21. 07. 2019 Hochsommer
Vom Zauber des Lichtes
Mein Weg führt mich von Weberstedt in Richtung WaldResort. Ich war zwei Tage nicht auf dem Feensteig. Es kommt mir wie eine Ewigkeit vor. Die blühende Wiese am Dorfausgang ist abgemäht. Am Donnerstag tummelten sich hier noch viele Schmetterlinge. Wegwarten standen überall am Feldrain. Das abgemähte Gras liegt am Boden. Es ist dürr. Sobald das Wasser aus den Halmen gewichen ist, ist auch die Farbigkeit verschwunden. Wo sind diese bunten Blumen geblieben? Nur gelbbraune, trockene Halme liegen gebrochen am Boden. Heu – überall duftet es nach Heu. Ich erinnere mich an meine Kindheit. Wir hatten auf dem Stallboden Heu für Kaninchen und Hühner gelagert. Dort wohnten auch meine Katzen. Ich liebte es sehr im Heu zu liegen und mit den kleinen Kätzchen zu spielen. Katzen waren meine Freunde. Ihnen konnte ich all meinen Kummer erzählen. Ihr Schnurren tröstete mich.
Auf dem Feensteig bemerke ich, dass alle Wegwarten verblüht sind. Am Donnerstag waren sie noch blau und leuchtend. Auch hier alles trocken. Der Wald selbst ist noch immer grün.
Im Schatten des Waldes blühen lila Blumen. Die Schmetterlinge tummeln sich. Hier sind die Lebendigkeit und die Farbigkeit noch sichtbar.
Vor dem Irrgarten am Kiefernwäldchen halte ich einen Moment an. Gestern habe ich mit Britt über den Text auf der Doppelseite "Vertrauen" im Buch "Feensteig im Hier & Jetzt" philosophiert. Wir haben eine kleine Passage ergänzt. Ich bleibe stehen und lese den Text auf der Tafel aufmerksam. „Vertraue dem weißen Täubchen“ - so steht es hier – „Schau auf das Licht am Ende des Weges“. Die weiße Taube, als Symbol für den heiligen Geist, steht für mich für das Vertrauen in Gott. Ich laufe los und verstehe. Wenn ich auf die Führung Gottes vertraue, dann können mir auch "Menschenfresser" oder andere moderne Energieräuber nichts anhaben. Wenn ich Liebe bin, dann wird diese Liebe immer siegen und alles wandeln. In der Hälfte des Weges schlängelt sich eine Blindschleiche über den Weg. Ich hocke mich hin und beobachte sie. Diese `falsche` Schlange, was willst sie mir sagen? Ich bin im Vertrauen auf meinen eigenen Weg und werde mich von keinen falschen Schlangen, die mit gespaltener Zunge reden, mehr abbringen lassen. Ich nehme einen Stock und halte ihn in Richtung Blindschleiche. „Zieh deiner Wege! Wandle dich durch die Kraft der Liebe!" Die Blindschleiche kriecht in Richtung Wald und was mich sehr wundert, sie streckt ihre Zunge rein und raus, so als ob sie richtig wettert und schimpft.
Der Feensteig strahlt wieder in seinem hellen Licht. Schmetterlinge - Leichtigkeit - pure Lebenslust.
Hier pulsiert das Leben, farbenfroh und leicht.
Am Fuße einer Eberesche entdecke ich eine weiße Feder. Ich denke an jemanden und puste sie in die Luft. Ich will ein Foto von der weißen, schwebenden Feder vor dem blauen Himmelszelt machen. Die Feder steigt immer höher und höher und verschwindet in der Eberesche. Dort landet sie. Feder und Eberesche sind jetzt verbunden. Ich fotografiere die Feder und werde mit einem wundervollen Foto gesegnet. Ein strahlendes Licht ist sichtbar – Engelsgleich.
Katrin