21. 07. 2019 Hochsommer
- von Katrin Wenk-Olschowsky
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- 25 Juli, 2019
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Vom Zauber des Lichtes
Mein Weg führt mich von Weberstedt in Richtung WaldResort. Ich war zwei Tage nicht auf dem Feensteig. Es kommt mir wie eine Ewigkeit vor. Die blühende Wiese am Dorfausgang ist abgemäht. Am Donnerstag tummelten sich hier noch viele Schmetterlinge. Wegwarten standen überall am Feldrain. Das abgemähte Gras liegt am Boden. Es ist dürr. Sobald das Wasser aus den Halmen gewichen ist, ist auch die Farbigkeit verschwunden. Wo sind diese bunten Blumen geblieben? Nur gelbbraune, trockene Halme liegen gebrochen am Boden. Heu – überall duftet es nach Heu. Ich erinnere mich an meine Kindheit. Wir hatten auf dem Stallboden Heu für Kaninchen und Hühner gelagert. Dort wohnten auch meine Katzen. Ich liebte es sehr im Heu zu liegen und mit den kleinen Kätzchen zu spielen. Katzen waren meine Freunde. Ihnen konnte ich all meinen Kummer erzählen. Ihr Schnurren tröstete mich.
Auf dem Feensteig bemerke ich, dass alle Wegwarten verblüht sind. Am Donnerstag waren sie noch blau und leuchtend. Auch hier alles trocken. Der Wald selbst ist noch immer grün.
Im Schatten des Waldes blühen lila Blumen. Die Schmetterlinge tummeln sich. Hier sind die Lebendigkeit und die Farbigkeit noch sichtbar.
Vor dem Irrgarten am Kiefernwäldchen halte ich einen Moment an. Gestern habe ich mit Britt über den Text auf der Doppelseite "Vertrauen" im Buch "Feensteig im Hier & Jetzt" philosophiert. Wir haben eine kleine Passage ergänzt. Ich bleibe stehen und lese den Text auf der Tafel aufmerksam. „Vertraue dem weißen Täubchen“ - so steht es hier – „Schau auf das Licht am Ende des Weges“. Die weiße Taube, als Symbol für den heiligen Geist, steht für mich für das Vertrauen in Gott. Ich laufe los und verstehe. Wenn ich auf die Führung Gottes vertraue, dann können mir auch "Menschenfresser" oder andere moderne Energieräuber nichts anhaben. Wenn ich Liebe bin, dann wird diese Liebe immer siegen und alles wandeln. In der Hälfte des Weges schlängelt sich eine Blindschleiche über den Weg. Ich hocke mich hin und beobachte sie. Diese `falsche` Schlange, was willst sie mir sagen? Ich bin im Vertrauen auf meinen eigenen Weg und werde mich von keinen falschen Schlangen, die mit gespaltener Zunge reden, mehr abbringen lassen. Ich nehme einen Stock und halte ihn in Richtung Blindschleiche. „Zieh deiner Wege! Wandle dich durch die Kraft der Liebe!" Die Blindschleiche kriecht in Richtung Wald und was mich sehr wundert, sie streckt ihre Zunge rein und raus, so als ob sie richtig wettert und schimpft.
Der Feensteig strahlt wieder in seinem hellen Licht. Schmetterlinge - Leichtigkeit - pure Lebenslust.
Hier pulsiert das Leben, farbenfroh und leicht.
Am Fuße einer Eberesche entdecke ich eine weiße Feder. Ich denke an jemanden und puste sie in die Luft. Ich will ein Foto von der weißen, schwebenden Feder vor dem blauen Himmelszelt machen. Die Feder steigt immer höher und höher und verschwindet in der Eberesche. Dort landet sie. Feder und Eberesche sind jetzt verbunden. Ich fotografiere die Feder und werde mit einem wundervollen Foto gesegnet. Ein strahlendes Licht ist sichtbar – Engelsgleich.
Katrin
Hilflos -Viele Menschen fühlen sich im Moment hilflos.
Was hilft mir?
Ein Weg für mich ist es, mich im Herzen mit der göttlichen Quelle, der Liebe zu verbinden, zu fühlen, zu vertrauen ….
In dem Moment, in dem ich mich an das Gefühl erinnere als ich mit dieser Quelle im Kontakt war, es wieder fühle und ausdehne, ist immer alles gut.
Die Liebe ist die Quelle. Würde es uns gelingen dauerhaft in dieser Quelle zu baden, das Leben wäre ein wahres Paradies.
Wenn ich mit der Quelle in Verbindung bin, dann ist alles leicht.
Dann
bin ich Eins mit Allem.
Katrin
Das Leben ist ein Wunder. Täglich öffnet sich etwas Neues.
Im Dialog:
„ Wieviele Räume des Seins gibt es? Wollen wir neue Räume des Seins erschließen oder nur in bekannten sein? Wo ist der Schlüssel?“
„Vielleicht findet ja der Schlüssel in das Schloss.“
„Vielleicht gibt es gar kein Schloss und die Tür ist offen.
Oder der Schlüssel findet in das Schloss und öffnet es.
Wer oder was ist der Schlüssel?
Wer oder was das Schloss?
Es gibt soviel mehr zu entdecken, zu erfüllen, zu erleben – da möchte ich gern tiefer forschen. Erfühlen meinte ich, allerdings ist auch erfüllen sinnvoll.“
„Ja, es gibt keinen Schlüssel und kein Schloss, alles ist offen, lädt uns zur Entdeckungsreise ein.“
Ich genieße die neuen Räume, die in meiner Welt entstehen, die Stille, die feine Atmosphäre in meiner Welt.
Einer der schönsten Schlüsselmomente war im Wald, als der kleine Vogel vor mir saß und aus Herzenslust gezwitschert hat. Das war so berührend. Ich wollte dieses Glück einfangen, mit einem Foto ablichten. Es ging nicht. Der Vogel flog davon. Wäre ich still geblieben, ganz im Gewahrsein und im Moment, dann wäre dieser Augenblick in einem größeren Zeitfenster manifestiert gewesen.
Katrin
Enge und Weite
Auf meinem Weg zum Feensteig fällt mir die Eberesche in den Blick. Sie trägt grüne Blätter, einige ganz eng und andere weit aufgefächert.
So fühle ich mich manchmal selbst und sehe es auch bei anderen Menschen. Mal ist das Herz zu und eng und dann wieder offen und ganz weit.
Es ist ein und derselbe Baum, an dem mir Enge und Weite begegnen. Das Weite fühlt sich für mich lebendiger und freier an.
Wie oft ist es in unserem Leben eng, wie oft wird es eng an Zeit. Was macht die Enge mit uns? Geben wir uns Raum und Zeit uns zu entfalten, so wie dieses Blatt?
Mögen unsere Herzen wie die sich öffnenden Blätter der Eberesche sein, weit, offen und einladend. Mögen wir unser ganzes Potenzial entfalten.
Katrin
Das Glück ist wie ein Schmetterling. Wir können es nicht jagen. Wenn wir uns ganz im Herzen, in der Ruhe niederlassen, fällt es in unseren Schoß.
Mit diesem Gedanken verweile ich auf dem Feensteig. Dieser Weg fühlt sich für mich an wie Gleis 9 3/4, eine Welt zwischen den Welten.
Ich bin hier mit viel Weite, Licht, Liebe und einem offenen Herzen für die Wahrheit und Liebe.
Ich sitze auf der Bank am verborgenen Schatz . Es vögelt um mich herum in den schönsten Tönen, ganz liebevoll. Ein kleiner Vogel sitzt auf dem Stamm der umgefallenen Eiche im Sonnenlicht. Er reckt seinen Schnabel in die Luft und trällert nur für mich, aus tiefstem Herzen, in den schönsten Tönen. Das ist sehr berührend.
Dieser Ton und die Melodie gehen tief in mein Herz, erfüllen mein Sein und ich spüre die Kostbarkeit des Augenblicks, ein Geschenk des Himmels. Ich fühle mich im Einklang mit der Schöpfung.
Dieses Glück, das mir in meinem Innehalten in meinen Schoß fällt, kann ich nur im Herzen bewahren. Es ist flüchtig. In dem Moment als ich es in meiner Kamera festhalten, fliegt der Vogel davon. Das Erlebte jedoch schwingt intensiv in meinem Herzen nach.
Dieser Augenblick mit dem kleinen Vogel ist pures Glück, kostbar, ein Geschenk.
Ich gehe die Runde über den Feensteig und kehre noch einmal zur Bank zurück.
Ich schreibe an einen Freund.
„Ich muss nichts tun, um glücklich zu sein. Ich brauche nichts anderes als ein offenes, liebendes Herz. Es wirkt wie ein Magnet und zieht alles in mein Leben was in meiner Energie schwingt. So wird mein Herz jetzt das liebende Kraftfeld erzeugen, was heilsam für mich und Andere ist. Eine neue Zeit bricht an, eine neue Welt. Für mich und jeden, der in Liebe schwingt.“
Katrin
Sie läßt mich leben und atmen und lieben.