehr viele Menschen versammelt, bestimmt über 100. Ich bin, wie immer, sehr präsent und aufmerksam. Lächle und grüße. Doch niemand nimmt mich wahr. Kein Lächeln, kein Wort, kein Blick - als ob ich unsichtbar bin.

Ich glaube, ich bin für diese Menschen wirklich unsichtbar. Sie sind so mit sich beschäftigt, dass sie Scheuklappen aufhaben und rein gar nichts anderes sehen als ihr Tun und sich selbst.

Mir wird etwas bewusst, was mir gestern gespiegelt worden ist. Ich war im Kontext mit dem Projekt, an dem ich beteiligt war, auf einer anderen Frequenz. Ich wurde nicht gesehen, nicht wahrgenommen. So wie die Radler mich heute auch nicht gesehen haben.

Das ist wie im Radio, wenn wir eine bestimmte Frequenz einstellen, dann empfangen wir diese Frequenz. Wenn ich zum Beispiel Klassik liebe und einen Radiosender einstelle der Pop spielt, dann empfange ich Pop und nicht Klassik, obwohl Klassik auch gesendet wird - nur auf einer anderen Frequenz.

Bevor ich mein Zimmer geräumt habe, bin ich durch den Schlosspark geschlendert, habe ein Eichhörnchen auf einem Baum beobachtet, Schmetterlingen zugesehen und das laute Summen der Bienen in den Lindenbäumen gehört. Auf dem Schwanberg gibt es einen Friedwald. Eine Frau begegnete mir mit ihrem alten Hund. Sie waren auf dem Weg zum Grab der Eltern. Hier dürfen die Hunde mit zur Grabstätte, dem Baum, und sogar zur Trauerfeier und Beerdigung. Das hat mich sehr berührt. Diese Beiden waren gemeinsam in der Natur unterwegs, um die Eltern beziehungsweise Herrchen und Frauchen zu besuchen. Der Hund hat als Welpe den Vater erlebt. Noch immer kann sich der Hund an diese Beziehung erinnern, erzählt mir die Frau. Es ist ein schöner Ort dieser Friedwald, ein guter Platz, um seine letzte Ruhe zu finden.

Wie ist das in Thüringen? Ich weiß, dass ein Mann aus Weberstedt vor sehr vielen Jahren die Idee hatte im Hainich einen Friedwald anzulegen. Vielleicht wäre es auch ein guter Gedanke ein Stück Ackerfläche in einen Friedwald zu wandeln. Dann können Bäume gepflanzt werden und die Asche geht wieder in den ewigen Kreislauf des Lebens ein. Das wäre ein schöner Platz für meine sterbliche Hülle - eingebettet an den Wurzeln eines Baumes, der in den Himmel wächst.

Mittlerweile ist es kurz vor 11:00 Uhr. Es ist Zeit zum Zimmer räumen. Mit meinem letzten Gepäck in der Hand trete ich auf den Schlosshof. In diesem Moment fährt ein Auto auf den Hof. Der grauhaarige Herr von gestern steigt aus. Er grüßt mich freundlich und ruft mir zu: „Man sieht sich immer zweimal im Leben." Ich erzähle ihm, dass ich vor wenigen Minuten für 100 Radler unsichtbar war. Aus dem kurzen Augenblick unserer Begegnung entwickelt sich ein sehr intensives Gespräch. Er ist Kursleiter und hat einen Bildhauerworkshop betreut. Ich erzähle ihm vom Friedwald. Er sagt, dass er für eine Gemeinde in Norddeutschland einen neuen Friedhof anlegt. Dort stehen 14 Stelen aus Granit oder Basalt. Wie stellt man "Auferstehung" dar? Das war die Frage für ihn. Er zeigt mir die Bilder von den Stelen. Sie ragen aus der Erde in den Himmel hoch. Wunderschön. Sie streben zum Licht. Eine kleine Stele führt er bei sich. Er zeigt sie mir. Dann beginnt er zu erzählen. In diese Stele hat er ein Loch gebohrt, doch ein Stück des Steines ist dadurch abgeplatzt. Er hat es wieder angeklebt. Den "Bruch" so nennt er ihn, den hat er mit goldener Farbe gefüllt. Das macht er immer so. Brüche, die entstehen, werden von ihm mit Gold geheilt. So ähnlich drückt er sich aus. Brüche gehören zum Leben. Mit der goldenen Farbe jedoch bekommen sie eine Heilung und Wandlung.

Die Farbe Gold als Ausdruck göttlicher Kraft, der Güte und Barmherzigkeit, der Heilung von Leiden sowie der spirituellen Erleuchtung und Erlösung - so habe ich es gerade nachgelesen.

Mit dem, in goldener Farbe, bestrichenen Bruch der Stele geht eine einzigartige Schönheit aus. Auch wir Menschen haben unsere Brüche im Leben. Wenn sie heilen, dann erinnern uns unsere Narben daran. Mit Weisheit und dem Erkennen wachsen wir an unseren Krisen und Brüchen. Dann haben wir eine Geschichte zu erzählen.

Ich war sehr gerührt von der schönen Begegnung. Ich habe den Herren nach seinem Namen gefragt. "Peter Licht" war die Antwort. Ich bekam Gänsehaut. Licht - meine Metapher für mein Leben. Wie wundervoll. Wir tauschten unsere Kontaktdaten aus. Peter bekam von mir meine große Visitenkarte - das Buch "Feensteig im Hier & Jetzt". Er hatte eine Visitenkarte mit der Vielfalt seiner Kunstwerke - Himmlisch. Doch, das war nicht alles. Er war ein pensionierter Pastor. Ich spielte mit dem Wort. Pastor - "Jetzt verstehe ich - das Wort Pastor neu - Pass-Tor. Ein Pastor ist ein Mensch, der andere Menschen über den Pass durch das Tor zum Himmel begleitet." Wir haben über dieses Wortspielt gelacht. Peter sagte mir dann noch, dass es bei ihm auch ein Feenland gibt. Doch dort werden die Feen mit h geschrieben. Fehen. Der Name Fehn ist von dem niederländischen „Veen“ abgeleitet worden und bedeutet dort „Moor“.

Mit Peter Licht war ich auf einer Wellenlänge, deshalb sind wir uns begegnet. Mit den Radfahrern war ich auf unterschiedlichen Wellenlängen an diesem Tag. Ich habe sie gesehen, sie mich nicht.

Inspiriert und voller Licht bin ich in mein Auto gestiegen, losgefahren und in mein Feenland zurückgereist.


Am späten Nachmittag war ich zurück in Weberstedt. Ich wollte unbedingt den Feensteig gehen, um alles Erlebte auf dem Weg zu beleuchten.

Was mir durch den Kopf ging war Folgendes: Im Rahmen des Seminars zeigte sich, dass ich es mir auf meinem Weg bequem gemacht habe. Das Wort bequem war nicht stimmig für mich. Leicht – Ja! - Leicht versuche ich meinen Weg zu gestalten. Ein Bild blieb mir im Kopf. Ich saß voller Freude in tiefer Ruhe und Gelassenheit auf meinem Weg. Das fühlte sich sehr glücklich an. Der Weg selbst war gar nicht mehr so wichtig in diesem Moment. Der Platz auf dem Weg, das Innehalten war für mich wichtig. Dort gab es soviel zu entdecken. Es war schön dort auf dem Weg, auf meinem Weg. Ich konnte träumen und ganz viel Schönes entdecken. In diesem Moment war ich im Einklang mit mir selbst - ganz im Hier und Jetzt. Hier konnte ich warten. Warten auf dem Weg.

 Ich ging den kleinen Feldweg Richtung WaldResort entlang. Die blauen Blumen fielen mir wieder auf. Doch diesmal kam mir der Name in den Sinn. "Wegwarte" - ich glaube so heißen sie. „Das werde ich gleich zu Hause nachschauen" dachte ich. "Wegwarte" das würde passen.

Katrin

von Katrin Wenk-Olschowsky 11. Juni 2021

„Ich habe den Schlüssel gefunden. Es funktioniert aus der Quelle heraus, zum Wohle Aller mit Gottes Hilfe, weg vom Ego hin zum Alleinen Selbst.“

von Katrin Wenk-Olschowsky 10. Juni 2021

Ich sehe das Glück, dass wie ein Schmetterling in meinen Schoß fällt und sich vermehrt.

von Katrin Wenk-Olschowsky 10. Juni 2021

Hilflos -Viele Menschen fühlen sich im Moment hilflos.

Was hilft mir?

Ein Weg für mich ist es, mich im Herzen mit der göttlichen Quelle, der Liebe zu verbinden, zu fühlen, zu vertrauen ….

In dem Moment, in dem ich mich an das Gefühl erinnere als ich mit dieser Quelle im Kontakt war, es wieder fühle und ausdehne, ist immer alles gut.

Die Liebe ist die Quelle. Würde es uns gelingen dauerhaft in dieser Quelle zu baden, das Leben wäre ein wahres Paradies.

Wenn ich mit der Quelle in Verbindung bin, dann ist alles leicht.

Dann bin ich Eins mit Allem.

 

Katrin

von Katrin Wenk-Olschowsky 10. Juni 2021

Das Leben ist ein Wunder. Täglich öffnet sich etwas Neues.

Im Dialog:

„ Wieviele Räume des Seins gibt es? Wollen wir neue Räume des Seins erschließen oder nur in bekannten sein? Wo ist der Schlüssel?“

 

„Vielleicht findet ja der Schlüssel in das Schloss.“

 

„Vielleicht gibt es gar kein Schloss und die Tür ist offen.

Oder der Schlüssel findet in das Schloss und öffnet es.

Wer oder was ist der Schlüssel?

Wer oder was das Schloss?

 

Es gibt soviel mehr zu entdecken, zu erfüllen, zu erleben – da möchte ich gern tiefer forschen. Erfühlen meinte ich, allerdings ist auch erfüllen sinnvoll.“

„Ja, es gibt keinen Schlüssel und kein Schloss, alles ist offen, lädt uns zur Entdeckungsreise ein.“

Ich genieße die neuen Räume, die in meiner Welt entstehen, die Stille, die feine Atmosphäre in meiner Welt.

 

Einer der schönsten Schlüsselmomente war im Wald, als der kleine Vogel vor mir saß und aus Herzenslust gezwitschert hat. Das war so berührend. Ich wollte dieses Glück einfangen, mit einem Foto ablichten. Es ging nicht. Der Vogel flog davon. Wäre ich still geblieben, ganz im Gewahrsein und im Moment, dann wäre dieser Augenblick in einem größeren Zeitfenster manifestiert gewesen.

Katrin

von Katrin Wenk-Olschowsky 10. Juni 2021
von Katrin Wenk-Olschowsky 10. Juni 2021

Enge und Weite

 

Auf meinem Weg zum Feensteig fällt mir die Eberesche in den Blick. Sie trägt grüne Blätter, einige ganz eng und andere weit aufgefächert.

 

So fühle ich mich manchmal selbst und sehe es auch bei anderen Menschen. Mal ist das Herz zu und eng und dann wieder offen und ganz weit.

 

Es ist ein und derselbe Baum, an dem mir Enge und Weite begegnen. Das Weite fühlt sich für mich lebendiger und freier an.

 

Wie oft ist es in unserem Leben eng, wie oft wird es eng an Zeit. Was macht die Enge mit uns? Geben wir uns Raum und Zeit uns zu entfalten, so wie dieses Blatt?

 

Mögen unsere Herzen wie die sich öffnenden Blätter der Eberesche sein, weit, offen und einladend. Mögen wir unser ganzes Potenzial entfalten.

 

Katrin



von Katrin Wenk-Olschowsky 10. Juni 2021

Das Glück ist wie ein Schmetterling. Wir können es nicht jagen. Wenn wir uns ganz im Herzen, in der Ruhe niederlassen, fällt es in unseren Schoß.

 

Mit diesem Gedanken verweile ich auf dem Feensteig. Dieser Weg fühlt sich für mich an wie Gleis 9 3/4, eine Welt zwischen den Welten.

Ich bin hier mit viel Weite, Licht, Liebe und einem offenen Herzen für die Wahrheit und Liebe.

 

Ich sitze auf der Bank am verborgenen Schatz . Es vögelt um mich herum in den schönsten Tönen, ganz liebevoll. Ein kleiner Vogel sitzt auf dem Stamm der umgefallenen Eiche im Sonnenlicht. Er reckt seinen Schnabel in die Luft und trällert nur für mich, aus tiefstem Herzen, in den schönsten Tönen. Das ist sehr berührend.

 

Dieser Ton und die Melodie gehen tief in mein Herz, erfüllen mein Sein und ich spüre die Kostbarkeit des Augenblicks, ein Geschenk des Himmels. Ich fühle mich im Einklang mit der Schöpfung.  

 

Dieses Glück, das mir in meinem Innehalten in meinen Schoß fällt, kann ich nur im Herzen bewahren. Es ist flüchtig. In dem Moment als ich es in meiner Kamera festhalten, fliegt der Vogel davon. Das Erlebte jedoch schwingt intensiv in meinem Herzen nach.

 

Dieser Augenblick mit dem kleinen Vogel ist pures Glück, kostbar, ein Geschenk.

 

 

Ich gehe die Runde über den Feensteig und kehre noch einmal zur Bank zurück.

Ich schreibe an einen Freund.

„Ich muss nichts tun, um glücklich zu sein. Ich brauche nichts anderes als ein offenes, liebendes Herz. Es wirkt wie ein Magnet und zieht alles in mein Leben was in meiner Energie schwingt. So wird mein Herz jetzt das liebende Kraftfeld erzeugen, was heilsam für mich und Andere ist. Eine neue Zeit bricht an, eine neue Welt. Für mich und jeden, der in Liebe schwingt.“

 

 

Katrin

 



von Katrin Wenk-Olschowsky 8. Juni 2021
Ich bin bei mir, im Einklang mit der Schöpfung und in der Liebe.

Ich sehe es, weil die Schmetterlinge ganz nah bei mir mit ihrer Leichtigkeit sind.

Ich bin nicht das Abstellgleis. Ich bin das Leben selbst, das sich entfaltet in der Liebe von Allem was ist.

Selbst das dunkelste Dunkel wird im Licht der Liebe hell. Ich bleibe jetzt bei mir und dehne mein Licht aus und vervielfache die Liebe.

Ich bleibe bei mir, in meinem Herzen, in der Liebe und somit erzeuge ich ein Liebesfeld, was alles Gute und Schöne mit Gottes Hilfe erschafft.

Das ist der Weisheit letzter Schluss: bedingungslose Liebe ist die höchste Schwingung. Mit ihr und durch sie verschwindet alle Angst. Ich bin in der Quelle der Wahrheit, im Göttlichen, im Urvertrauen.

Katrin

von Katrin Wenk-Olschowsky 8. Juni 2021
von Katrin Wenk-Olschowsky 8. Juni 2021
Ich bin in der Morgensonne auf dem Feensteig unterwegs und tauche in die Frische des erwachenden sonnigen Sommertages ein.

Am Abend bin ich zu einem intensiven heilenden Abend. Die Liebe wandelt alles, bringt Heilung. Ich bin gerade sehr beseelt durch das Erlebte.
In Gedanken verweile ich für einen Moment an einem anderen Ort, wo mir schon einmal die Heilkraft der Liebe begegent ist.
Gemeinsam können wir die Liebe vervielfachen.
Heute sind wir in einem Kreis mit 42 Menschen versammelt, im vergangen Jahr waren wir zu Viert.

Wir sollten das öfter machen, heilsam füreinander und andere sein.

Wir begrenzen und nur selbst in unserer Gedankenwelt.

Alles ist möglich - weil alles Liebe ist. Gott ist die Liebe und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm. Diesen meinen Taufspruch verstehe ich erst jetzt in seiner ganzen Weite. Gott ist die Quelle. Die Quelle ist in mir, in meinem Herzen.
Sie läßt mich leben und atmen und lieben.


Katrin


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